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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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wäre doch nicht für lange. In ein paar Tagen sind wir wieder zurück, dann bleibt mir immer noch genug Zeit für das Baby.“
    „Ein Kind braucht seinen Vater“, entgegnete Arrow schroff. „Niemand weiß das so gut wie ich.“ Ohne dass die anderen es merkten, warf Neve ihr einen dankbaren Blick zu. Für Arrow war diese Diskussion damit beendet. Somit konnte sie sich dem nächsten Problem zuwenden.
    „Es ist nur ein Gefühl“, sagte Keylam. „Was das angeht, habe ich mich schon oft geirrt.“
    „Ach ja?“, erwiderte Arrow ungläubig. „Seltsam, dass du mir noch nie davon erzählt hast ... Meine Entscheidung steht fest – wenn du bereits deiner nächsten Auferstehung entgegen siehst, bleibst du auch hier. Wir kennen die Risiken nicht. Weder habe ich eine Ahnung, wie ich dich währenddessen im Notfall beschützen kann, noch ob die Zeit, die wir dafür unter Umständen benötigen, unsere Mission gefährdet.“
    „Dann begleite ich dich“, beschloss Anne zielstrebig.
    Sanft fasste Bon ihr auf die Schulter. „Nur Nyriden sind bei diesem Treffen erwünscht.“ Damit hatten sich dann auch alle anderen Diskussionspunkte erledigt.
    Fest schlang Keylam seine Arme um Arrow. „Pass gut auf dich auf“, hauchte er ihr zu. „Und vergiss nicht, dass du hier gebraucht wirst.“
    Sanft löste Arrow sich aus der Umarmung. „Ich wäre eine Lügnerin, wenn ich behaupten würde, dass ich keine Angst hätte.“ In dem Moment, da diese Worte ausgesprochen waren, bereute sie sie schon wieder. Weder ihr noch sonst jemandem würde diese Erkenntnis in irgendeiner Art und Weise weiterhelfen – und schon gar nicht irgendwen beruhigen.
    „Wenn deine Zweifel dich zu überwältigen drohen und du keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst, dann denke an den Tag am Meer“, flüsterte Keylam zuversichtlich.
    Es war eine Traumreise, die Arrow und Keylam von Zeit zu Zeit unternahmen, um ihre Schlafstörungen zu lindern und ihr Entspannung zu verschaffen.
    Keylam hatte ihr einst von den Verzauberten Wiesen erzählt. Sie lagen im Süden dieser Welt und waren keine Wiesen im typischen Sinne. Unter der türkis schimmernden Wasseroberfläche konnte man sie genau erkennen. Hier und da wuchsen einige Obstbäume und überall grasten Forellen. Sogar ein kleiner Palast, dessen Bewohner die Besucher gern als deren Gäste begrüßten, sollte sich unweit des Ufers befinden. Zu gern hätte Arrow diesen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen. Der Strand sollte aus dem schönsten weißen Sand bestehen, den man je irgendwo gesehen hatte, und die Temperaturen waren immer angenehm warm – wenn denn nicht gerade der Träger des Urwinters mit einer belastenden Schwermut zu kämpfen hatte. Einst sollte dort ein Tor zur anderen Welt gewesen sein, doch als die Menschen irgendwann in Scharen aus den Fluten empor gestiegen gekommen waren, war es versperrt worden.
    Arrow liebte es, wenn Keylam ihr immer so enthusiastisch von den Verzauberten Wiesen vorschwärmte. Der Klang seiner Stimme faszinierte sie. Er hatte ein solches Talent zum Erzählen, dass sie während dieser Reisen stets das Rauschen des Meeres in ihrem Inneren gehört und die wohltuende Brise auf ihrer Haut gespürt hatte. Seine Worte machten Figuren ebenso lebendig wie seine Bilder. Bei dem Gedanken daran musste Arrow unweigerlich lächeln. Keylam wusste einfach, was ihr gut tat. Aber vor allem tat er ihr gut und so freute sie sich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit ihm.

Eine Reise zum Ort der Alpträume

    Nachdem Arrow sich von allen verabschiedet hatte, trat sie zusammen mit Whisper ihre Reise zum Holunderwald an. In einem unbeobachteten Moment ließ sie eine Träne der Grünen Lady unter seine Mähne tropfen. Die Umrisse der entstehenden Efeuranke waren kaum zu erkennen, doch das dicke Haar des Rappen würde sie verdecken.
    Sie konnte sich so gut wie gar nicht mehr an den Weg zum Holunderwald erinnern und auch die funkelnde Schneedecke half ihr wenig bei der Orientierung.
    Dicke Schneeflocken, die ganz sanft zur Erde fielen, begleiteten Arrow auf ihrem Weg. Es war ein Zeichen, dass Keylam in seinem Herzen bei ihr war und sie vermisste.
    Trotzdem erreichte sie ihr Ziel irgendwann, denn Whisper erwies sich auch dieses Mal als ein überaus aufmerksamer Führer.
    Der riesige Wirbelsturm der Nyriden war unübersehbar. Wie eine Bedrohung erhob er sich weit über die Kronen der toten Bäume hinaus.
    Noch einmal wollte Arrow eine Pause machen und stieg ab. Beruhigend strich sie Whisper über

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