Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
das Tier gründlich ab, und es sah so aus, als fände es das sehr angenehm.
    Bufflo übte mit der Peitsche. Der Stiel war prächtig mit Halbedelsteinen besetzt, die in der Sonne funkelten.
    »Sieh dir die Schnur an«, sagte Julian, »wie lang sie ist. Mir macht es einen Heidenspaß, ihm zuzusehen.«
    Und als habe Bufflo diese Worte gehört, hob er jetzt die Peitsche, schwang sie, und einen Augenblick später gab es einen Knall wie von einem Pistolenschuß, und die beiden Jungen fuhren zusammen.
    Bufflo wiederholte das Spiel, dann pfiff er, und eine kleine dicke Frau erschien auf der obersten Stufe, die zu seinem Wohnwagen führte.
    »Oh«, rief sie, »ist sie wieder in Ordnung?«
    »Das wirst du gleich sehen«, sagte Bufflo. »Gib mir eine Zigarette, Skippy.«
    Skippy verschwand für einen Augenblick und erschien gleich darauf wieder, ein Päckchen in der Hand. Auf der obersten Stufe blieb sie stehen und hielt eine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe.
    Bufflo schwang die Peitsche, sie knallte, und die Zigarette war verschwunden. Die Jungen starrten ihn fassungslos an. Er konnte sie doch unmöglich getroffen haben?
    »Da liegt sie«, sagte Bufflo und zeigte auf die Erde. »Noch einmal, Skippy.«
    Skippy hob die Zigarette auf und steckte sie in den Mund.
    »Lieber nicht«, sagte er, »ich bin nicht sicher, ob die Schnur wieder ganz in Ordnung ist. Halte sie hoch wie eben.«
    Die Frau nahm die Zigarette aus dem Mund und hielt sie wieder in die Höhe.
    Wieder schwirrte die Schnur durch die Luft, wieder knallte es wie ein Pistolenschuß, und wieder war die Zigarette verschwunden.
    »Oh, jetzt hast du sie zerbrochen«, sagte Skippy bedauernd und zeigte dorthin, wo sie wie mit einem Messer zerschnitten am Boden lag. »Du hättest besser aufpassen müssen.«
    Bufflo antwortete nicht. Schweigend begann er an der Schnur zu arbeiten, und die Jungen gingen ein wenig näher heran.
    Aber er mußte sie gehört haben. »Verschwindet«, sagte er über die Schulter, ohne die Stimme zu heben. »Wir können hier keine Kinder gebrauchen. Verschwindet, oder ich werde euch mit meiner Peitsche die Haare abrasieren.«
    Julian und Dick waren überzeugt davon, daß er seine Drohung wahr machen würde und zogen sich mit möglichst viel Würde, aber eiligst zurück. »Wahrscheinlich hat unser ganz spezieller Freund ihm von Tim und dem Wirbel mit den Schlangen erzählt«, sagte Dick. »Verdammt, diese blöde Geschichte hat alles verdorben.«
    Sie gingen weiter, trafen unterwegs Kautschuk, den Schlangenmenschen und konnten es trotz allem nicht lassen, ihn anzustarren.
    Er betrachtete sie stirnrunzelnd und brummte: »Verschwindet, Kinder haben auf unserer Wiese nichts zu suchen.«
    Julian wurde es allmählich zuviel. »Es ist ebensogut unsere wie Ihre Wiese«, sagte er kühl. »Dort drüben stehen unsere beiden Wohnwagen.«
    »Das ist immer unsere gewesen«, brummte der Schlangenmensch wieder. »Geht auf eine andere, es gibt ja genug hier.«
    »Selbst wenn wir wollten, und wir wollen gar nicht, könnten wir das nicht«, sagte Julian wütend. »Wir haben nämlich keine Pferde. Warum sind Sie eigentlich so unfreundlich zu uns? Wir haben keinen Unfug vor, bestimmt nicht.«
    »Ihr und wir sollten auseinander bleiben«, sagte der Mann.
    »Wir können euch hier nicht gebrauchen und die dort drüben auch nicht.« Er zeigte auf die drei modernen Wagen am anderen Ende der Wiese.
    »Wozu streiten wir uns«, versuchte Dick einzulenken.
    »Mich interessiert viel mehr, ob es wahr ist, daß Sie sich durch Rohre zwängen können und ...«
    Er konnte den Satz nicht beenden, denn der Mann hatte sich blitzschnell auf den Boden geworfen, schlängelte sich mit ein paar Drehungen und Wendungen zwischen die Beine der Jungen, und da lagen sie schon im Gras. Und Kautschuk ging mit einem zufriedenen Lachen davon.
    »Verdammt«, stöhnte Dick und rieb sich ein zerschundenes Knie. »Ich habe versucht, seine Beine zu fassen, aber er scheint tatsächlich aus Gummi zu sein. Ein Jammer, daß sie uns nicht mögen, und kein sehr feiner Zug, daß sie so geschlossen Front gegen uns machen, nee, anständig ist das nicht.«
    »Wahrscheinlich ist es die Abneigung gegen Leute, die nicht zu ihnen gehören«, sagte Julian. »Ich finde es ziemlich blöde, denn was ist da schon der Unterschied? Außerdem sind wir bis jetzt doch immer gut mit Zirkusleuten ausgekommen.«
    Sie wagten kaum, sich dem Wagen Alfredos zu nähern, den sie sich doch zu gerne genauer angesehen

Weitere Kostenlose Bücher