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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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begann.
    Zwischendurch sprach er langsam und bedächtig und legte mehr als einmal eine Pause ein, um besser nachdenken zu können.
    ›Mit Schafen zusammen zu leben macht anscheinend nicht sehr gesprächig‹, dachte Julian und betrachtete den Alten interessiert. ›Sicher hat er sein ganzes Leben nur mit Tieren verbracht.‹
    Der Großvater hatte seltsame und sehr traurige Dinge zu erzählen, fand Anne.
    »Ihr habt die Felsen an der Tremannonküste gesehen«, begann der Alte. »Böse Felsen sind es, hungrig nach Schiffen und Männern. Viele Schiffe sind an dieser Küste gesunken, und die meisten sollten sinken. Ja, seht mich nur nicht so ungläubig an, es ist so. Es ist die Wahrheit.«
    »Sie sollten sinken?« fragte Dick.
    Der Alte senkte die Stimme, als habe er Angst, es könne ihn jemand belauschen. »Unten an der Küste stand vor mehr als hundert Jahren ein Leuchtturm, der den Schiffen den Weg wies.
    Sie segelten auf sein Licht zu, und es führte sie sicher an den Klippen vorbei. Aber in stürmischen Nächten stellten die Strandräuber zwei Meilen vor dem Leuchtturm ein anderes Licht auf. Die Schiffe wurden so in die Irre geführt und zerschellten an den Klippen.«
    »Furchtbar!« flüsterten Anne und Georg. »Daß es Menschen gibt, die so etwas tun!«
    »Es ist nichts so böse, als daß Menschen es nicht tun«, sagte der alte Mann und nickte mit dem Kopf. »Wenn ich an meinen Vater denke! Er ging zwar zur Kirche, und er nahm mich auch mit. Ja, das tat er. Aber er war derjenige, der das falsche Licht anzündete und die Männer ausschickte, um zu beobachten, ob Schiffe kamen und auf die Riffe liefen.«
    »Waren Sie auch einmal dabei, als das passierte?« fragte Dick leise, und er dachte mit Schaudern an die hilflosen Menschen.
    »Ja, ich war dabei.« Es schien, als sähe der alte Schafhirt noch einmal alles vor sich. »Ich mußte mit den Männern hinunter zu den Höhlen und die Laterne halten. Das arme Schiff, es stöhnte wie ein lebendes Wesen, als es in Stücke brach. Ja, das tat es.
    Am nächsten Tag mußte ich wieder hinunter an die Küste und mithelfen, das Strandgut zu bergen. Gott weiß, wie viele Menschen in dieser Nacht ertranken und …«
    »Oh, hören Sie auf!« rief Dick. Er fühlte sich ganz krank.
    Nach einer Weile fragte Julian:
    »An welcher Stelle des Strandes wurde das Licht denn aufgestellt?«
    »Ich will euch den Platz zeigen.« Der Alte erhob sich langsam. »Die Strandräuber hatten ihn gut ausgewählt. Vom Lande aus war er den Blicken verborgen, außer von einer einzigen Stelle hier in den Hügeln. Aber auf das Meer leuchtete das Licht weit hinaus.«
     

     
    Er ging mit ihnen rund um die Wiese, auf der seine Schafe weideten, und zeigte dann zur Küste. »Dort, wo ihr das Haus mit dem Tur m zwischen den Hügeln seht, dort brannte das Licht.
    Und nur von diesem einen Punkt aus, auf dem wir jetzt stehen, konnte man es sehen.« Ob es stimmte, was der Alte da erzählte?
    Das wollte Dick gleich einmal feststellen. Er trat zuerst ein paar Schritte nach rechts – das Haus war verschwunden. Dann machte er ein paar Schritte nach links, und das Haus war wieder verschwunden. Es schien, als hätten sich die Hügel davorgeschoben.
    »Ich allein kannte diese Stelle«, begann der Schafhirt von neuem und zeigte mit dem Pfeifenstiel vor sich auf die Erde.
    »Eines Abends, als ich die Schafe hütete, sah ich von hier aus das Licht brennen und hörte das Bersten und Krachen eines Schiffes.«
    »Haben Sie es oft gesehen?« fragte Georg.
    »O ja, noch sehr oft. Und immer in stürmischen Nächten, wenn die Schiffe ihre Not hatten, sicher an den Riffen vorbeizukommen, und Ausschau hielten nach einem Licht, das sie führte. Und dann sahen sie eines. Und ich dachte: Möge Gott diesen armen Menschen helfen, denn sonst kann es niemand.«
    »Entsetzlich!« sagte Georg. »Sie werden froh sein, daß das alles vorbei ist.«
    Der Alte sah sie lange an, und in seinen Augen war Furcht. Er senkte die Stimme und sagte zu ihr, die er für einen Jungen hielt:
    »Kleiner Herr, das Licht leuchtet immer noch in finsteren, stürmischen Nächten. Dort in dem Turm, wo die Krähen hausen.
    Dreimal in diesem Jahr habe ich es gesehen. Und in der nächsten stürmischen Nacht wird es wieder leuchten. Ich weiß es, kleiner Herr. Ich weiß es ganz genau!«
     

Der Großvater glaubt an Geister
    Die vier Kinder fröstelten plötzlich in der heißen Sonne. Sagte der Alte die Wahrheit? Leuchtete das Licht wirklich dort drüben in dem Turm?

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