Fuenf Maenner Fuer Mich
auch. Sie schickte ihm die Fotos – genauer gesagt die verkohlten Reste davon – per Post. Irgendwie hat ihn diese Geschichte traumatisiert.
Ein Mann kauft mir Reizwäsche
Um vier Uhr sind wir vor dem Wäschegeschäft verabredet. Während ich betont langsam auf das Geschäft zuschlendere, höre ich hinter mir eine Männerstimme: „Ach, sind Sie zufällig hier? Haben Sie schon was vor oder darf ich Sie auf einen Einkaufsbummel einladen?“
Ich drehe mich um: Es ist Heiner, mein Shopping-Date! Ich freue mich und bin gleichzeitig ein bisschen nervös. Wie wird es sich anfühlen, mit einem Fast-Unbekannten Reizwäsche einzukaufen? Ob er mit mir in die Kabine kommen wird? Mir beim Ausziehen zusehen, beim Anziehen eines zarten Hauchs von Nichts? Wie werde ich mich fühlen, erregt oder doch peinlich berührt? Wird er mich anfassen? Eigentlich wünsche ich es mir, das gehört schließlich zum Spiel dazu!
Wir betreten den Laden. Eine von den Jahren ein wenig verknitterte Frau kommt auf uns zu. Sie muss mal attraktiv gewesen sein, jetzt haben das Alter und, mehr noch, ihr Unwille darüber für ein leichtes Zittern auf ihren Wangen gesorgt, der graue Haaransatz an ihrem blond gefärbten Haar ist erkennbar und die ehemals sinnlichen Lippen sind von vielen kleinen Fältchen umrahmt.
„Kann ich behilflich sein?“, fragt sie. „Wir möchten uns mal umsehen“, sagt Heiner.
Sie weicht dennoch nicht von unserer Seite, nach dem Motto: Einen Kunden lässt man nie allein. Sie erkundigt sich nach meiner Körbchengröße, und noch bevor ich antworten kann, sagt Heiner mit Kennerstimme: 85C. Ich bin verblüfft und auch die Verkäuferin ist etwas irritiert, bringt aber dennoch ein Ensemble in Rot zum Anprobieren. Heiner lässt mich alleine in die Kabine, ich trage halterlose Strümpfe und einen schwarzen Tanga. Ich kokettiere mit meinem Spiegelbild. Mein Anblick gefällt mir und ich hauche lasziv in die Weite des Wäscheladens: „Monsieur!“
Mein Internetverehrer steckt den Kopf in die Kabine und betrachtet mich ausgiebig von oben bis unten. Nicht anzüglich, eher fachmännisch. Ich weiß nicht so recht, ob er seinen Sachverstand in erster Linie meinem Körper oder der Wäsche widmet. Er fingert am oberen Spitzenrand des BHs herum. Ich bemerke überrascht, dass er zittert. Er wirkte doch eben noch so gelassen. Bringt ihn die Situation etwa aus dem Konzept? Ich frage mich, ob er auch an meinem Höschen rumzupfen wird, das fände ich im Moment sehr inspirierend.
Er kritisiert die Naht am BH-Körbchen und referiert, wie die Nahtführung sein muss, damit die Brust in ihrer ganzen Pracht zur Geltung kommt und nicht durch einen falsch sitzenden Strich zerquetscht oder optisch entstellt wird. Er ist von der roten Kombination nicht angetan, und so verlassen wir den Wäscheladen wieder. Die kalte Winterluft erfrischt unsere erhitzten Gemüter. Wir legen eine Pause in einem Café ein. Ich trinke ein Glas Rum und rauche eine Zigarre. Heiner bestellt einen Milchkaffee und raucht eine Zigarette. Wir unterhalten uns ein bisschen, aber eigentlich habe ich dazu keine große Lust. Ich bin froh, als wir aufbrechen und die nächste Spitzenwäsche-Boutique betreten. Die jungen Verkäuferinnen zwinkern uns verschwörerisch zu. Zielsicher greift Heiner mehrere durchsichtige Pantys, die er mir zum Anprobieren gibt. Die Mädels blicken ehrfürchtig zu diesem Spezialisten, der jede Menge perfekt sitzende Kommentare zu nicht perfekt sitzenden BH-Körbchen verlauten lässt.
Er schickt mich zu den geräumigen Umkleidekabinen, die wie kleine Safari-Zelte aussehen und in denen mehrere Personen Platz finden würden. Kaum bin ich nackt, lugt mein Internetfreund durch den Zeltspalt: „Jetzt das grüne Teil. Wie war das noch mit deiner Augenfarbe, Variation von Grün?“ Er schaut gebannt zu, wie ich das Höschen mit Feingefühl über die dank Workout straffen Schenkel streife. Nun ist eine schwarze Kombination dran. Der transparente BH sitzt perfekt. Das Höschen schlägt alles Bisherige: Eine kleine Shorts, an den Seiten geschlitzt, mit verspielten Spitzenapplikationen, sehr erotisch. Wir sind uns einig: Das ist es. Da zieht Heiner aus seiner Lederjackeninnentasche ein Päckchen: „Hier, für dich. Ein Geschenk!“ Im Inneren sind zwei Kugeln erkennbar.
„Oh, Liebeskugeln!“, rufe ich entzückt. „Meinst du, ich brauche so was?“
„Zieh sie an und trage sie den ganzen Nachmittag!“ Jetzt überrascht er mich doch, das passt gar nicht zu ihm,
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