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Fünf Schlösser

Fünf Schlösser

Titel: Fünf Schlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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leer, und nicht müde wird der Eifer, alles, was zu Besuch und Sommerfrische kommt, in die wechselvoll-entzückende Landschaft oder auf die Höhen und Aussichtspunkte hinaufzuführen.
    Unter diesen am liebsten auf die Burgberg -Stelle, die, zugleich voll historischem und landschaftlichem Reiz, auf Wald und Wiesen und die von Mummeln überblühte »Große Lanke« niederblickt.
    Hierher geht es in Sommerzeit, um in einem Borkenhäuschen den Tee zu nehmen und sich unter neckischem Spiel, als wär es im »Sommernachtstraum«, über Wald und See hin zu verteilen, zu haschen und zu suchen. An dem Schilfgürtel entlang schiebt sich das Boot, unter den Uferbäumen ist es wie Flüstern und leises Lachen, und nun geht der Mond auf und gießt sein Licht über die stillbewegte Flut.
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1870 und 71. Krieg gegen Frankreich
    1) Eine französische Trophäe : Gewehre, Pistolen, Fahnen und Säbel, alles von einer goldbordierten Generalsmütze gekrönt.
    2) Ein Kandelaber aus siebziger Kugeln und Bajonetten aufgebaut.
    3) Ein Briefbeschwerer . Orleans, 4. Dezember 1870.
    4) Ein paar große Lampen , aus siebziger Granaten konstruiert.
    5) Eine Rokoko-Wanduhr . Geschenk von seiten der Offiziere des Stabes in Orleans. Weihnachten 1870.
    6) Eine Stutzuhr , deren Uhrwerk von Geweihen umfaßt und getragen wird. Am interessantesten ist der Perpendikel, auf dessen etwa talergroßem, in seinem terminus technicus mir unbekannt gebliebenen, scheibenförmigen Abschluß sich ein Miniaturbild in Gouache befindet. Diese Miniature stellt den Moment dar, wo Louis Napoleon dem König Wilhelm den Degen überreicht.
    7) Alte Glasmalerei (Bruchstück), einen Moment aus einer der früheren Belagerungen von Metz (1444) darstellend. Aller Wahrscheinlichkeit nach war dies Glasbild ehemals einem großen Schloß- oder Kirchenfenster zugehörig. Zeichnung und Kolorit vorzüglich. Geschenk des Generals Vogel von Falkenstein . Der Prinz hat es im Treppenhaus als unterstes Fenster einsetzen lassen, dessen besonderen Schmuck es nun ausmacht.
    Bei dieser Gelegenheit stehe hier folgendes.
    Unter den drei großen Belagerungen von Metz , 1444, 1552 und 1870, ist die von 1444 die poetischste , weil entweder die Zeit überhaupt oder aber ihre historische Berichtserstattung poetischer war. Jetzt herrscht das spezifisch Militärische vor, das, beinahe grundsätzlich, an dem »Interessanten«, an das es nicht recht glaubt, vorübergeht. Ich gebe hier ein paar der ersten (1444er) Belagerung entnommene Züge.
    Schon die Veranlassung zu dieser Belagerung war apart. Eine Iliade kleineren Stils. Die Metzer, weil ihnen Herr René, König von Provence, Sizilien und Jerusalem, eine Schuld von 100 000 Gulden, aller Mahnungen unerachtet, nicht zahlen wollte, nahmen seiner Gemahlin (Schwester Karls VII. von Frankreich) ihre wertvolle Garderobe weg. Infolge dieses Affronts zogen beide Schwäger, König Karl VII. und König René, vor Metz. Auf seiten der Stadt zeichneten sich alsbald zwei Männer aus: Johann von Vytoul und Jacob Simon. Johann von Vytoul war die Seele der Verteidigung und ritt unausgesetzt umher, um die Posten zu revidieren, war aber doch gutherzig genug, ein Glöckchen an den Schweif seines Pferdes zu binden, weil er nur ängstigen und anspornen, aber nicht strafen wollte. Nur gegen die Feinde war er unerbittlich, verurteilte die Gefangenen zum Strang und wies jeden Auswechselungsvorschlag zurück. Ihm zur Seite stand der schon genannte Jacob Simon , Stadtschöffe und Weingutsbesitzer auf dem Banne von Longeville. Er hatte geschworen, daß er, trotz der Belagerung, seine Weinlese draußen halten wolle. Und wirklich begann er ein großes Schiff auszurüsten, indem er es mit Söldnern bewaffnete, die mit Musketen und Armbrüsten bewaffnet waren, und fuhr nunmehr die Mosel aufwärts bis Longeville. Nachdem er dort angelegt, schickte er seine Winzer und Winzerinnen in den ihm zugehörigen Weinberg. Alsbald erschien der Feind, um die jungen Winzerinnen zu entführen; aber im selben Augenblicke wurde der feindliche Trupp vom Schiff her mit Kugeln und Pfeilen überschüttet. Alles floh, und als die Körbe mit Trauben gefüllt waren, kehrte man in die Stadt zurück. An ähnlichen Zügen ist diese berühmt gewordene Belagerung von Metz reich und gab, in allem malerisch und plastisch, einen hundertfältigen Anreiz zu künstlerischer Behandlung. Unter solcher Anregung entstand auch wohl das Glasbild in Dreilinden.
    Die zweite Belagerung war die von 1552;

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