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Fünf Schlösser

Fünf Schlösser

Titel: Fünf Schlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Wahrenbrück, Übigau, Dahlen, Strehla, Sonnenwalde, Senftenberg, Kalau, Lübbenau, Forst, Finsterwalde, Drebkau, Lieberose, Muskau, Ruhland, Hoyerswerda, Zossen. Dazu in Böhmen: Elbogen, Klösterle, Bürgstein und Drum.
    Um ebendiese Zeit war es auch, daß die »Ileburgs« in nähere Beziehungen zum Deutschen Orden traten. Einer von ihnen, Botho der Jüngere, focht in der Schlacht bei Tannenberg, 1410, und ward, in Anerkennung seiner dabei geleisteten Dienste, mit dem Gute Sickau, Kreis Schwetz in Westpreußen, belohnt. Aber dieser Besitz war ein bloß vorübergehender. Schon in der zweitfolgenden Generation erlosch der westpreußische Zweig wieder, und an Stelle desselben trat Wend von E., der dem Orden in der Eigenschaft eines Söldnerhauptmanns gedient, als nunmehriger Stammvater aller ostpreußischen Linien. Es sind dies zur Zeit drei: die Gallingensche, die Leuneburg-Prassensche und die Wickensche Linie, von denen die Gallingensche die älteste, die Leuneburg-Prassensche die begütertste ist. Ein vierter Zweig ist neuerdings (1867), eben durch Antritt des großen Hertefeldschen Erbes, in unsre Mark verpflanzt worden und repräsentiert seitdem eine neue, brandenburgische Linie des alten ostpreußischen Hauses.
    Ein Blick auf die Geschichte dieses Hauses erweist auf jeder Seite die hohen Ehren, in denen es durch alle Jahrhunderte hin stand, und doch blieb es ihm mit Ausnahme zweier Fälle 1) versagt, seinen Namen, über die heimatliche Provinz hinaus, in die Gesamt geschichte Brandenburg-Preußens epochemachend eintragen zu können. Erst die neueste Zeit schuf hierin einen Wandel, aber nun auch in so glänzender Weise, daß wir bis auf das Siebengestirn der Danckelmanns oder doch wenigstens bis auf das modernere Dreigestirn der Manteuffels zurückgehen müssen, um einem ähnlichen plötzlichen Aufleuchten zu begegnen.
    Unter den zwölf oder dreizehn Eulenburgs 2) , die den gegenwärtigen Familienbestand ausmachen, befinden sich oder befanden sich bis ganz vor kurzem: zwei Minister, ein Landtagsmarschall und Regierungspräsident, ein Hofmarschall und Vizezeremonienmeister, ein Stiftshauptmann und ein Pariser Gesandtschaftssekretär. Einer (gestorben 1875) war mit der Gräfin Marie von Bismarck verlobt und ein anderer Adjutant beim Prinzen Albrecht von Preußen. Es wird sich in kaum einem andren Hause, für den Augenblick wenigstens, ein gleiches »In-Front-Stehen« erkennen lassen.
    Aus der Reihe dieser ihrem Amt und Titel nach aufgeführten Eulenburgs ist es ausschließlich der Stiftshauptmann Graf Philipp Eulenburg, auf den ich hier, als auf den Erben und Inhaber der Hertefeldschen Güter (Liebenberg etc.), des näheren einzugehen habe.
      Graf Philipp zu Eulenburg, Oberstlieutenant a. D., Stiftshauptmann zu Zehdenick
    Graf Philipp zu Eulenburg wurde den 25. April 1820 in Königsberg in Preußen geboren und trat im Dezember 1838 in das 3. (Ostpreußische) Kürassierregiment, die späteren Wrangel-Kürassiere. Das Avancement ging nicht rasch, und erst 1851, nach beinahe dreizehnjährigem Dienst, ward er Premierlieutenant und Adjutant der 1. Kavalleriebrigade. Vier Jahre später (1855) erbat ihn sich General von Wrangel ebenfalls als Adjutanten, welchen General er nun auf allen Inspizierungen in der Mark sowie bei den großen Kavalleriemanövern begleitete. 1860 schied er aus dieser Stellung und wurde bald danach Rittmeister und Eskadronchef im 3. Garde-Ulanenregiment. 1864, bei Beginn des Krieges gegen Dänemark, berief ihn Wrangel ins Hauptquartier, in welchem er nunmehr als Adjutant der Kavallerie fungierte. Wie bei den voraufgehenden Gefechten, so war Graf E. auch mit vor Düppel und hatte (worin er einem speziellen Befehle des Generalfeldmarschalls Folge leistete) den Sturm auf Schanze IV in der westfälischen Sturmkolonne des Obersten von Buddenbrock mitzumachen. Im folgenden Jahre zum Major aufgerückt, nahm er 1866 an dem Kriege gegen Österreich teil, war mit bei Königgrätz und schied bald danach als Oberstlieutenant aus dem Dienst, um die Bewirtschaftung der ihm, wie mehrfach erwähnt, inzwischen als Frauenerbe zugefallenen Güter zu übernehmen. 1869 zum Rechtsritter des Johanniterordens ernannt, ging er 1870, im Dienste dieses Ordens, bis vor Paris. 1872 Stiftshauptmann von Zehdenick. Schon unmittelbar nach der Düppeler Affaire mit dem Roten Adlerorden mit Schwertern dekoriert, empfing er 1875 den Hohenzollernschen Hausorden und 1876 die Kammerherrnwürde. Er ist, wie schon hervorgehoben,

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