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Frühstück um sechs

Frühstück um sechs

Titel: Frühstück um sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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die ideale
Begleiterin für eine Frau in den Wehen! Verflixt, jetzt wird’s auch noch zu dunkel
zum Lesen.«
    »Dem Himmel sei Dank! Ich würde
laut schreien, wenn du weiterlesen würdest, aber die Strafe habe ich verdient,
weil ich dir dasselbe angetan habe.«
    Kaum waren wir durch den Busch
auf die Hauptstraße gekommen, da deutete sich schon das erste Malheur an. Der
Motor war überhitzt und gab merkwürdige Töne von sich. Offenbar lief er nur auf
drei Zylindern. Larry mußte den Gashebel durchtreten, um ihn auf höhere Touren
zu bringen.
    »Dieser verfluchte Vergaser«,
murmelte sie mit verbissener Miene. »Wenn bloß mal ein Wagen käme!«
    Aber um diese Stunde kam
keiner. Auf der Straße war im Winter sehr schwacher Verkehr, außer an den
Markttagen. Es war 17 Uhr und fast schon dunkel. Ich sagte: »Nur die Ruhe...
Wenn du eine Taschenlampe hättest, könnte ich dir noch ein bißchen mehr
vorlesen« — und in diesem Moment gurgelte der Motor zum lezten Male, tat einen
tiefen Seufzer und erstarb. Larry sprang, ohne ein Wort zu sagen, hinaus und
öffnete die Haube.
    »Ach, weshalb habe ich mich nie
um die Eingeweide dieser greulichen Karre gekümmert! Susan, leg das blöde Buch
weg und nimm die Betriebsanleitung aus dem Kasten. Probiere, ob du sie bei
meiner Taschenlampe lesen kannst. Vielleicht kommen wir auf den richtigen
Dreh.«
    Während sie im dichten Regen
draußen stand und an den Teilen der Maschine stocherte und werkte, las ich,
soweit ich überhaupt etwas erkennen konnte. Sie versuchte alles, was ich
vorschlug, doch es ereignete sich nichts. Schließlich knallte sie die Haube
wieder zu und lugte in den Wagen. Ich war im Augenblick mit meinen wenig
angenehmen Gefühlen beschäftigt.
    »Hat keinen Zweck, Susan«,
sagte sie »wir müssen Hilfe haben. Das nächste Haus ist das von Dixons, zwei
Meilen hinter uns. Wenn ich laufe, kann ich in zwanzig Minuten dort sein. Wir
kommen dann in ihrem Wagen her. Kannst du wohl so lange aushalten?«
    »Natürlich. Es tut mir
schrecklich leid, dir soviel Last zu machen.«
    Zum ersten und letzten Male,
seit wir Freundinnen sind, sah ich Tränen in Larrys Augen. »Schwatz nicht solch
dummes Zeug! Du bist mir keine Last, und wenn du es wärst, würde ich sie gern
für dich tragen. Ach, laß uns bloß nicht noch trübsinnig werden. Aber wenn ein
Wagen kommen sollte, halt ihn auf jeden Fall an, hörst du?«
    »Werde mich direkt vor die
Räder werfen. Bei meinem Umfang bremse ich jeden Wagen.«
    Sie lachte ein bißchen zitterig
und lief davon wie ein Reh.
    Auf der dunklen Straße unter
wahren Sturzbächen von Regen war es einsam. Ich wußte, daß es jetzt die Ruhe zu
bewahren galt und blickte auf meine Uhr. Wenn sie ein Fahrzeug fand, konnte sie
in ungefähr vierzig Minuten zurück sein. Nein, eine Stunde würde es wohl
werden. Also nur fünf, höchstens sechs Schmerzanfälle, kein Grund zu großer
Aufregung. Der Wagen war einigermaßen dicht, und ich war warm eingepackt.
    Es vergingen aber nur zehn
Minuten, da hörte ich schon hinter mir munteres Hupen. Ein riesiger Lastwagen
bremste neben unserem kleinen Auto. Er schien hinten voller Männer zu sein. Aus
dem Fahrerhäuschen hüpfte Larry und sagte fröhlich: »Na, da wären wir. Der
Wagen ist vom Kraftwerk, sie hatten eine Reparatur an der Straße und wollen uns
auf dem Weg nach Hause mitnehmen. Ist das nicht prima?«
    Ich bejahte das, während sie
rasch hinzufügte: »Sie wollen nur noch unsere gräßliche Karre von der Straße
schieben, dann fahren wir sofort los.«
    Der Fahrer, ein älterer Mann
mit freundlichem Gesicht, war ihr gefolgt und spähte bei mir durchs Fenster.
»Wir machen das schon klar, Fräulein. Klettern Sie nur in unseren alten Bus.
Tut mir leid, daß es Ihnen schlecht geht. Vielleicht ist es Blinddarmentzündung?
Habe ich selbst mal gehabt, das nimmt einen mächtig mit, aber im Krankenhaus
werden Sie fix wieder zurechtgeflickt.«
    Ich kletterte langsam und
wuchtig aus dem Wagen. >Fräulein< und >Blinddarmjetzt wundern. Als sein Gesicht ins Licht der Scheinwerfer kam, sah ich:
Panischer Schrecken stand in ihm geschrieben. Larry sagte schnell zu ihm: »Ich
hatte ja keine Zeit, Ihnen Genaueres zu erklären. Sie haben doch wohl keine
Angst? Vielleicht klären Sie die anderen Männer auf?«
    Er erwiderte langsam: »Ich
glaube, das ist nicht nötig, Fräulein.«
    Schien mir auch so. An allen
Seiten sprangen jetzt Männer vom Lastwagen. Sie hoben Larrys kleinen Pkw
buchstäblich vom

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