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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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sofort (die Kurbelwelle, wie R. D. prophezeit hatte), dann der zweite und der dritte. Wir nannten die drei Generatoren nach den Männchen auf der Rice-Krispies-Schachtel »Knisper! Knasper! Knusper!«.
    Ich war also kaum überrascht, und es bedurfte auch keiner hellseherischen Fähigkeiten vorherzusagen, dass die japanischen Generatoren, die ähnlich wie die amerikanischen Generatoren gebaut waren, versagen würden, also gyoshi, makka, pop (»Knisper, Knasper, Knusper« auf Japanisch) machen würden.
     
    Mein Verdacht brachte mich auf eine viel schwärzere Hypothese. Ich war überzeugt, dass die Generatoren nie funktionieren sollten, gar nicht funktionieren konnten . Nirgendwo, nicht in Japan, nicht in den USA, nicht in Russland, nirgends. Das heißt, dass kein bisher gebautes oder sich noch im Bau befindliches Atomkraftwerk eine Chance hat, einen Stromausfall zu überstehen.
    Zynismus ist kein Beweis. Selbst wenn mein Horrorszenario korrekt sein sollte, bräuchte ich einen Experten, der es bestätigt, einen Insider, der bereit ist, seine eigene Branche zu verpetzen und sich in die Schusslinie zu begeben.
    Bereits drei Tage nach dem Beben erhielt Badpenny von der Westküste eine Nachricht von dem Mann, den ich brauchte.
    Irgendwo in Kalifornien
    Gott segne die Menschen, die sich Notizen machen, und die kleinen Feen, die jemandem Gewissensbisse machen, bis er die Notizen verschickt. Die Nachricht kam von einem Jonathan Sellars über den Contact Greg -Button auf www.GregPalast.com . (Merken Sie sich diese Adresse.)
    Sellars ist ein Experte, der über praktische Erfahrung mit Notfallgeneratoren in Atomkraftwerken verfügt. Seine lange Nachricht enthielt technische Einzelheiten über »Reihenmotoren mit 8 Zylindern und 450 Umdrehungen, 17-Zoll-Bohrung und 21-Zoll-Hub, Turbolader und Ladeluftkühler« – Sellars schien also etwas von der Materie zu verstehen.
    Ich rief unter der Nummer an, die er angegeben hatte, und fragte nach Mr. Sellars.
    »Sellars: Das ist nicht mein richtiger Name.« Kein Scherz. Das ist keine Branche, die gern die andere Wange hinhält. Ich erfuhr seinen richtigen Namen und verstaute ihn tief in meinem Gedächtnis.
    Anscheinend hatte »Sellars« die Nachrichten über die Kernschmelze in Fukushima im Fernsehen verfolgt, und das mit diesem Gefühl »Ihr Idioten, ich hab’s euch doch gleich gesagt«, das ehrliche Ingenieure, also die meisten, befällt, wenn etwas schief läuft. Er hatte für General Electric gearbeitet, die Firma, die einen Großteil der Reaktoren von Fukushima gebaut hatte.
    Das Problem war das Wasser auf den Generatoren. Er sagte mir: »Für unser Team aus erfahrenen Maschinenbauern, Mechanikern und Ingenieuren war völlig offensichtlich, dass das System einen großen wunden Punkt hatte, und das war ein Wassereinbruch.«
    Er äußerte diese Warnung bereits 1985. Fukushima wurde in den siebziger Jahren gebaut, eine Nachrüstung hätte ein Vermögen gekostet. Die Warnung wurde ignoriert.
    Sellars sah sich die Fotos von Fukushima auf cryptome.org (eine hervorragende Quelle) genau an und sah, dass die Gebäude mit den Generatoren noch standen. Das Erdbeben hatte sie nicht zerstört. Aber sie waren nicht gegen einen Wassereinbruch geschützt.

    »Sie wurden verstärkt, falls ein Terrorist mit einer Panzerfaust durch die Lüftungsschächte schießt«, sagte er, »aber einer einfachen Überschwemmung halten sie nicht stand.«
    Tja, damit wäre die unsinnige Ausrede Nummer 1 dahin, dass ein Tsunami, der alle Erwartungen überstieg, die Generatoren »zerstörte«. Die Generatoren zersprangen nicht in tausend Stücke, sondern wurden ganz einfach nass. Wie wenn man sein Handy am offenen Fenster liegen lässt, es von einem Regenguss durchnässt wird und es einen Kurzschluss gibt. Dazu braucht man keinen Tsunami.
    Ein schwerer Vorwurf. Die Japaner sind Schmocks. Wie konnten sie so dumm sein? Wasser und Strom vertragen sich nicht, deshalb hat man uns schon in der Schule davor gewarnt, das Radio in die Badewanne zu werfen.
    Mein Insider hatte mit den Dieselgeneratoren eines kalifornischen Kraftwerks zu tun gehabt, aber die Geschichte ist fast überall dieselbe, von Fukushima bis Florida. Generatoren, die schutzlos einem Wassereinbruch ausgesetzt sind, sind in der Branche fast überall Standard (außer in Deutschland). Die Ingenieure zucken mit den Schultern und sagen: »Das ist nun einmal so.« Kernschmelze und Krebs? Darum kümmert man sich im Büro zwei Türen weiter.
    Dann überraschte ich

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