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Frühstück um sechs

Frühstück um sechs

Titel: Frühstück um sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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machten? Ich glaube, Ihre Stimme würde recht gut >rauskommen<.«
    Ich war sprachlos. Das wurde ja aufregend!
    Sie fuhr gleich fort: »Wenn Sie das in Betracht ziehen wollen, lassen Sie uns gleich die Sache anpacken. Ich bleibe nur drei Tage hier, aber vielleicht haben Sie einen Nachmittag für mich übrig? Schön, soll ich dann zu Ihnen oder wollen Sie hierherkommen?«
    Mrs. Millar sagte sehr liebenswürdig: »Bitten sie doch Mrs. Russell hierher, dann braucht sie sich dabei nicht zu verzetteln, indem sie uns mit Tee bewirtet und so weiter. Ich würde Sie beide allein lassen.«
    Ich dankte ihr, noch ganz benommen. Miss Graham nahm sofort ihren Faden wieder auf und sagte mit klarer, energischer Stimme: »Für Vormittagssendungen zahlen wir nicht besonders viel, aber wenn wir Sie gut finden, bekommen Sie wahrscheinlich zwei Pfund für jede, und ein halbes Pfund extra, wenn Sie selbst vorlesen. Sollen wir es zunächst mit einem halben Dutzend versuchen, denen, Wenn sie sich gut einführen, weitere folgen könnten?«
    »Ja — o ja, aber — aber wie soll ich das von hier aus machen?«
    Sie lachte. »Na, Sie sind bestimmt keine fanatische Rundfunkhörerin. Von ihrer Wohnung aus sprechen können Sie natürlich nicht sondern Sie müssen in die Stadt kommen; dort werden die Vorträge auf Band aufgenommen, gleich alle fünf oder sechs, damit wir sie dann nach Wunsch ins Programm aufnehmen können.«
    »Ach so, ich verstehe. Ja, ich bin tatsächlich sehr dumm. Ich dachte nur von sehr bekannten Leuten würden Bandaufnahmen gemacht.«
    »Während des Krieges, als das Material schwer zu bekommen war, haben wir nicht viele Aufnahmen gemacht, doch jetzt liegen die Dinge anderes. Sie müßten natürlich erst zu einer Sprechprobe kommen, aber für die erste Probe übernimmt unsere Gesellschaft die Reisekosten, und die ganze Geschichte wäre an einem Tage erledigt. Nun, wie denken Sie darüber?«
    »Selbstverständlich würde ich gern die Probe machen — wenn Sie glauben, ich könnte es.«
    »Aber gewiß werden Sie das können. Es dauert nicht lange, nur zehn bis fünfzehn Minuten. Ich möchte vorschlagen, daß Sie eine zusammenhängende Geschichte in Fortsetzungen bringen, mit einer Hauptfigur, um die sich alles dreht — zum Beispiel aus dem Leben eines Landmädchens, mit viel Romantik und ein paar schönen Pferden. Sie wissen schon, wie ich’s meine. Lebensecht und heiter müßte es sein.«
    Ich verabschiedete mich wie im Traum. Miss Graham hatte mir geraten, gleich am nächsten Tage die Sache in Stichworten aufzuschreiben, wir könnten dann an ihrem letzten Nachmittag hier alles Nähere besprechen. Einen Namen für das Mädchen, also die Heldin, zu finden war die erste Schwierigkeit.
    »Der muß beim Hörer gleich haftenbleiben und müßte auch den Titel für die Serie bilden. Bedenken Sie, daß Sie die Aufmerksamkeit ermüdeter Frauen fesseln sollen, die sich bei einer Tasse Tee erholen möchten. Es muß ein im >Busch< vertrauter Name sein, finden Sie nicht auch? Florence, welchen Namen soll unsere Heroine haben?«
    »Warum nicht >Susan    Ich erbleichte, doch zum Glück lehnte Miss Graham ab.
    »Nein. Gut wäre einer mit Alliteration. Wollen mal überlegen. B’s sind schwierig. Aber könnten wir sie nicht als richtigen Wildfang erscheinen lassen und sie >Bobby< nennen? In Wirklichkeit heißt sie dann also Roberta. >Bobby im Buschland< wäre gewiß ein Titel?«
    Ich sah in Gedanken Pauls angewidertes Gesicht und konnte Larrys belustigtes Lachen hören.
    »Nicht >Bobby<«, murmelte ich in schwachem Protest, »und vielleicht braucht’s auch nicht mit >Busch< verbunden zu sein. Ist diese Bezeichnung nicht schon reichlich abgedroschen?«
    »Na, jedenfalls muß der Titel flott klingen! Es gibt doch noch mehr Namen. Nur nicht Beatrice, das paßt zu schlecht. Ich überlasse es Ihnen. Suchen Sie einen Namen aus und skizzieren Sie die Handlung. Sie darf ruhig mager sein, Hauptsache, daß sie lebhaft und romantisch ist und vor allem: echt. Und viele Tiere müssen vorkommen, besonders Pferde. Merkwürdig, daß die Leute so gern von Pferden hören, während wir alle im Auto leben!«
    Über den Namen dachte ich auf dem ganzen Rückweg nach, ohne einen zu finden. Ich war so aufgeregt, daß ich beinah aus dem Sattel fiel, als Tommy im Zwielicht vor einem hellen Baumstumpf scheute.
    Paul kam heraus, sobald er den Hufschlag des Ponys hörte. »Kommst ja recht spät wieder«, sagte er. »Hätte nicht gedacht, daß Mrs. Millar dich so

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