Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
hier graben«, sagte Julian. Anne kicherte. »Wird der sich ärgern, wenn er merkt, was los ist! Und das merkt er erst, wenn wir am Ziel sind.«
    Auch Dick ergötzte sich an diesem Gedanken, während er sich die feuchte Stirn abtrocknete. »Jetzt reicht's mir bald. Die Erde ist so hart hier. Hoffentlich stößt dieser Kaninchenstollen auch wirklich auf den Gang!«
    »Du - jetzt wird der Grund sandig!« rief Julian nach einer Weile, und dann schrie er ganz laut: »Hurra! Ich glaube, wir sind da! Mein Spaten fällt ohne Widerstand nach unten. Das muss der Gang sein.« Und er hatte recht.

    Die Jungen machten sich nun fieberhaft an den Endspurt. Das Haar hing ihnen wirr in die Stirn, und der Schweiß lief ihnen in dicken Bächen über das Gesicht. Bald war das Loch von oben bis unten weit genug, dass sie in den Gang hineinspähen konnten.
    »Er liegt nur etwa 1 1/2 Meter unter der Oberfläche«, sagte Dick. »Es hätte schlimmer sein können. Puh, ist mir heiß.«
    »Es muss bald Essenszeit sein«, meinte Julian. »Ich mag eigentlich unser Loch gar nicht allein lassen. Aber essen muss ich etwas. Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Ich auch. Aber wenn wir das Loch unbewacht lassen, müssen wir damit rechnen, dass dieser grässliche Junior alles entdeckt«, sagte Dick. »Schau - da kommt Georg. Mit Tim. Ob sie ihn wohl als Wächter hierlässt?«
    Georg strahlte, als sie hörte, dass der Gang gefunden war. »Wie tief ihr auch gegraben habt!« sagte sie anerkennend. »Kein Wunder, dass euch dabei heiß geworden ist. Ha - wenn Herr Henning wüsste, was ihr gefunden habt! Wie der Blitz käme er angeschossen.«
    »Ganz sicher!« Auch Julian war völlig überzeugt davon. »Und das ist es auch, was wir befürchten, wenn wir jetzt zum Essen gehen. Junior war schon einmal hier, um zu sehen, was wir machen.«
    »Wir dachten, ob...« weiter kam Dick nicht. Georg unterbrach ihn, sie wusste, was er sagen wollte. »Ich lasse Tim als Wächter hier, solange ihr beim Essen seid. Er wird keinen in die Nähe lassen. Pass auf, Tim!« befahl sie. »Pass auf! Lass niemanden an das Loch heran!«
    »Wuff!« machte Tim, blickte wild um sich und legte sich leise knurrend ins Gras, als Georg und die Jungen davongingen. Sollte es nur jemand wagen, dem Loch nahe zu kommen!
    Herr Henning und Junior wagten es, doch als sie Tim mit gesträubtem Haar aufspringen sahen, besannen sich die beiden eines Besseren und gingen zum Haus hinunter zum Essen.
    »Dumme Kinder«, sagte Herr Henning zu Junior. »Meinen, sie müssen graben, nur weil wir graben. Was glauben sie wohl, was sie dort unten finden? Noch eine Küchengrube?«
    Nach dem Essen liefen die Kirrins und Harrys wieder vollzählig den Hügel hinauf, wo Tim noch immer Wache hielt. Sie brachten ihm zwei schöne saftige Knochen mit und eine Schüssel voll Wasser, das er dankbar und gierig schlürfte. Schnippi und Nora, deren Flügel wieder ganz in Ordnung war, hüpften um ihn herum, als wüssten auch sie seine Bedeutung als Wächter voll zu würdigen.
    Es herrschte eine allgemeine Aufregung.
    »Steigen wir jetzt hinunter?« fragten die Zwillinge wieder einmal im Chor.
    »Ja - die Zeit ist sehr günstig«, sagte Julian. »Herrn Hennings Männer sind ins Dorf zum Essen gegangen, und Herr Durleston und Herr Henning sind noch im Haus.«
    »Ich mache den Anfang«, erklärte Dick, klammerte sich am grasigen Rand des trichterförmigen Loches fest und ließ sich mit den Füßen voraus hinunter. Seine Beine baumelten in den Gang hinein.
    »Leb wohl, du schöne Welt!« sagte er und ließ sich los. Plumps! Er sauste in den dunklen, modrigen Tunnel und landete auf weicher Erde. »Werft mir eine Taschenlampe herunter«, rief er nach oben. »Es ist stockdunkel hier. Habt ihr eure Lampen mitgebracht, Georg?«
    Ja, Georg hatte vier Lampen dabei. »Vorsicht!« rief sie. »Hier kommt eine.« Sie hatte sie schon angeknipst, so sah Dick sie kommen und fing sie geschickt auf. Er leuchtete um sich herum. »Ja! Es ist ein Gang!« rief er. »Der Gang! Ist das nicht großartig? Kommt alle herunter - schnell! Und dann auf in die Keller der alten Burg!« 

XVI. Unter der Erde
    Dick hielt seine Taschenlampe hoch und leuchtete den anderen zu ihrem Abstieg in die Unterwelt. Einer nach dem anderen plumpste herunter, auch Tim und Schnippi. Nur Nora blieb krächzend im Gras sitzen, sie hatte von einem Ausflug ins Dunkle genug.
    Der Gang war finster, modrig und so nieder, dass sie nicht aufrecht stehen konnten.
    »Also - dann los!«

Weitere Kostenlose Bücher