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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hätten.
    »Er sieht tatsächlich so aus, wie man sich einen Feuerschlucker vorstellt«, sagte Dick, »und ich könnte mir vorstellen, daß er der Chef der Zirkusleute ist, das heißt, wenn sie überhaupt einen haben.«
    »Da kommt er«, sagte Julian leise und stieß seinen Bruder an.
    Hinter einem der Wagen hervor kam Alfredo gerannt und jagte geradewegs auf die Jungen zu. Und Julian dachte nichts anderes, als daß er sich auf sie stürzen wollte. Er hatte zwar nicht die Absicht, vor dem Mann davonzulaufen, aber sehr angenehm fand er es nicht, den großen starken Kerl auf sich zurasen zu sehen.
    Doch dann begriffen sie, warum Alfredo so rannte. Hinter ihm her kam seine kleine schwarzhaarige Frau, schrie ihm etwas nach und schwang eine Bratpfanne.
    Hochrot im Gesicht, mit weitaufgerissenen Augen schoß Alfredo an den Jungen vorüber, raste zum Gatter hinunter, setzte darüber und lief weiter den Weg entlang.
    Die kleine Frau blieb plötzlich stehen, und als er sich während seiner Flucht einmal umsah, schüttelte sie die Pfanne in der Luft.
    »Du Bösewicht«, schrie sie, »du hast Frühstück verbrannt! Du immer verbrennst Frühstück, wieder und wieder. Ich komme mit Bratpfanne, du Bösewicht! Komm zurück, Alfredo!«
     
    Aber diese Absicht schien er nicht zu haben, und die Frau wandte sich an die beiden Jungen. »Er hat Frühstück verbrannt, er nicht aufgepaßt.«
    »Komisch, daß ausgerechnet ein Feuerschlucker etwas anbrennen läßt«, grinste Julian.
    »Pah, Feuerschlucken, das ist gar nichts«, rief die anscheinend leicht erregbare Frau, »aber Kochen ist schwer. Man braucht Verstand, Augen und Hände. Aber er keinen Verstand, und seine Hände ungeschickt. Er nur Feuerschlucken, und wozu ist das gut?«
    »Na«, sagte Dick amüsiert, »ich nehme an, er verdient Geld damit.«
    »Bösewicht«, wiederholte die Frau und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um, und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Aber sonst sehr guter Mann.«
    Sie ging zurück, verschwand in dem Wagen, und die Jungen grinsten sich an. »Armer Alfredo«, murmelte Dick. »Sieht aus wie ein Löwe und hat Angst wie eine Maus.«
    »Na, ich weiß nicht, ob ich nicht auch rennen würde, wenn sie mit der Bratpfanne hinter mir her wäre«, lachte Julian. »Da, sieh mal, wer mag das sein?«
    Es war der Mann, von dem Anne glaubte, es wäre der Entfeßlungskünstler. Mit leichten weitausholenden Schritten kam er den Hügel herauf. Julian betrachtete verstohlen die Hände des Mannes. Sie waren schmal, aber kräftig, und Julian konnte sich sehr gut vorstellen, daß er sehr geschickt war. Die beiden Jungen starrten ihn neugierig an.
    »Wir können keine Kinder hier gebrauchen«, murmelte er und blieb neben ihnen stehen.
    »Tut uns leid«, sagte Dick, zwar sehr höflich, doch bestimmt, »aber wir haben unsere Wagen hier. Sind Sie der Entfeßlungskünstler?«
    »Kann schon sein«, sagte der Mann und ging weiter. Aber plötzlich drehte er sich um. »Soll ich euch einmal fesseln, ja?
    Ich hätte nicht übel Lust dazu. Also, verschwindet wieder.«
    »Du lieber Himmel«, stöhnte Julian, »ich gelange allmählich zu der Überzeugung, daß wir an die nie rankommen.«
    Dick nickte. »Und ich glaube, wir müssen vorsichtig sein.
    Die könnten uns vielleicht wirklich eins auswischen. Wir wollen uns lieber verkrümeln und nicht so oft aufkreuzen, wenigstens so lange nicht, bis sie sich an uns gewöhnt haben.«
    Sie schwiegen eine Weile, und dann sagte Julian: »Wir wollen den Mädchen entgegengehen.«
    So gingen sie also hinunter zur Autobushaltestelle. Der Bus kam gerade den Hügel heraufgekrochen, die Mädchen stiegen aus und mit ihnen drei Frauen der Zirkusleute.
    »Wir haben eine Menge eingekauft«, rief Anne. »Unsere Körbe sind furchtbar schwer. Willst du vielleicht meinen tragen, Julian, und Dick Georgs? Habt ihr die drei Frauen gesehen?«
    »Ja, warum?«
    »Wir wollten uns mit ihnen unterhalten, aber sie waren sehr unfreundlich. Es war richtig ungemütlich, besonders weil Tim auch noch anfing zu knurren.«
    »Uns ist es auch nicht besser ergangen«, grinste Julian.
    »Schade«, sagte Anne und gab ihm die Zeitung. »Übrigens war von Georgs Mutter ein Brief auf der Post. Er ist an uns alle adressiert, und wir lesen ihn nachher gleich zusammen.«
    »Und wie ist es mit Mittagessen?« fragte Georg. »He, Tim, was hältst du davon?«
    Tim hielt sehr viel davon und stieß ein Freudengeheul aus.
    Sein Frauchen hatte doch immer die besten

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