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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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herzlichen Dank für die Erinnerung, das reizende Wochenende und den ganzen
übrigen Quatsch.«
    »Rick — warte!« Sie überlegte
eine Weile. »Hier können wir nicht reden — es kann jeden Augenblick jemand
hereinkommen. Komm doch hinauf in mein Zimmer, wo wir nicht gestört werden,
Darling, und dann können wir alles besprechen.«
    »Gut«, sagte ich. »Was habe ich
schließlich zu verlieren?«
    »Sei nicht so schüchtern,
Darling«, murmelte sie. »Du redest wie Miss Kelly.«
    »Wie steht es mit deinen
anderen Gästen?« fragte ich, als mir plötzlich all die glücklichen Gesichter im
Wohnzimmer einfielen. »Werden sie nicht die Abwesenheit ihrer charmanten
Gastgeberin bemerken und sich beschweren?«
    »Sie werden mich keineswegs
vermissen, Darling«, sagte Zelda unbeschwert. »Sie sind viel zu sehr mit ihren
eigenen Problemen beschäftigt, um den Wunsch zu hegen, unterhalten zu werden.«
    Ich folgte ihr aus der
Bibliothek in die gewaltige Diele hinaus. Wir stiegen die riesige Treppe empor,
die aussah, als ob sie ursprünglich für Douglas Fairbanks gebaut und von Errol
Flynn übernommen worden sei. Schließlich landeten wir in Zeldas eigener
Zimmerflucht im nördlichen Flügel des Hauses, von der aus man einen Blick über
den Ozean hatte.
    Sie schloß sorgfältig die Tür
hinter uns und wandte mir dann den Bücken zu. »Mach den Reißverschluß auf, Darling, bitte«, sagte sie.
    Gehorsam öffnete ich ihr Kleid
bis zur Taille hinab. Sie zuckte leicht mit den Schultern, so daß das
schimmernde Kleid um ihre Füße fiel, und trat dann vorsichtig heraus. Darunter
trug sie einen trägerlosen Büstenhalter aus schwarzem Satin und Spitzen und
einen zarten Halbslip aus demselben Material. Die
schwarze Unterwäsche stand in anregendem Kontrast zu der zarten Mischung aus
Weiß und Rosa ihrer Haut — und irgendwie schien sogar ihr Halsband noch
glänzender zu funkeln als zuvor.
    »Nun können wir miteinander
sprechen, Darling«, sagte sie mit einem schwachen Seufzer der Erleichterung.
»Das Kleid ist so eng, daß es wie ein Korsett anliegt, und nie in meinem ganzen
Leben möchte ich solch ein schreckliches Ding tragen.« Die Hände strichen mit
einer selbstzufriedenen Geste über den schwarzen Satin, der ihre wohlgerundeten
Hüften umschloß . »Ich meine, Darling, warum soll man
versuchen, die Dinge zu verbergen, die einen zur Frau machen? Bist du nicht
meiner Ansicht?«
    Sie ging langsam und mit einer
prachtvoll sinnlichen Hüftbewegung auf den versierten Toilettetisch zu, setzte sich vor den großen Spiegel und begann, methodisch ihr Haar zu
bürsten.
    »Man braucht kein Genie zu
sein, Süße«, sagte ich kalt, »um hinter einiges zu kommen. Du hattest plötzlich
die brillante Idee, einen Film über dein eigenes Leben zu drehen, und so ludest du die Leute ein, die darin die größte Rolle
spielten, um das Geld zusammenzubekommen. Das umschließt deine drei ehemaligen
Ehemänner, einen südamerikanischen Diktator, der einmal dein heimlicher
Liebhaber war, und deine allerbeste Freundin. Es läßt sich mit Sicherheit
annehmen, daß nicht einer bereit ist, auch nur ein Zehncentstück dazu beizusteuern, damit dieser Film zustande kommt.«
    »Warum nicht, Darling?« fragte
sie lässig, während ihre Bürste noch immer rhythmisch auf und ab fuhr.
    »Weil es recht offensichtlich
ist, daß sie alle Geheimnisse haben, die sie nicht vor den rohen Blicken des
Publikums enthüllt zu sehen wünschen.«
    Ihre Augen im Spiegel
betrachteten mich mit ruhigem und unentwegtem Blick, während ich fortfuhr: »Du
hattest eine ausgezeichnete Idee, Zelda. Es bestand nicht die allergeringste
Chance, daß sie das Geld hergeben würden, damit der Film gedreht wird — aber es
bestand eine verdammt gute Chance, daß sie eine Menge ausspucken würden, damit
der Film nicht gedreht wird!«
    Zelda seufzte leise. »Erinnerst
du dich, Rick, Darling, als wir neben dem Landestreifen im Dschungel auf das Flugzeug
warteten, nachdem du mich aus Josés Palast herausgeholt hattest?« Ihre langen
Wimpern senkten sich, warfen sachte einen diskreten Vorhang über die teure
Erinnerung. »Es war, als ob du lichterloh brennen würdest, Darling, und mich
mit deinem Feuer versengtest.«
    »Klar«, sagte ich kurz, »und
ich bin nicht bereit, das Thema zu wechseln. Wie ich dir unten in der
Bibliothek schon gesagt habe, gibt es ein häßliches Wort für deinen klugen Einfall: Erpressung.«
    Ihre Augen öffneten sich weit
und waren wie immer nichts als protestierende

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