Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
Vom Netzwerk:
vergleichbares Profil gesehen“, schmeichelt er. Das wundert mich. Auf der Webseite geht’s schließlich nur um Sex. Ich frage ihn nach seinen Erlebnissen.
    „Nach meiner Erfahrung treten die meisten Leute offen und verdorben aufs virtuelle Parkett, aber in Wahrheit suchen sie doch nur einen Lebenspartner, mit dem sie im Alter Händchen haltend auf einer Holzbank im Schrebergarten sitzen können.“
    Er bestellt einen Milchkaffee, ich ein Glas Weißwein. Ich möchte locker werden für dieses neue Abenteuer. Kaum stehen die bestellten Getränke auf dem Tisch, will er ein Feedback von mir. „Wie findest du mich?“
    „Ich bin noch nicht abgehauen“, sage ich ausweichend. „Mein erstes Internetdate dauerte genau drei Minuten. Wir beide sitzen schon eine halbe Stunde hier.“
    Ungefragt gibt er auch mir eine Rückmeldung. Meine wilden Haare gefallen ihm und meine Augen findet er schön. „Was ist das eigentlich für eine Farbe?“, will er wissen.
    „Eine Variation von Grün“, antworte ich mit einem tiefen Blick.
    Mit meinen künstlichen Fingernägeln kann er nichts anfangen. Charmant, der Mann. Kurz nach dem Haarverlängerungswahn hatte mich der Nägelverlängerungsvirus erwischt. Ellenlange Katzenkrallen in Knallrot wollte ich. Meine kubanischen Freundinnen schleppten mich in ein chinesisches Nagelstudio, dort wurden meine echten Nägel ganz dünn geschliffen und dann mit einer Gel-Masse auf das gewünschte Traummaß gebracht. Ich war begeistert, allerdings nur bis ich ins Büro zurückkam. Unmöglich, mit solchen Krallen zu tippen. Ich traf immer drei Buchstabentasten auf einmal und meine Schreibgeschwindigkeit reduzierte sich auf das Niveau einer Anfängerin. Egal, dachte ich, Schönheit hat eben ihren Preis.
    Heiner alias Joystick erzählt von sich. Seit sieben Jahren führt er eine Wochenendbeziehung. Seine Freundin lebt 200 Kilometer von Köln entfernt und die beiden sehen sich nur von Freitagabend bis Montagfrüh. „Ich bin generell kein besonders monogamer Typ“, fügt er hinzu. „Das habe ich meiner Freundin auch gesagt. Sie will keine Details wissen. Na ja, eigentlich will sie gar nichts wissen. Eine Zeit lang hatten wir beide nebenher Affären, dann versuchten wir es gemeinsam mit Gruppensex. Aber das artete schnell in Stress aus. Alleine die Abstimmung im Vorfeld, ob sich alle diese Personen auch wirklich gegenseitig gut finden …“
    „Und jetzt?“
    „Sie ist treu und ich leiste mir meine Eskapaden heimlich. Das ist besser so. – Wie sieht’s denn bei dir aus?“, fragt er.
    „Zu mir sage ich nichts“, verkünde ich.
    Er sinniert über meine Körbchengröße und versucht zu erraten, was ich darunter trage. Wir gehen gedanklich unsere Profile im Internet durch. Dort gibt es auch eine ellenlange Liste mit Vorlieben und Eigenschaften zum Ankreuzen. Neben Kuschelsex, hartem Sex, Analsex, ungewöhnlichen Orten, Fisting, Intimrasur und vielem anderen gibt es eine Reihe von Akronymen, von denen ich noch nie gehört habe. Ich habe scheinbar übersehen, dass er eines davon, BDSM, angekreuzt hat. Ich habe keine Ahnung, was das ist, und bitte ihn um eine Erklärung. Da hat mich Viola, meine persönliche Expertin in Sachen Sex, wohl nicht ausreichend gebrieft.
    Die letzte Nachhilfestunde gab sie mir vor einer Woche, sonntags beim Kaffeetrinken.
    „Weißt du, was Bakuka ist?“, fragte sie mich erwartungsvoll.
    „Keine Ahnung“, meinte ich. „Eine Variante von Makramee? Was Asiatisches? Eine Kampfsportart?“
    „Nein, ganz und gar nicht“, ihre Augen funkelten schelmisch. „Da kommst du nie drauf!“
    „Na sag schon“, quengelte ich. Es war sicher was Spannendes, sonst würde sie nicht so geheimnisvoll tun.
    „Das ist …“, sie legte eine Kunstpause ein. „Wenn eine Frau mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat, die dann alle auf ihrem Körper abspritzen und sie sich an genau diesem Ergebnis verlustiert.“
    „Was?“, fragte ich etwas irritiert nach.
    „Na ja, eine bunte Spermamischung für die Frau von heute … zum Ablecken.“
    Mich schüttelte es. Ich hatte keine Lust auf weitere Details. Das ist definitiv nicht mein Fall. Aber das Leben ist bunt und hält für jeden Geschmack etwas bereit.
    Nun also stolpert mir der Ausdruck BDSM über den Weg. Und der Gentleman an meiner Seite erklärt mir höchstpersönlich, was sich dahinter verbirgt. „Das ist kurz für Bondage & Discipline, Sadism & Masochism.“ Ich gebe zu, mich noch nie für solche Spiele interessiert zu haben. In

Weitere Kostenlose Bücher