Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
Vom Netzwerk:
Fukushima versagten und verschlimmerten das Ausmaß der Katastrophe noch.
    Der »Feuerwehrmann« schickte mir die gefälschten Daten. Seine Vorwürfe sind fundiert. Vor allem schickte er mir diese Informationen über den unzureichenden Brandschutz in Fukushima bereits im Juli 2010, acht Monate vor der Reaktorkatastrophe.
     
    Und was nun? Was soll ich damit tun? Das sind außergewöhnliche Beweise. Der Geigerzähler rattert wie verrückt, aber von einem Betrugsverdacht zum nachgewiesenen Betrug ist es ein weiter Weg.
    Jones ruft aus London an. Er will, dass ich mich auf die Socken mache und für die BBC auf Nuklearjagd gehe.
    Aber war ich nicht schon einmal so weit, im Fall von Shoreham, mit der Southern Company, mit Reliant/NRG? Wie oft kann man dieselbe Geschichte erzählen, bevor die wenigen, die noch zuhören, ebenfalls abschalten? Und wozu das alles?
    Bin ich meiner Texaner Hüter?
    Irgendwo im Nirgendwo, Louisiana
    1997 ritt der Ku Klux Klan nach Forest Grove und schlug vor, dass die Einwohner den Bau einer nuklearen Wiederaufbereitungsanlage gutheißen. Oder so ähnlich.
    »Forest Grove« ist zu arm, um als richtige Ortschaft durchzugehen,
daher ist es offiziell unsichtbar und gar nicht vorhanden. Und weil es rein rechtlich gar nicht existiert, entschied British Nuclear Fuels (BNFL), dort eine Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll hinzustellen.
    BNFL wählte den Ort aus, nachdem die Firma zu dem Schluss gekommen war, dass Forest Grove so gut wie verlassen sein musste, weil die Häuser, die man vom Highway aus sah, mit Brettern zugenagelt waren. Aber da 40 Prozent der Einwohner keine Heizung haben, nageln sie im Winter die Fenster mit Brettern zu, um sich gegen die Kälte zu schützen.
    Ich sprach mit Juanita Hamilton, der 77-jährigen Matriarchin der Nicht-Ortschaft. Sie fragte sich, wie die Briten in einem so großen Land wie Amerika ausgerechnet auf Forest Grove gekommen waren, um dort ihren Atommüll abzuladen.
    Die Firma war bei der Standortsuche nach einem wissenschaftlichen Ausschlussverfahren vorgegangen. In 15 Schritten (wirklich!) wurde ein Standort nach dem anderen ausgeschlossen, und mit jedem Schritt wurden die Standorte schwärzer und schwärzer. Andere Städte im Mississippidelta von Louisiana hatten »malerische Ansichten« und »hübsche Kirchen«, daher gab es dort genug Geld, um sich gegen die giftige Fabrik zu wehren.
    Juanita sagte zu mir: »Wenn das Ding so toll wäre, warum kommen sie dann den langen Weg aus Europa in diese kleine schwarze Stadt in Claiborne Parish? Warum behalten sie das Zeug dann nicht bei sich?«
    Die Einheimischen waren wegen Claiborne Pond beunruhigt. Da ein Drittel der Häuser nicht an die Wasserversorgung angeschlossen ist, beziehen sie ihr Wasser zum Kochen und Trinken aus dem Tümpel.
    Juanita meinte: »Die Leute hier wissen nicht gerade viel über Urananreicherung.«
    Darauf setzte auch BNFL. Bei einer Bürgerversammlung hielt die von der Nuklearfirma gesandte PR-Dame einen Brocken hoch, den das Unternehmen als »Uranhexafluorid« bezeichnete, von dem angeblich keine Gefahr ausging.

    Eine beeindruckende Vorstellung. Doch die Einwohner von Forest Grove mögen zwar arm und schwarz sein, sie wissen aber, wenn sie für dumm verkauft werden. Sie riefen bei einer Universität in der Nähe an und fanden einen Physiker, der ihnen erklärte, dass Hexafluorid beim Kontakt mit feuchter Luft in den Gaszustand übergeht. Und die BNFL-Sprecherin wäre dabei vermutlich gleich selbst mit aufgelöst worden.
    Deutschland 1942; Washington D.C. 2009
    Hermann Göring besuchte nie ein Konzentrationslager.
    Hitlers glücklichster Nazi konnte die Bombardierung von 3 Millionen Zivilisten anordnen und sich danach eine Toga überwerfen und fröhlich ins Partygetümmel stürzen. Heinrich Himmler dagegen besuchte einmal ein Konzentrationslager und sah zu, wie 100 Juden, darunter Frauen und Kinder, nacheinander per Kopfschuss getötet wurden. Er wurde fast ohnmächtig und musste kotzen.
    Wir sehen denjenigen, die wir umbringen, nicht gern in die Augen. Und es gefällt uns ganz und gar nicht, wenn sie unseren Blick erwidern.
    Deshalb erfand der zivilisierte Mensch Masken und Unternehmen.
    Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, auf die vielen wirklich bösartigen, verrückten, gefährlichen Praktiken, die ich aufdeckte, stellt sich mir die Frage: Wie kann man so etwas machen?
    Wie konnten die BP-Bosse verschweigen, dass ihr Bohrloch im Kaspischen Meer den Zement wieder ausspie, wie konnten

Weitere Kostenlose Bücher