Fuenf Maenner Fuer Mich
vom Airport aus schicke ich eine SMS an unseren Lover Birkensohle: „Lieber Jörg, wir landen am Samstag um 10:30 Uhr. Bitte hole uns ab. Ficken bitte am Sonntag, nacheinander!“
Er antwortet: „Nö.“
Meine kleine Schwester zieht die Stirn in Falten: „Was ist denn mit dem los? Na, wenn der sich so anstellt, hat er uns zum letzten Mal gesehen.“ Konsequent, die Kleine. Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, trudelt eine neue SMS ein.
„Abholen? Gerne! Ficken? Sehr gerne! Hintereinander? Okay! Dann geht beide(s) aber nur bei dir, und zwar Samstag- oder Sonntagnacht, weil meine Söhne bei mir sind. Ansonsten ficke ich wie besprochen Klara gleich nach Ankunft bei mir (gerne auch bei dir) und dich verwöhne ich Sonntag oder Montagnacht.“
Oh Gott. Das klingt kompliziert. Darauf haben wir nach dieser relaxten Dubai-Woche keine Lust. Trotzdem soll er uns abholen. Alles Weitere werden wir sehen.
Birkensohle strahlt, als er uns braun gebrannt am Flughafen in Empfang nimmt. In Köln angekommen, schleppt er die schweren Koffer in meine kleine Toskana und lässt sich außer Puste in den Sessel sinken. „Ich geh ins Internetcafé, poppt ihr beiden mal eine Runde, ich hab jetzt keine Lust“, zwitschert Klara. Und weg ist sie. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, außer unserem kecken, aber dennoch überforderten kleinen Araber hatte ich in Dubai keine bemerkenswerten Erlebnisse und mein Hormonspiegel schreit nach Regulierung.
Nach gelungener Sex-Runde knutsche ich Birkensohles weichen Kussmund und verschwinde hinterm Duschvorhang, der an einer Plastikpaketschnur direkt neben der Küchenspüle aufgehängt ist. Manche Leute haben Wohnküchen, ich habe eben eine Duschküche.
Klara kommt aus dem Internetcafé zurück und schmiegt sich auf Jörgs Schoß. „Ich gehe mal kurz ins Büro und sehe nach dem Rechten“, verabschiede ich mich nun für ein Stündchen. „Viel Spaß euch beiden!“
Als ich zurückkomme, ist alles blitzeblank aufgeräumt, Birkensohle hat Sushi beim Japaner geholt, Klara hat den Tisch gedeckt und Kerzen angezündet und wir essen gemeinsam zu Abend. Ach, wie schön ist das Leben, wenn man teilen kann!
Das Schwert
Sonja und ich haben beschlossen, unserer Vergangenheit mit festem Blick entgegenzutreten. Die Reise in die Türkei hatten wir schon lange geplant. In diesem kleinen türkischen Urlaubsort an der ägäischen Küste, wo wir beide unser Herz vor so langer Zeit verloren haben, wollen wir unseren vergangenen Lebenstraum von der lebenslangen Liebe und der Ehe endgültig begraben. Die Trümmer müssen dringend eingesammelt werden, um endgültig neu durchzustarten. Seit unseren jeweiligen Trennungen war die Hafenstadt tabu, keine konnte sich vorstellen, je wieder dorthin zurückzukehren. Aber jetzt reicht es. Kein Mann darf uns auf Dauer diesen traumhaften Ort vergällen, und so sind wir entschlossen, ihn endlich zurückzuerobern.
Die Rückkehr fühlt sich leicht an. Gleich am ersten Tag besuchen wir das Haus, in dem Sonja drei Jahre lang gelebt hat. Die Gardinen hat sie damals selbst gehäkelt, eine große Bougainvillea gepflanzt, die Mauer aus Naturstein geweißt und ein kleines Mosaik in den Boden vor die Haustüre eingelassen. Jetzt wächst Unkraut aus den Mauerritzen, den lilafarbenen Blütenstrauch hat ein neidischer Nachbar abgesägt, während Sonja mit ihrem Mann einmal in Deutschland war. Die Fensterläden sind verschlossen und Sonja weint sich an meiner Schulter aus. Es sind versöhnliche Tränen; als sie versiegen, bekommen wir einen Lachanfall und verabschieden uns von dem, was nicht sein sollte. Loslassen ist eine großartige Kunst.
Auf dem Rückweg zum Hotel entdecke ich ein Schild „Tai-Chi-Schule“ und mein Herz macht einen kleinen Sprung. Vor ein paar Monaten habe ich mit dieser sanften asiatischen Kunst begonnen und das Schild bringt mich auf die Idee, auch hier ein paar Stunden zu nehmen. Abends besuchen wir eine Open-Air-Disco und tanzen ausgelassen zu türkischer Popmusik. Unangenehm sind nur die Typen, die beim Flirten die ersten drei Schritte überspringen und direkt am Ende beginnen: Von allen Seiten werden wir angetatscht. Entsprechend schnell verlassen wir die Tanzfläche wieder und gehen früh schlafen.
Am nächsten Morgens weckt mich eine SMS von Tekim. Er schreibt, dass er mich vermisst. Er schickt mir den Namen und die Zugangsdaten einer Webseite, über die ich im Internet den Empfang seines Hotels per Überwachungskamera sehen kann. Eine zweite SMS
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