Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
ihrem Hund. Tim blickte Herrn Schwarz mit seinen großen braunen Augen an. Er stapfte auf ihn zu und hob höflich seine rechte Pfote, um sie ihm zu geben. So hatte es Georg ihm beigebracht.
Herr Schwarz war ziemlich überrascht, denn er kannte sich in Hundesitten nicht aus. So streckte er Tim seine Hand hin und die beiden begrüßten sich auf diese Weise höchst freundschaftlich.
Tim fiel es nicht ein, Herrn Schwarz zu lecken oder ihn kameradschaftlich zu stoßen. Er zog seine Pfote zurück, bellte kurz auf, als wolle er fragen: »Wie geht es Ihnen?« und ging dann zu Georg zurück. Still legte er sich an ihrer Seite nieder.
»Ich muss sagen, er kommt einem gar nicht wie ein Hund vor«, sagte Herr Schwarz verwundert.
»Oh, er ist aber einer«, sagte Georg schnell und sehr bestimmt.
»Tim ist ein echter, richtiger Hund, Herr Schwarz - nur viel, viel klüger als die meisten Hunde. Darf ich ihn behalten, solange wir hier sind, und ihn jemandem in der Stadt zur Pflege geben?«
»Gut, da ic h sehe, was für ein netter Kerl er ist, kann er auch gern hier bleiben«, antwortete Herr Schwarz. Er gab sich alle Mühe, großmütig zu sein. »Achte nur darauf, dass er mir nicht allzu oft über den Weg läuft. Ein Junge wie du wird das schon fertig bringen.«
Alle lachten darüber, dass Herr Schwarz Georg immer noch für einen Jungen hielt. Sie lächelte ebenfalls, ließ ihn aber in seinem Glauben.
»Sie werden Tim nicht zu Gesicht bekommen!«, rief sie erfreut.
»Ich werde ihn von Ihnen fernhalten. Ich danke Ihnen vielmals, das ist sehr lieb von Ihnen.«
Dem Inspektor gefiel der Hund auch sehr gut. Er sah ihn an und nickte Georg zu. »Wenn du jemanden brauchst, der Tim versorgt, dann schick den Hund zu mir«, sagte er. »Wir können einen solchen Hund in unserer Polizeitruppe gut gebrauchen.
Mit seiner Hilfe würden wir den Schmugglern schnell das Handwerk legen.«
Georg erwiderte nichts darauf.
Trotzdem fragte der Inspektor, ob er den Hund zur Unterstützung bei der Suche nach den Schmugglern mitnehmen dürfe.
»Wir können sie dort unten nicht ihrem Schicksal überlassen«, sagte er. »Wenn sie auch üble Burschen sind, so ist es doch unsere Pflicht, sie nicht vergammeln zu lassen, falls sie sich in den Geheimgängen verirrt haben. Tim ist der Einzige, der sie finden kann.«
Georg sah das ein und erklärte sich einverstanden. Tim wurde durch einen Gang in den Hügel geführt, wo er sogleich die Jagd nach den Schmugglern aufnahm. Es dauerte auch nicht lange, da hatte er die Männer aufgespürt.
Sie hatten sich tatsächlich in den Gängen verirrt und saßen in einer Nische, von Hunger und Durst, von Angst und Furcht geplagt.
Er trieb sie wie Schafe an die Stelle, wo ein paar Polizisten auf sie warteten. Später verschwanden Schleicher und seine sauberen Freunde für lange Zeit hinter Gefängnismauern.
»Die Polizei wird froh sein, sie endlich hinter Schloss und Riegel zu haben«, sagte Herr Schwarz. »Sie ist schon lange hinter ihnen her und hat sogar mich eine Zeit lang verdächtigt!
Schleicher war ein gerissener Bursche, doch glaube auch ich, dass er ziemlich verrückt ist. Ihm hat das abenteuerliche Leben Spaß gemacht. Übrigens hat die Polizei, wie ihr vielleicht noch nicht wisst, eine große Menge Diebes-und Schmugglergut in einer Höhle im Inneren des Hügels gefunden.«
Sie sprachen noch lange über die aufregenden Abenteuer der letzten Tage. Aber jetzt war alles vorbei. Herr Schwarz war zwar ein recht merkwürdiger Mann, er konnte aber auch sehr freundlich und herzlich sein.
»Wisst ihr schon, dass wir die Schmugglerspitze verlassen?«, teilte Peter seinen Freunden als große Neuigkeit mit. »Meine Mutter war so fassungslos über mein Verschwinden, dass mein Vater ihr versprochen hat, die Schmugglerspitze und das umliegende Land zu verkaufen und von hier wegzuziehen, wenn ich heil und gesund wiederkäme. Meine Mutter ist jetzt noch ganz krank von den Aufregungen.«
»Mir geht es genauso«, sagte Bärbel.
»Ich mag die Schmugglerspitze nicht - es ist hier so einsam und unheimlich.«
»Wenn es euch glücklich macht, von hier wegzuziehen, dann freue ich mich mit euch«, sagte Julian. »Aber ich wäre gern hier. Es ist doch eigentlich ein herrlicher Ort: das Haus hoch oben auf der Spitze des Hügels, die Nebel am Fuße des Hügels, die Geheimgänge ringsherum und das unheimliche Moor! Mir tut es sehr Leid, dass ich nie wieder hierhe r kommen darf.«
»Mir auch«, meinte Dick. Anne und Georg
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