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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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du, was das Schlimmste
war, Darling?« sagte sie mit gepreßter Stimme. »Daß
José gewußt hat, was
Ramón mit mir vorhatte, und daß er keinen Versuch unternahm, ihn zu hindern.«
    »Und nun wirst du also der
ganzen Welt erzählen, wo und wie El Presidente zu seinem Verwundetenabzeichen gekommen ist, es sei denn,
er zahlt?« sagte ich mürrisch. »Na, dein Erpressungsmaterial ist nicht von
schlechten Eltern, Süße, selbst wenn deine Chancen für die eigentliche Operation
nicht allzugut sind.«
    »Darling«, sagte sie und
blinzelte ein wenig, »ich begreife nicht, was du meinst.«
    »Du hast ihnen allen
geschrieben und gesagt, du plantest, einen Film von deinem Leben zu drehen, und
hast ihnen erklärt, daß sie und ihre Geheimnisse im Drehbuch erscheinen — und
dann hast du ihnen vorgeschlagen, Geld für die Produktion beizusteuern, nicht
wahr?«
    »Genau, Darling.«
    »Dann hast du die fünf hierher
eingeladen, um die Sache zu diskutieren?« Ich schüttelte verwundert den Kopf.
»Ist dir denn nicht klar, was du da angerichtet hast? Du hast sie direkt
eingeladen, einen Mord zu begehen — und zwar an dir.«
    »Ach so!« Ihr Gesicht hellte
sich auf. »Natürlich habe ich daran gedacht, Darling. Ich bin nämlich nicht
dumm. Weißt du? Ich war sehr vorsichtig, als ich jedem der fünf schrieb, ich
hätte den Briefen an die anderen eine vollständige Zusammenstellung der alle
fünf betreffenden Episoden beigefügt. Auf diese Weise würde es keinem etwas
nützen, mich umzubringen. Verstehst du, Darling? Denn danach hätten die anderen
vier nach wie vor Kenntnis von den schrecklichen Geheimnissen der übrigen.«
    Ich starrte sie ein paar
Sekunden lang mit zögernder Bewunderung an. »Das war sehr raffiniert«, sagte
ich schließlich mit erstickter Stimme. »Du dachtest, sie könnten es sich nicht
leisten, übereinander zu reden, so daß sie in dem Bewußtsein lebten, ihr Geheimnis sei gesichert, solange sie nur zahlten. Aber der schwache
Punkt war, daß sich alle bereit erklären mußten zu zahlen, andernfalls war das Ganze nur eine Zeit- und
Geldverschwendung.«
    Sie nickte beinahe vergnügt.
»Ich bin so froh, daß du mein Problem begriffen hast, Rick, Darling. Der liebe
Harry war sehr ermüdend bei der Konferenz, die wir nach dem Abendessen
abhielten, und weigerte sich rundweg, auch nur einen Cent zu bezahlen, und er
war dabei genauso groß und abscheulich, wie nur er es sein kann.«
    »Und wenn Harry nicht zahlt,
wird auch keiner der anderen zahlen«, sagte ich.
    »Du hast recht!« sagte Zelda
mit all dem übertriebenen Enthusiasmus einer Quizmasterin. »Die übrigen waren
alle bereit zu zahlen, Darling; und es brach mir das Herz, mitanzusehen, wie
sie mit ihm stritten und ihn anflehten — aber der scheußliche Harry wich keinen
Zentimeter weit zurück. Er erzählte uns irgendeine verrückte Geschichte, er
würde am nächsten Montag Millionär sein, und es wäre ihm völlig egal, auf
welche Weise ich seinen Ruf ruinierte — er sei jetzt fertig mit dem Broadway;
und was die Leute über einen Millionär dächten, mache ihm nicht mehr das
geringste aus.«
    »Süße«, sagte ich freundlich,
»du hast dir da ein ziemlich gewaltiges Problem aufgeladen. Immerhin, es war
den Versuch wert.«
    »Natürlich habe ich ein
Problem, Rick, Darling.«
    Zelda stand auf und ging auf
das Bett zu, auf dem ich saß, und glitt sanft auf meine Knie. »Du bist so klug,
Darling«, sagte sie leise, »und so erfahren, mit derartigen Schwierigkeiten
fertig zu werden. Ich weiß, du bist der erste Mensch, an den sich alle Studios
wenden, wenn sie Probleme haben, die einer festen, aber zugleich zarten Hand
bedürfen. Sieh, wie klug und mutig du warst, als du mich damals aus Josés Land
herausgeholt hast.«
    Sie legte beide Hände auf meine
Schultern und schmiegte sich enger an mich, so daß ich das Gewicht der runden
Brüste an meiner Brust spürte. »Bitte, Darling«, flüsterte sie, »hilfst du mir
jetzt bei meinem Problem?«
    »Harry hat nicht geschwindelt,
als er davon sprach, daß er am kommenden Montag Millionär sein wird«, sagte
ich. »Nichts wird ihn dazu bewegen, seine Absicht zu ändern.«
    »Ich hatte auch das
schreckliche Gefühl, daß es ihm mit jedem Wort ernst war, das er sagte«,
pflichtete sie bei. »Es ist ein schreckliches Problem, Darling, nicht wahr?«
    Ihre Lippen preßten sich in
einer plötzlichen Aufwallung von Leidenschaft, die der sofortigen Erwiderung
bedurfte, gegen die meinen. Wir blieben eng umschlungen für, wie

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