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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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außergewöhnlich – fest? Er suchte nach einem Wort. Athletisch, en t schied er. Wie eine Turnerin oder Tänzerin. Ihr Haar war kurz geschnitten und schien genau zu ihrem Gesicht zu passen – ein lockendes Oval, das gleichze i tig auf fast vollkommene Weise kindlich erschien. Sie hat grüne Augen, dachte er plötzlich.
    Während er prüfte, wurde er geprüft. Er war ein großer Mann, fast zwei Meter lang, aber ohne Fett am Körper. Er war in ausgezeichneter physischer Verfassung, und sein kantiges, gutaussehendes Gesicht wurde ergänzt durch einen dichten r o ten Vol l bart und lange, aber gepflegte Haare.
    Und während sie einander ansahen, wurden sie wiederum von einem seltsam aussehenden kleinen Mann betrachtet, der auf einem Barhocker saß.
    Die Frau schien seinen Blick zu spüren und scha u te ihn kurz an. Er wich ihrem Blick aus und wandte sich wieder seinem Glas zu, hatte aber den Ausdruck ihrer Augen wahrgenommen. Gehetzte Augen, dac h te er. Bei beiden. Sie kennen sich aus. Sie haben die Hoffnung aufgeg e ben.
    Das Lied im Radio ging zu Ende, man hörte eine Spreche r stimme.
    »Die Riesenflut hat den Mittelwesten praktisch ausgelöscht. Wie in prähistorischen Zeiten sind die Großen Prärien wieder von einem Meer bedeckt«, teilte der Sprecher seiner rasch schrumpfenden Schar von Zuhörern mit. »Man hat Flüchtling s unterkünfte eingerichtet, aber die Panik der letzten Tage bl o ckierte die Fernstraßen, und für die meisten waren die gewalt i gen Entfernungen zuviel. Wie die Bevö l kerung in den meisten tiefliegenden Gebieten saßen auch diese Menschen in der Falle und fanden keinen Ausweg.«
    Ein Punkt für Reno, dachte der kleine Mann selbstzufrieden. Zwischen das Kaskadengebirge und die Rocky Mountains wü r de sich kein Meer schi e ben, ganz gewiß nicht auf diese Höhe.
    Er griff nach einer Zigarette in seine Tasche, fand eine leere Schachtel und fluchte halblaut. Komisch, diese Leute, dachte er. Das Geld war für sie immer noch wichtig, selbst wenn die Welt unterging. Er seufzte, stand auf und ging zum Geldspielautom a ten. Er kramte in seinen Taschen, grub endlich einen Vierteldo l lar aus, seinen letzten. Er steckte die Mü n ze in den Schlitz, zog den Hebel, herunter und mac h te sich nicht einmal die Mühe, auf die rotierenden Scheiben zu blicken. Rumpelnd rasteten die Zahlen ein; es gab drei Querbalken, in das Ausgabefach fi e len zehn Vierteldollarmünzen. Er schaufelte sie m e chanisch heraus, ging zum Zigarettenautomaten und schob vier Münzen dort h i nein.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß er das mit dem Zigare t tenautomaten auch hätte machen kö n nen, ohne daß jemand sich darum gekümmert oder es bemerkt hätte. Schutzmechanismus, entschied er. Nie das Auffällige tun.
    »… Schätzung der Asteroid innerhalb der nächsten zweiun d siebzig bis achtundvierzig Stunden auftreffen«, tönte es aus dem Radio. »Man nimmt an, daß es Überlebende beim Aufprall geben wird, selbst dort, wo man sich nicht auf einer Tangente oder entgegengesetzt zum Aufschlagbereich befindet. Ihre örtl i chen Zivilschutzdienststellen erteilen Auskünfte über das Ve r halten während und nach dem Aufprall. Bitte holen Sie sich diese Anweisungen und die d a zugehörige Ausrüstung so bald wie möglich bei den örtlichen Nothilfestellen.«
    Der kleine Mann lachte lautlos in sich hinein. Er kannte die Regeln. Das Ding wurde von der Erde angezogen wie die Biene vom Honig; es befand sich auf direktem Kollisionskurs und beschleunigte seine Geschwindigkeit. Es war die Rede gega n gen, daß es den Mond treffen mochte, aber genaue Berechnu n gen entlarvten das rasch als vergebliche Hoffnung. Der verirrte Asteroid, der jetzt am Himmel drohte, Wärme und Licht bl o ckierte und in der Erde ung e heure Umwälzungen hervorrief, war ohnehin nicht größer als der Mond. Ein Volltreffer auf dem Erdb e gleiter, der diesen auf die Erde schleuderte, hätte dieselbe Wirkung wie der Aufprall des Asteroiden gehabt.
    Das Schlimmste dabei war, daß man sich das se l ber zugefügt hatte. Ein kleiner Fehler, mehr nicht. Ein riesengroßer, lohne n der, dicker, verirrter Ast e roid ganz nah bei der Erde. Was für eine saftige Gelegenheit! Nichts wie hin, feststellen, daß er u n geheure Bodenschätze besitzt – ein Schatzhaus nannte man ihn. Richtung Sonne auf einer unglücklichen Parabelbahn unte r wegs, die ihn zu nah an die l o dernde Kugel heranführen würde. Er wäre völlig verbrannt, der ganze Reichtum vergeudet wo r

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