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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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eigentlich ziemlich genau über dem Gang verlaufen. Ich nehme an, dass der Gang keine unnötigen Kurven macht.«
    Dick musterte die >Linie< mit scharfen Augen. »Am Gras kann ich nichts sehen.« Und enttäuscht mussten die anderen zustimmen.
    »Also dann los!« drängte Georg. »Gehen wir. Vielleicht fällt uns unterwegs etwas auf. Vielleicht klingt es hohl, wenn man darübergeht.«
    »Das bezweifle ich sehr«, meinte Julian. »Aber ich weiß im Augenblick auch nicht, was wir sonst tun könnten. Also kommt. Seht mal, Nora und Schnippi liegen sich schon wieder einmal in den Haaren. So ist's recht, Schnippi! Wirf den frechen Vogel ab!«
    »Kjack!« machte Nora und stieg in die Luft.
    Die sechs Kinder marschierten schnurgerade den Hang hinauf, doch weder hörten noch sahen sie irgend etwas, das ihnen weitergeholfen hätte. Am Burgplatz oben empfing sie Junior mit lautem Geschrei.
    »Kinder haben hier keinen Zutritt! Bleibt weg! Mein Vater hat diesen Platz gekauft.«
    »Schwindler!« riefen die Zwillinge. »Ihr dürft nur graben, das ist alles.«
    »Puuuuuuh!« schrie Junior. »Und wenn ihr diesen Köter noch mal auf mich hetzt, sag ich's meinem Pop. Verstanden?«
    Tim bellte laut, und Junior verschwand eilig hinter dem Lastauto.
    Georg brummte. »Blöder Kerl! Warum gibt ihm nicht mal jemand eine anständige Ohrfeige? Ich wette, einer der Männer, denen er da dauernd im Weg herumsteht, wird's bald tun. Seht euch bloß an, wie er mit dem Bohrer umgeht.«
    Die Kirrins und Harrys kehrten um und zogen die >Linie<, diesmal ein paar Meter weiter links. Die Hoffnung auf Erfolg hatten sie noch immer nicht aufgegeben. Und Nora und Schnippi hatten schon wieder Streit. Schnippi hatte sich am Rücken gekratzt und Nora diese günstige Gelegenheit ausgenützt, um ihm einen wohlgezielten Hieb mit dem Schnabel zu versetzen. Doch der kleine Hund war schnell. Er schnappte zu und erwischte den Vogel am Flügel.
    »Kjack-jack! Kjack-jack-jack!« Das waren verzweifelte Hilferufe. »Kjack-jack!«
    »Lass sie los, Schnippi!« brüllte Harry und lief zu den Streithähnen. »Lass los! Du brichst ihr ja den Flügel!« Bevor er sie jedoch erreichte, hatte die Dohle sich mit dem Schnabel zur Wehr gesetzt und befreit. Mit hängendem Flügel hüpfte sie fort, fliegen konnte sie nicht. Der Pudel nahm wütend die Verfolgung auf, und die aufregende Jagd fand erst ein Ende, als Nora laut krächzend im Loch eines Kaninchenbaues verschwand. Es war, als hätte der Erdboden sie verschluckt.
    Dick stand da und lachte laut. »Kluger Vogel! Schnippi, du bist überlistet.«
    Aber nein, Schnippi gab noch nicht auf, sondern verschwand ebenfalls in dem Loch. Zweifellos hatte Noras Flucht den sonst furchtsamen Schnippi zu diesem kühnen Unternehmen verleiten können. Die Zwillinge aber bekamen Angst. »Er wird sich in den vielen Kaninchengängen verirren und nicht mehr herausfinden.« Sie beugten sich über das Loch und schrien hinein. »Komm zurück, Schnippi, dummer Kerl! Komm zurück! Schnippi! Schni-i-i-p-p-i-i! Hörst du uns? Komm he-er!«
    Stille. Kein Krächzen, kein Bellen.
    »Wir setzen uns hin und warten, bis sie wieder herauskommen«, schlug Anne vor, als sie die besorgten Gesichter der Zwillinge sah. Außerdem war sie auch plötzlich müde.
    So saßen sie alle im Gras, aßen Pfefferminzbonbons, die Georg aus der Tasche gekramt hatte, und zerbrachen sich die Köpfe, was Schnippi und Nora dort unten anstellen mochten. Endlich spitzte Tim die Ohren und bellte kurz.
    »Sie kommen«, sagte Georg. »Tim weiß es.«
    Zuerst erschien der Hund und dann die Dohle, offensichtlich hatten sie sich wieder ausgesöhnt. Schnippi raste zu den Zwillingen und begrüßte sie, als hätte er sie seit Tagen nicht gesehen. Dabei fiel ihm etwas aus dem Maul.

    »Was hast du denn da gefunden?« Harry hob es auf. »Ein grässlicher alter Knochen?«
    »Knochen? Nein, das ist kein Knochen«, sagte Julian und griff schnell danach. »Es ist ein kleiner, gebogener Dolch mit abgebrochenem Griff. Uralt! Schnippi! Wo hast du das gefunden?«
    »Die Dohle hat auch etwas im Schnabel!« rief Anne.
    Harriet fing den Vogel ein, was keine Mühe machte, da er immer noch nicht richtig fliegen konnte. »Es ist ein Ring, ein Fingerring mit einem roten Stein darin. Seht!«
    Ein Dolch und ein Ring - sechs Augenpaare starrten wie gebannt darauf. Alle schwiegen, bis Georg aussprach, was alle dachten: »Schnippi und Nora waren in den Kellern der Burg. Sie müssen dort gewesen sein! Dieser

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