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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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müde. Ich würde glatt davor einschlafen.«
    Anne nickte. »Ich bin auch müde. Laß uns abräumen und uns hinlegen. Die Jungen können in ihrem Wagen noch lesen oder Karten spielen, wenn sie wollen.«
    Dick gähnte. »Ja, vielleicht lese ich noch ein bißchen.
    Hoffentlich hast du genug Wasser. Ich habe nämlich nicht die Absicht, in der Dunkelheit noch mal zum Fluß zu stolpern und dabei vielleicht über Schlangen oder sonst was zu fallen, was die Zirkusleute da liegengelassen haben.«
    »Du glaubst doch nicht wirklich, daß die Schlangen da draußen herumkriechen?« fragte Anne ängstlich.
    »Natürlich nicht«, beruhigte Julian. »Außerdem würde Tim wie wild bellen. Der gebärdet sich ja schon wie ein Verrückter, wenn nur ein Igel vorbeiläuft. Du brauchst also keine Angst zu haben.«
    Die Jungen sagten gute Nacht, gingen in ihren Wagen hinüber, und Anne und Georg sahen, wie sich ihre Schatten hinter den Vorhängen bewegten.
    Auch sie zündeten nun die Lampe an und machten ihre Betten.
    »Gibt es keine Kopfkissen?« fragte Georg. »Oh, wie praktisch, wir nehmen die Kissen, die tagsüber auf den Stühlen liegen.«
    »Ja«, lachte Anne, »wir ziehen nur die weißen Bezüge darüber, das ist alles.«
    Dann wuschen und kämmten sie sich und putzten sich die Zähne.
    Als sie das Wasser aus dem Becken abließen, lief es gurgelnd durch den Abfluß, und sie hörten, wie es auf den Boden unter dem Wagen platschte. Tim stellte die Ohren auf. Er hatte schon herausgefunden, daß er sich hier an allerhand Neues gewöhnen mußte.
    »Hast du deine Taschenlampe, Georg?« fragte Anne, als sie beide in ihren schmalen Betten lagen. »Wenn du nachts Licht brauchst, muß du sie nehmen. Da, sieh dir Tim an. Wie erwartungsvoll er auf der Erde sitzt. Er scheint noch nicht begriffen zu haben, daß wir zu Bett gegangen sind. Wartest du, daß wir raufgehen?«
    Tim schlug mit dem Schwanz auf den Boden. Genau das war es, worauf er wartete. Wenn sein Frauchen schlafen ging, ging es immer die Treppe hinauf. Hier hatte er zwar noch keine entdeckt, aber sein Frauchen würde schon wissen, wo es eine gab.
    Es dauerte ein paar Minuten, ehe er begriff, daß Georg in dieser Nacht hier bleiben wollte. Und dann landete er mit einem Satz auf ihren Beinen, und sie stöhnte:
    »Oh, Tim, bist du grob! Geh runter, leg dich in meine Kniekehlen.« Tim fand das schmale Bett ziemlich unbequem, aber er befolgte den Rat, und endlich gelang es ihm, sich zusammenzurollen. Er legte seinen Kopf auf Georgs Knie, stieß einen seiner tiefsten Seufzer aus und schlief ein.
    Ein Ohr aber behielt er offen, ein Ohr für die Ratte, die aus unerfindlichen Gründen über das Dach lief, für das Kaninchen, das unter dem Wagen hockte und von dem Gras fraß, und ein besonders waches für den dicken Maikäfer, der geradewegs gegen die Scheibe des Fensters über Georgs Bett flog. Plötzlich schlug er hart gegen das Glas und fiel betäubt zurück. Tim wußte nicht, was es gewesen sein konnte, aber er schlief bald wieder ein, noch immer ein Ohr geöffnet. Die Schwarzdrossel im Hagedorn weckte ihn zeitig.
    Er streckte sich, und Georg wachte davon auf, daß er gegen ihren Bauch trat.
    Zuerst wußte sie nicht, wo sie war, doch dann erinnerte sie sich, und ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Wie die Amsel sang! In der Ferne brüllten Kühe, und das erste Tageslicht fiel durch das Fenster auf die Uhr und den Krug mit den Himmelsschlüsseln.
    Tim legte sich wieder zurecht. Wenn sein Frauchen noch nicht aufstand, dann tat er es auch nicht. Und Georg schloß tatsächlich noch einmal die Augen und schlief noch einmal ein.
    Draußen aber im Lager der Zirkusleute begann alles zu erwachen. Wagentüren wurden geöffnet, Feuer angezündet, und jemand ging hinunter zum Fluß, um Wasser zu holen.
    Bald darauf kamen die Jungen und schlugen gegen die Tür.
    »Aufstehen, ihr Schlafmützen! Es ist halb acht, und wir sind hungrig!«
    »Du lieber Himmel«, rief Anne und fuhr hoch. »Georg, wach auf!«
    Es dauerte nicht lange, und sie saßen alle um ein kleines Feuer, Dick damit beschäftigt, Schinken und Eier zu braten.
    Und der Duft, der aus der Pfanne stieg, machte sie noch hungriger, als sie schon waren. Währenddessen hatte Anne auf dem kleinen Herd den Tee bereitet und kam mit dem Tablett die Stufen herunter.
    »Komm, Anne!« rief Dick. »Julian, gib deinen Teller her.
    Und steck deine Nase nicht in die Pfanne, Tim. Du wirst dich an dem heißen Fett verbrennen. Georg, paß gefälligst auf ihn

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