Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
fragte Georg.
    »Eine Küchengrube, das ist die Mülltonne des Mittelalters«, erklärte Julian. »Je größer das Haus, desto größer die Grube. Schalen und Knochen vermodern nicht wie anderer Abfall -und ich glaube fest, dass wir die Küchengrube der alten Burg gefunden haben. Das ist ein Fund! Jetzt wissen wir Bescheid!«
    »Worüber denn?« fragten die anderen aufgeregt.
    »Na, wir wissen, dass die Burg irgendwo auf diesem Hang gestanden hat«, sagte Julian. »Die Küchengrube war sicher gleich hinter der Burgmauer. Wir sind auf der richtigen Spur. Hurra! Los, weiter! Verteilt euch! Untersucht jeden Grasbüschel!« 

XIII. Des einen Freud, des anderen Leid
    Alle waren aufgeregt, sogar die Tiere: Tim und Schnippi bellten, Nora hüpfte krächzend auf Harrys Schulter auf und ab. Im Abstand von einigen Metern gingen die vier Kirrins und die beiden Harrys den Hügel hinauf. Und hinter einem Busch in der Nähe saß Junior und beobachtete alles und zerbrach sich den Kopf darüber, was der Grund für die Aufregung war.
    Plötzlich begannen die Harrys zu rufen und zu winken. »He! Kommt mal her und seht euch das an!«
    »Seht«, sagte Harry, als alle versammelt waren, und deutete im Kreis herum. »Wäre das ein Platz für eine Burg?«
    Die sanfte Linie des Abhangs war hier, etwa hundert Meter unter dem Gipfel des Hügels, deutlich unterbrochen durch eine Einbuchtung, die wie ein riesiger, flacher Suppenteller aussah. Das Gras darauf war dichter und etwas dunkler als ringsherum. Julian haute Harry vor Freude kräftig auf die Schulter. »Ja! Du hast es gefunden! Warum sollte der Hang hier abgeflacht sein, wie eingesunken? Es gibt nur eine Erklärung: es stand etwas ganz, ganz Schweres darauf, und das war die Burg.«
    »Ist die Entfernung zur Küchengrube nicht zu groß?« fragte Anne besorgt und blickte abschätzend zurück.
    »Nein, das könnte stimmen«, meinte Julian. »Sicher hatten sie die Grube nicht innerhalb der Mauer, wegen des Geruchs. Wenn wir nun die nötigen Maschinen und Werkzeuge hätten, könnten wir den Grund ausheben und die Keller freilegen - und vielleicht einen Schatz.«
    »Nun erzählt bloß niemandem etwas von unserer Entdeckung!« beschwor Dick die anderen. »Sonst erfährt es auch Herr Henning irgendwie. Und jetzt gehen wir zu Bill und fragen ihn, ob er uns Spaten gibt. Wir werden ihm sagen, wir hätten alte Muscheln und Knochen gefunden und wollten zum Spaß ein wenig graben. Dann werden wir schon irgendwie herausfinden, ob unsere Vermutung richtig ist und die Burg wirklich hier stand.«
    Danach marschierten sie alle hintereinander am Rand um den >Suppenteller< herum. Ja, der Platz war sogar für eine große Burg ausreichend. Die unterschiedliche Färbung des Grases machte ihnen Gedanken, doch Julian beruhigte sie.
    »Ich glaube, ich habe einmal irgendwo gelesen, dass Gras wirklich abzeichnet, wo alte Gebäude gestanden haben. Huch - ist das alles aufregend! Und ich freue mich, dass die Zwillinge den Platz gefunden haben. Schließlich ist es ja ihre Burg auf ihrer Wiese.«
    »Ist das nicht Junior, der dort drüben läuft?« sagte Georg plötzlich. »Ja, er ist es! Er hat uns doch nachspioniert, dieser grässliche Kerl.«
    »Na ja, Gedanken lesen kann er nicht«, meinte Julian und schaute dem kleinen Amerikaner nach, der den Hang hinunter rannte. »Er kann also nicht wissen, was wir gesucht und gefunden haben. Er schnüffelt uns eben nach, weil er nicht weiß, was er sonst tun soll.«
    Aber Junior hatte ja am Hühnerhaus gelauscht. Er wusste also, was sie gesucht hatten, und jetzt wollte er sofort alles seinem Vater erzählen. Deshalb gab er seinen Späherposten auf.
    Sein Vater und Herr Durleston waren gerade dabei, im Schuppen eine alte Feuerstelle zu untersuchen. »Das lohnt sich zu kaufen«, sagte Herr Durleston. »Sie können das herausreißen und in Ihrem eigenen Haus einbauen lassen. Eine schöne Sache. Sehr alt und . . .«
    »Pop! Hör mal! Pop, hör!« schrie Junior unbekümmert in die Unterhaltung hinein. Herr Durleston warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, dem Junior jedoch keine Beachtung schenkte. Er zupfte seinen Vater am Ärmel. »Pop! Ich weiß, wo die alte Burg gestanden hat. Und dort sind Verliese und Keller darunter, voll von Schätzen. Ich weiß es! Pop, diese Kinder haben den Platz gefunden, sie wissen aber nicht, dass ich sie beobachtet habe.«
    »Was soll das heißen, Junior?« Sogar Herr Henning war ausnahmsweise einmal über seinen Sohn verärgert. »Dummes Geschwätz! Du

Weitere Kostenlose Bücher