Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
sie ihm doch etwas angetan haben?« Die Kinder konnten ja nicht ahnen, dass Tim gerade in diesem Augenblick bei Georgs Vater und bei Peter war.
»Seht mal!«, rief Julian plötzlich. Er hob seine Taschenlampe, um den anderen seine Entdeckung zu zeigen. »Eine Schnur!
Sie führt in den Gang vor uns. Was heißt das nun wieder?«
»Ich weiß es«, sagte Georg. »Es ist der Gang, durch den Block und Schleicher gegangen sind. Er führt sicherlich dorthin, wo sie meinen Vater und Peter gefangen halten. Ich gehe der Schnur nach und werde dann meinen Vater finden!
Wer kommt mit?«
Eine unterirdische Wanderung
»Ich komme mit!«, riefen alle gleichzeitig. »Wir lassen dich doch nicht allein gehen.«
Sie gingen los.
Julian ließ die Schnur durch seine Finger gleiten, die anderen folgten ihm und fassten sich an den Händen. So konnte sich keiner verirren.
Nach etwa zehn Minuten kamen sie in die Höhle, in der Peter und Georgs Vater die letzte Nacht zugebracht hatten.
»Hier müssen sie gewesen sein!«, rief Julian und leuchtete die Höhle ab. »Eine Bank, darauf zerknüllte Decken, eine umgeworfene Laterne! Und da, Papier, in kleine Stücke zerrissen! Hier ist etwas passiert!«
Blitzschnell zog Georg ihre Schlüsse daraus. »Schleicher hat die beiden hierher gebracht und sie allein gelassen. Dann ist er zurückgekommen und unterbreitete irgendeinen Vorschlag, den mein Vater abgelehnt hat.
Daraufhin muss ein Kampf stattgefunden haben, dabei ist die Laterne umgefallen. Ach, hoffentlich ist meinem Vater und Peter nichts zugestoßen!«
»Sie werden doch nicht durch die schrecklichen unterirdischen Gänge gelaufen sein und sich verirrt haben«, sagte Julian verzweifelt.
»Pst! Es kommt jemand«, warnte Dick die anderen. »Mach das Licht aus, Julian!«
Julian knipste die Lampe aus und tiefe Finsternis umgab sie.
Sie krochen in die Höhle zurück und lauschten. Ja, es nä herten sich Schritte, ganz behutsam.
»Es scheinen zwei oder drei Personen zu sein«, stellte Dick fest. »Sie sind sicher durch den Gang mit der Schnur gelaufen.«
»Vielleicht sind es Schleicher und Block«, flüsterte Georg.
»Sie wollten sicher mit meinem Vater sprechen und nun ist er fort.«
Ein helles Licht erleuchtete plötzlich die Höhle und warf seinen Schein auf die überraschten Kinder. Ein lauter Ausruf ließ sie zusammenschrecken.
»Himmel! Wer ist denn hier? Was soll denn das?«
Es war die Stimme Schleichers. Julian stand auf und blinzelte in das grelle Licht.
»Wir suchen meinen Onkel und Peter«, sagte er. »Wo sind sie?«
»Was, die sind nicht hier?«, sagte Herr Schleicher ganz überrascht. »Ist wenigstens auch das Scheusal von Hund weg?«
»Oh, war Tim hier?«, rief Georg freudig.
»Wo ist er denn jetzt?«
In Begleitung von Herrn Schleicher befanden sich zwei Männer.
Der eine war Block, der andere Schleichers Diener. Der stellte die Laterne auf die Bank.
»Wollt ihr etwa damit sagen, dass ihr nicht wisst, wo die beiden anderen stecken?«, rief er gereizt. »Wenn sie ausgerückt sind, werden sie nie mehr zurückkommen.«
Anne stieß einen Schrei aus. »Das ist allein Ihre Schuld! Sie Ekel!«
»Sei still, Anne«, beschwichtigte Julian sie und wandte sich an den Schmuggler. »Schleicher, es ist das Beste, Sie kehren jetzt mit uns zurück und klären die Dinge auf. Herr Schwarz spricht soeben mit der Polizei.«
»Oh! Tut er das?«, sagte Herr Schleicher.
»Dann ist es wohl das Beste für uns alle, eine Zeit lang hier zu bleiben! Ja, auch ihr! Ich werde indessen Herrn Schwarz unschädlich machen! Ihr bleibt hier als Gefangene, und Block wird euch fesseln, damit ihr nicht wie die anderen weglaufen könnt. Her mit dem Seil!«
Block trat mit dem anderen Mann einen Schritt vor. Er packte zuerst Georg mit seinen rohen Fäusten.
Sie schrie laut auf. »Tim! Tim! Wo bist du? Komm und hilf!
Tim!«
Aber der Hund erschien nicht. Bald stand sie mit gebundenen Händen in einer Ecke der Höhle. Dann kam Julian dran.
»Sie sind wohl verrückt!«, sagte er empört zu Schleicher, der mit kalter, höhnischer Miene daneben stand und die Laterne hielt. »Sie müssen übergeschnappt sein, sonst würden Sie so etwas nicht machen! Das werden Sie büßen!«
»Tim! Tim!«, rief Georg von neuem mit verzweifelter Stimme.
Sie versuchte die Hände frei zu bekommen. »Tim! Tim!«
Tim konnte sie nicht hören, weil er viel zu weit weg war.
Aber irgendwie fühlte er sich unbehaglich. Er befand sich noch bei Georgs Vater und Peter am Rande
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