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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Tränen in den Augen. Ich bin bis New Orleans runtergefahren und dann mit dem Bus zurückgekommen. Das ist ‘ne ganze Ecke. Noch nie hat eine Frau geweint wegen mir.«
»Vielleicht hat sie ja wegen was anderm geweint.«
»Das hab ich zuerst auch gedacht, aber dann haben die anderen Fahrgäste alle angefangen, mich aufzuziehn.«
»Und alles, was Sie wissen, ist, daß ihre Mutter ein Foto-Atelier besitzt?«
»Das ist alles, was ich weiß.«
»Na schön, also hören Sie zu, ich kenne den Herausgeber der führenden Zeitung in dieser Stadt.«
»Das wundert mich nicht«, sagte ich mit einem Blick auf ihre Beine.
»Okay, lassen Sie mir Ihren Namen da und wo Sie abgestiegen sind. Ich werde ihn anrufen und ihm die Geschichte erzählen, nur müssen wir sie ein bißchen ändern. Sie haben sich in einem Flugzeug kennengelernt, Sie verstehn? Liebe in der Luft. Jetzt sind sie voneinander getrennt und haben sich verloren, Sie verstehn? Und Sie sind den weiten Weg von New Orleans hochgekommen, und alles, was Sie wissen, ist, daß ihre Mutter ein Foto-Atelier besitzt. Klar? Und das haben wir dann morgen in M… K…s Spalte in der Morgenzeitung.«
»Okay?«, sagte ich.
Ich warf einen letzten Blick auf die Beine und ging hinaus, als sie den Hörer abnahm. Da war ich nun im zweit- oder drittgrößten Ort von Texas, und die Stadt gehörte mir. Ich ging ein Stück weiter und in die nächste Kneipe… Der Laden war ziemlich voll für diese Tageszeit. Ich setzte mich auf den einzigen leeren Barhocker. Das heißt, nein, da waren zwei leere Barhocker, auf jeder Seite von diesem großen Kerl einer. Der Kerl war vielleicht 25, eins dreiundneunzig und sicher niedliche 135 Kilo. Ich nahm einen von den Hockern und bestellte ein Bier; ließ das Bier runterzischen und bestellte noch eins.
»Seh ich gern, wenn einer so trinkt«, sagte der große Kerl.
»Diese Tunten, die hier rumsitzen, nuckeln stundenlang an einem Bier rum. Seh ich gern, wie Sie sich benehmen, Fremder. Was machen Sie so und wo sind Sie her?«
»Ich mache gar nix«, sagte ich, »und bin aus Kalifornien.«
»Schon irgendwas vor?«
»Nein, noch nix. Schau erst mal so rum.«
Ich leerte mein zweites Bier zur Hälfte.
»Sie gefallen mir, Fremder«, sagte der große Kerl, »drum will ich Ihnen was anvertrauen. Aber ich werd’s ganz leise sagen, denn ich bin zwar ‘n großer Kerl, aber die anderen sind wohl doch ‘n bisschen in der Überzahl.«
»Schießen Sie los«, sagte ich und leerte mein zweites Bier.
Der große Kerl lehnte sich dicht an mein Ohr: »Texaner stinken«, flüsterte er. - Ich sah mich um und nickte dann ruhig, ja. Als er mit seinem Schwinger fertig war, lag ich unter einem der Tische, an denen abends das Barmädchen bediente. Ich kroch drunter hervor, wischte mir den Mund mit einem Taschentuch, sah die ganze Kneipe lachen und ging hinaus… Als ich wieder am Hotel war, konnte ich nicht hineinkommen. Eine Zeitung verklemmte die Tür, die nur einen Spalt auf war.
»Hey, lassen Sie mich rein«, sagte ich.
»Wer sind Sie?« fragte der Bursche.
»Ich wohne in 102. Ich habe eine Woche im voraus bezahlt. Bukowski ist mein Name.«
»Sie tragen doch keine Stiefel, was?«
»Stiefel? Was soll das?«
»Kommandotruppe.«
»Kommandotruppe? Was soll das?«
»Na, kommen Sie rein«, sagte er. Nach kaum zehn Minuten in meinem Zimmer lag ich schon im Bett und hatte ringsum das Netz dichtgezogen Das ganze Bett - und es war ein großes Bett mit einer Art Dach drüber - hatte rundherum jede Menge von diesem Musselinzeug. Ich zog es also rund um mich herum dicht und legte mich da drinnen hin, rings umgeben von diesem Netzgehänge. Ich kam mir ziemlich schwul vor, sowas zu machen, aber wie die Dinge lagen, dachte ich, na ja, ob du dir nun wie ‘n Schwuler vorkommst oder wie irgendwas anderes, spielt auch keine Rolle mehr. Und als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, wurde ein Schlüssel in die Tür gesteckt, und die Tür ging auf. Diesmal war es eine kleine, dicke Negerin mit einem recht freundlich dreinblickenden Gesicht und einem ungeheuer dicken Arsch…
Da war also dieses dicke, freundliche schwarze Mädchen und es zog mein Schwulennetz zurück und sagte: »Schatz, ‘s ist Zeit für Wäschewechseln.«
»Aber ich bin doch erst gestern eingezogen.«
»Schatz, unser Wäschewechseln richtet sich doch nicht nach deinem Plan. Also heb deinen kleinen rosa Arsch mal da raus und lass mich meine Arbeit machen.«
»Ah-hm«, sagte ich und sprang aus dem Bett, splitternackt. Das schien

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