Fünf Freunde im alten Turm
hinauf. Hatte man sie gesehen?
»Hinter uns läuft einer!« keuchte Dick. »Schnell! Schnell! Wenn es nur wieder donnern würde! Ich weiß genau, dass man uns hört!«
Jemand war den Kindern auf den Fersen. Auch ein Schreien war zu hören. Es klang, als ob alle Männer böse geworden wären. Ach, warum waren sie nur Hermann und dem Schäfer gefolgt? Durch die Keller hätten sie unbemerkt wieder entkommen können . . . Endlich erreichten sie den Eingang der Höhle mit dem Teich. Sie versuchten, sich hinter den Kisten zu verstecken und von dort unbemerkt in den Flussstollen zu entweichen. Aber zuvor musste Elli gefunden werden. Wo war sie nur?
»Elli! Elli!« schrie Julian. »Wo steckt sie denn? Wir dürfen sie nicht hier lassen! Elli!«
Keiner konnte sich jetzt erinnern, hinter welcher Kiste Elli sich versteckt hatte.
»Hier ist das Lamm!« Julian war froh, als das Tier hinter einer Kiste hervorhüpfte! »Elli!«
»Gebt acht, dort ist Hermann!« rief Georg. Der Bauer kam eben aus dem Stollen und lief quer durch die Höhle. Als er die Kinder erblickte, blieb er verdutzt stehen.
»Was treibt ihr hier?« brüllte er. »Kommt mit uns, schnell! Ihr seid in Gefahr!«
Auch der Schäfer war nun da, Elli kam aus ihrem Versteck und rannte auf ihn zu. Er starrte sie an, als traute er seinen Augen nicht. Dann nahm er sie auf seinen Arm und rief Hermann ein paar Worte zu. Hermann wandte sich wieder wütend zu Julian.
»Habe ich dir nicht gesagt, dass ihr euch nicht einmischen sollt!« schrie er. »Ich habe es selbst in die Hand genommen. Jetzt wird man uns alle gefangennehmen! Du bist ein Dummkopf! Schnell - wir müssen uns verstecken. Hoffentlich denken die Männer, dass wir den Stollen hinuntergegangen sind!«
Er stieß die erstaunten Kinder in eine dunkle Ecke und stellte um sie herum Kisten auf.
»Ihr bleibt jetzt hier!« sagte er drohend.
XXI. Verblüffend!
Die fünf Kinder duckten sich hinter dem Kistenhaufen. Hermann stellte noch eine Kiste auf, so dass die Kinder völlig verdeckt waren. Dick fasste Julian am Arm.
»Julian, wir haben uns lächerlich gemacht! Hermann wollte selbst das Geheimnis um den Alten Turm erforschen. Der Schäfer sollte ihm dabei helfen, Die beiden waren ja die einzigen Leute weit und breit, die merkten, dass hier etwas Seltsames vorging. Der Schäfer beobachtete bestimmt das gleiche wie wir, wenn er auf dem gegenüberliegenden Berg seine Schafe weidete. Davon erzählte er Hermann . . .«
»Ja«, unterbrach ihn Julian. »Kein Wunder, dass er wütend wurde, als wir uns in diese Geschichte einmischten. Jetzt begreife ich, warum er uns verboten hat, etwas zu unternehmen! Schön dumm waren wir! Wo ist denn Hermann jetzt? Siehst du ihn?«
»Nein, er hat sich irgendwo versteckt. Horch, die Männer kommen!« sagte Dick. »Hier ist ein Spalt zwischen den Kisten, ich sehe schon den ersten Mann. Oh, der sieht böse aus . . .«
Vorsichtig kamen die Männer aus dem Stollen heraus. Wahrscheinlich wussten sie nicht, wie viele Gegner sie hatten. Sie waren sieben. Zwei gingen zum oberen Flussstollen, zwei stellten sich an den Ausgang zum Stollen, der zum Meer führte, und die anderen durchsuchten die Höhle. Als erstes fanden sie die Kinder. Die arme Elli war schuld daran. Sie schrie vor Angst auf und verriet so den Männern ihr Versteck. Eine Kiste nach der andern fiel auf den Boden. Die Männer waren überrascht, als sie noch mehr Kinder entdeckten. Im nächsten Augenblick stürzte sich Tim mit wütendem Gebell auf den ersten Mann. Der schrie auf und versuchte, den Hund abzuwehren, aber Tim ließ nicht locker. Hermann trat aus seinem Versteck hervor und warf sich auf einen anderen. Mit einer Hand hielt er ihn
am Boden fest, mit der andern Hand hielt er sich einen zweiten Gegner vom Leibe.
»Rennt weg!« schrie er den Kindern zu. Aber das war unmöglich. Zwei Männer drängten die Kinder in die Ecke zurück. Julian warf sich auf einen der beiden, wurde aber sofort wieder zurückgestoßen. Es waren kräftige Bergleute, gegen die er sich wehren musste. Sie konnten es mit jedem der Gefangenen aufnehmen, nur mit Hermann nicht. Auch der Schäfer wurde von ihnen in Schach gehalten. Jetzt kämpften nur noch Hermann und Tim.
»Sie werden Tim verletzen«, schrie Georg und versuchte, einen der Männer zur Seite zu stoßen. »Julian, Julian, er will ihn totschlagen!« Tim entwich geschickt und sprang den Mann an. Es gelang dem Hund wirklich, den Feind in die Flucht zu schlagen, er hatte ihn ins Bein
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