Fünf Freunde Als Retter in der Not
etwas auf seinen rosa Rücken geschrieben. So was Blödes! Ich wasch es schnell weg!«
»Warte!«, rief Dick. »Warte, ist das nicht ein K und ein T? Darunter stehen noch zwei Buchstaben, ein R und V, nein, es ist ein W, die Hälfte des Buchstabens ist wahrscheinlich vom Heidekraut weggewischt worden.«
Alle starrten aufgeregt auf das Schweinchen. »K - T und R - W«, flüsterte Toby und atmete kaum dabei. Plötzlich stieß er einen Schrei aus. »Das heißt Kurt Thomas und Rolf Wild! Was soll das? Wer hat das geschrieben?«
»Da sind noch ein paar Buchstaben, kleinere und sehr verschmiert!«, rief Julian. »Halt das Ferkel fest, Dick. Wir müssen versuchen herauszukriegen, was sie bedeuten. Bestimmt eine Nachricht von Kurt und Rolf. Das Ferkel war dort, wo sie gefangen gehalten werden.«
Sie betrachteten die verschmierten Zeichen von allen Seiten, sie drehten sogar das quiekende und strampelnde Ferkel hin und her. Die Buchstaben waren kaum zu entziffern. Plötzlich rief Dick: »He, das sind sechs Buchstaben! Mensch, halt doch dieses Quietschvieh fest! Das Wort bedeutet Höhlen. Der erste Buchstabe kann ein E oder ein H sein, der dritte wieder, der letzte ist ganz bestimmt ein N. Ich bin fest davon überzeugt, dass es Höhlen heißt. Na klar, das Ferkel war ja drin, als wir Benny fanden.«
»Dann hat man also Kurt und Rolf in die Höhlen verschleppt!«, rief Julian. »Dass da niemand von uns drauf gekommen ist! Alle suchen weiß Gott wo und dabei sind sie direkt vor unserer Nase! Schnell, wo ist dein Vater, Toby?«
Herr Thomas war bald gefunden. Kopfschüttelnd betrachtete er das verschmierte Schweinchen. »Ja, das könnte tatsächlich ›Höhlen‹ heißen. Na so was, dieser kleine Lauser als Retter! Hätte nie gedacht, dass ich ihm noch mal dankbar dafür bin, dass er dauernd ausreißt. Mein Gott, wie leicht hätten die Buchstaben völlig verwischt werden können. Das ist wohl die seltsamste Art, Nachrichten zu übermitteln, die mir je begegnet ist.«
»Ich hätte sie beinahe weggewaschen, weil ich geglaubt habe, dass sich jemand einen Scherz mit Ringel gemacht hat«, sagte Julian. »Ich darf gar nicht daran denken! Wir hätten noch immer keine Ahnung, wo die beiden sind. Was jetzt, Herr Thomas? Sollen wir sofort in die Höhlen gehen? Rufen Sie bei der Polizei an? Die werden sich wundern!«
»Beides«, antwortete Herr Thomas und hatte bereits den Telefonhörer in der Hand. »Die Polizei muss umgehend in Kenntnis gesetzt werden, denn die Suchaktion läuft bereits auf Hochtouren. Ihr rennt, so schnell ihr könnt, zu den Höhlen. Nehmt ein Knäuel Schnur mit und bindet ein Ende am Eingang fest. Sicher hat man Kurt und Rolf nicht in einem der Stollen versteckt, die mit Seilen gesichert sind und wo immer wieder Besucher durchlaufen. Ohne die Schnur findet ihr nicht zurück. Beim Rückweg braucht ihr das Knäuel nur wieder aufzuwickeln. Und vergesst Tim nicht, er kann vielleicht nützlich sein.«
»Auf jeden Fall!«, rief Julian. »Und das Ferkel nehmen wir auch mit.«
Die fünf Freunde und Toby machten sich sofort auf den Weg. Sie rannten mit Tim um die Wette. Nur derjenige, der gerade das fette Schweinchen schleppte, keuchte hinterdrein.
»Kurt, Rolf, wir retten euch!«, japste Toby immer wieder. »Wir kommen! Haltet aus, wir kommen schon!«
Ein aufregendes Ende
Keuchend hasteten die fünf Kinder mit Tim den Kapuzinerberg hinauf. Julian schleppte jetzt das erschrockene kleine Ferkel, das sich wehrte und quiekte, aber niemand beachtete es weiter. Erst in den Höhlen sollte es zum Mittelpunkt der Ereignisse werden.
Schließlich hatten sie den Weg zu den Höhlen erreicht. Während des Laufens stoben die Kalksteinbrocken unter ihren Füßen auf. Endlich standen sie vor dem Höhleneingang.
»Tim!«, rief Georg, als Julian das vor Angst zitternde Schweinchen auf die Erde stellte und festhielt. »Tim, komm her! Schnuppere an Ringel, ja, brav, überall, und nun lauf ihm nach, lauf ihm nach, ihm nach, ihm nach! Tim, ihm nach! Los, Ringel, lauf weg!«
Dick hatte mittlerweile ein Ende der Schnur an einem Busch festgebunden, der dicht am Höhleneingang stand.
Tim wusste genau, was ein richtiger Spürhund tun muss. Gehorsam beschnüffelte er Ringel, dann senkte er seine Schnauze zur Erde, um die Fährte des Ferkels zu finden, und rannte in die erste Höhle.
Hier blieb er stehen und schaute die Kinder fragend an. »Weiter, Tim, lauf nur weiter! Immer Ringels Spur nach!« Tim rannte ein Stück vorwärts, dann kehrte
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