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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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möglicherweise ins Gefängnis kommen oder seinen Job behalten?
    Was tat Wiesel? Was würden Sie tun?
    Warum um alles in der Welt zwang die Betreiberfirma ihren Mitarbeiter zu so einer Entscheidung? Warum setzten sie ihm die Pistole auf die Brust, zwangen ihn, eine mögliche tödliche Gefahr zu vertuschen? Die Antwort war wieder einmal: Geld. Die Beseitigung der Mängel hätte den Kraftwerksbetreiber locker eine halbe Milliarde Dollar gekostet. Ein Typ aus der Chefetage sagte zu Dick: »Bob ist ein guter Mann. Er wird das Richtige tun. Machen Sie sich wegen Bob keine Sorgen.«
    Das heißt, sie dachten, Bob würde seinen Job und seine Karriere retten, anstatt das Unternehmen bei den Behörden zu verpfeifen.

    Aber ich denke, wir sollten uns alle Sorgen machen wegen Bob. Das Unternehmen, für das er arbeitete, Stone & Webster Engineering, hat etwa ein Drittel der Kernkraftwerke in den USA gebaut oder geplant.
    Aus dem 52. Stock sahen wir die Freiheitsstatue. Sie erwiderte unseren Blick nicht.
    Mein blonder Südstaatenalligator, Lenora Stewart, saß barfuß am Konferenztisch und stenographierte die Informationen mit. Hatte das Unternehmen den gefälschten Bericht wirklich eingereicht? Unser Whistleblower sagte, er sei davon überzeugt. Aber wie konnten wir den Bericht finden, die Sache beweisen? Im Archiv der Nuklearbehörde befanden sich über zwei Millionen Seiten an Dokumenten über Atomkraftwerke. Stewart brauchte vier Monate, aber sie fand den Bericht. Ich skizzierte grob eine Nase, und sie malte daraus die Mona Lisa . (Sie denken, das wäre einfach? Sie haben die Seite aus dem Notizbuch gesehen. Das war ihre Arbeitsgrundlage. Wenn Sie das besser können, sind Sie engagiert.)
    Okay, jetzt wissen wir also, dass die amerikanische Atomindustrie Russisch Roulette mit der Erdbebensicherheit unserer Kraftwerke spielt. Aber war das in Japan auch so?
    Downtown, Manhattan, 2011
    Badpenny sagt: »Du wirst in deinem Buch also nichts über Fukushima schreiben?«
    Das weiß sie doch. Ich werde meinen Verleger nicht dazu bringen, noch ein Kapitel in meinem Buch unterzubringen, das er bereits für abgeschlossen hält und jetzt endlich haben will. Der Verlag hat bereits dafür bezahlt, ich kann es mir nicht leisten, das Geld zurückzuzahlen. Aber sie gibt sich gern der Illusion hin, dass ich mehr wäre als nur ein feiger Schmierfink, der für Geld schreibt. Penny möchte mich als Prophet sehen, als Mann zu jeder Jahreszeit , wie im Film von Fred Zinnemann, als Napoleon der Wahrheit.
    Außerdem gibt es keinen Grund für mich, die Kernschmelze in Fukushima zu untersuchen. Die Antwort steht bereits fest. Die Experten
im Fernsehen, die ihre Informationen von der Atomindustrie beziehen, haben uns erklärt, dass das Kraftwerk nur für ein Erdbeben der Stärke 8,0 ausgelegt war. Das Erdbeben war jedoch viel heftiger, als man je erwartet hätte, ein Monster von 9,0 auf der Richter-Skala. Das wurde doch gerade auf CNN gemeldet, dann muss es doch stimmen. Und es stimmt auch, dass der Osterhase die Arbeitslosigkeit abbauen wird und Reagan ein großartiger Präsident war.
    Es gab kein Erdbeben der Stärke 9,0 am Kraftwerk. Nicht einmal ein Beben, das entfernt in diesem Bereich lag. Die Version der Atomindustrie, das Märchen von der Stärke 9,0, ist eine Tüte feuchte Pferdekacke. Sicher, es gab ein Erdbeben der Stärke 9,0– 160 Kilometer weit draußen im Pazifik . Das Beben beim Kraftwerk hatte nur eine Stärke von 7,0 bis 8,0 auf der Richter-Skala. Die Richter-Skala ist eine logarithmische Skala. Das heißt, das Beben hatte nur etwa ein Zehntel der Stärke an seinem Epizentrum im Pazifik. Da ging etwas Hässliches vor sich, und ich bemühte mich schwer, meine Nase nicht tiefer hineinzustecken.
    Büro in Manhattan, 2011
    Aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Irgendwie hatte der Kraftwerksbetreiber TEPCO bei der seismischen Qualifikation des Kraftwerks getrickst, und wieder einmal hatte Mutter Natur einem Unternehmen eine perfekte Ausrede geliefert: ein Erdbeben, das schlimmer war als die in den Vorschriften vorgesehene Stärke.
    Matty Pass schickte mir die Erschütterungskarte, eine sogenannte »Shake Map« von Japan, die von der US Geological Survey (USGS) erstellt wurde und eine Art technisches Foto des Erdbebens bietet. Ich starrte auf die Karte mit den Messwerten der Bodenbewegung an verschiedenen Stationen und fand nach einer Stunde den Standort »FKSH05, Lat:37« mit einer maximalen Bodenbeschleunigung von »62.3241 N«. Nach

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