Fuenf Freunde 53 - Fuenf Freunde und der Hexenring
Mal schlagartig klar geworden, dass sie schon wieder mittendrin in einem neuen Abenteuer steckten. Dabei waren sie doch in die Berge gekommen, um sich von der Krankheit zu erholen!
»Na, ihr Hübschen, was treibt ihr denn hier?« Tante Alberta war plötzlich neben der Laube aufgetaucht. Die Freunde hatten sie gar nicht kommen sehen, und die Hunde waren so in ihr Spiel vertieft gewesen, dass auch sie von ihr keine Notiz genommen hatten.
»Sag mal, kennst du einen Adrian hier im Dorf?«, fragte Georg frei heraus und erntete damit missbilligende Blicke ihrer Freunde, denn sie waren einmal übereingekommen, dass sie die Erwachsenen niemals sofort in ihre Abenteuer einweihten. Aber sie hätten Georg so gut kennen müssen, um zu wissen, dass sie eine Erklärung parat hatte. »Julius und Richard sind vorhin von jemandem angesprochen worden, der diesen Typ sucht. Ähm, Verzeihung, diesen Herrn natürlich.«
Tante Alberta zog die Augenbrauen hoch. »Adrian? Nie gehört. Wusste denn der Mann den Nachnamen nicht?«
Die Jungen schüttelten den Kopf. »Nein, er hat nur nach Adrian gefragt«, antwortete Julius. »Hm, vielleicht ist Adrian ja der Nachname.«
»Also, ich kennen keinen Menschen dieses Namens, der hier in der Gegend wohnt«, erwiderte Tante Alberta. »Aber das ist ja nun auch egal, denn der Mann hat sich sicher weiter durchgefragt.«
»Ja, klar«, sagte Richard schnell.
Tante Alberta klatschte in die Hände. »Nun gut, die Mädchen und ich haben vorhin einen Kuchen gebacken. Wie sieht es mit eurem Appetit aus? Frau Braun hat bereits den Tisch gedeckt. Wenn ihr mögt, könnten wir jetzt Tee trinken.«
Das ließen sich die Freunde nicht zweimal sagen und auch die Hunde wurden hellhörig. Wenn es sich ums Essen drehte, entging ihnen nichts!
Der Apfelkuchen schmeckte herrlich und die Kinder langten ordentlich zu. Richard schaffte gar vier Stück mit Schlagsahne!
Anne schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich wundere mich immer wieder, dass du nicht dick und rund bist wie eine Kugel.«
Richard streckte lachend den Bauch vor und rieb mit der Hand darüber. »Aber ich bin auf dem besten Wege!«
Als sie fertig waren, verschwand Anne zu Frau Braun in die Küche, um ihr beim Spülen zu helfen. Natürlich packte sie die Gelegenheit beim Schopfe und fragte: »Sagen Sie, Frau Braun, kennen Sie hier im Dorf einen Adrian?«
Die Haushälterin hielt einen Moment inne und überlegte. »Adrian? Nein, wieso fragst du?«
Anne tat so, als würde es sie nicht weiter interessieren. »Ach, nur so, die Jungs sind da vorhin von jemandem angesprochen worden. Ich dachte, Sie wüssten vielleicht... Aber es ist ja auch nicht so wichtig.«
Frau Braun schien aber noch weiter zu grübeln und ließ die Hände ins Spülwasser sinken. »Nein, also einen Adrian gibt es hier im Ort sicher nicht. Ich wohne ja schon mein Leben lang hier und möchte doch wohl behaupten, dass ich hier jede Menschenseele kenne. Aber ein Adrian ist nicht darunter.«
Sie bearbeitete mit dem Spültuch eine Tasse, von deren Rand ein Fleck nicht verschwinden wollte. Plötzlich verharrte sie mitten in der Bewegung. »Obwohl... Also, ganz oben am Waldrand, da gibt es ein kleines Fachwerkhäuschen. Da haben früher die Waldarbeiter gewohnt. Eigentlich müsste man sagen gehaust. Zustände müssen das früher gewesen sein. In so einem kleinen Haus haben die mit drei, vier Familien gewohnt, und die Väter mussten für einen Hungerlohn im Wald schuften. Zum Glück sind diese Zeiten ja vorbei. Die Arbeit ist nicht ungefährlich, sag ich dir. Manch einer ist beim Baumfällen von einem Stamm oder einem herabfallenden Ast erschlagen worden!«
»Ja, und was ist nun mit diesem Häuschen?«, hakte Anne nach.
Frau Braun lachte. »Entschuldige, ich komme aber auch immer von einem zum anderen. Was ich sagen wollte ist, dass seit einiger Zeit ein junges Pärchen dort wohnt. Und die beiden kenne ich nicht. Halten sich aus der Dorfgemeinschaft raus, musst du wissen. Ich weiß nicht mal, was die beiden beruflich machen.«
Diese Aussage fand Anne lustig. War es etwa in diesem Ort so üblich, dass jeder von jedem wusste, welchen Beruf er ausübte? Oder nahm nur Frau Braun dieses Wissen für sich in Anspruch? »Und der Mann heißt Adrian?«, fragte sie und nahm die Tasse entgegen, um sie abzutrocknen.
Die Haushälterin zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wie er heißt. Den Namen der Frau kenne ich auch nicht. Aber wenn es hier einen Adrian gibt, dann muss er es sein, denn
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