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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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öffnete sie mit Hilfe des Codes und trat ein.
    Ich durchquerte den Eingangsbereich, das Wohnzimmer und gelangte in unser Kaminzimmer. Johannes war nicht da.
    Ich befürchtete schon, dass er sich wieder in der Küche zu schaffen machte und eilte dorthin, um Schlimmeres zu verhindern. Aber auch hier war nur gähnende Leere, dafür vernahm ich das leise Rauschen einer Dusche im ersten Stock.
    Ich benutzte eine Nebentreppe nach oben. Das Geräusch von plätscherndem Wasser wurde lauter.
    In diesem Teil des Hauses kannte ich mich nicht aus. Ich öffnete mehrere Türen und fand mich schließlich in einem großen, kaum möblierten Raum wieder. Das Zimmer hatte eine wunderschöne Aussicht auf den Garten. Die Wände waren weiß gestrichen. Der Boden war mit einem rustikalen Parkett belegt. In der Mitte befand sich ein großes Futtonbett, das ebenfalls weiß bezogen war. Es war das einzige Möbelstück. Ein, zwei Schritte hinter dem Bett war ein Gestell aus schwarzem Ebenholz auf dem zwei kunstvoll verzierte Samuraischwerter, sogenannte Katanas, lagen.
    Die Wände waren kahl, bis auf ein goldgerahmtes Bild, das gegenüber dem Bett hing. Selbst aus der Entfernung schienen die Farben in dem Gemälde zu glühen, die Landschaft wirkte lebendig. Ich sah es mir zunächst aus der Nähe an und setzte mich schließlich auf das Bett, um es in der Gesamtheit betrachten zu können. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß. Das Gemälde war beeindruckend.
    „Van Gogh hat in seinem Leben nicht ein Bild verkauft“, sagte Johannes hinter mir. Frisch aus der Dusche kommend hatte er einen weißen Bademantel übergeworfen, den er sich gerade zuband.
    Ich deutete auf das Gemälde. „Das ist keine Kopie.“
    „Es war mit das Wertvollste, was mein Großvater besaß. Er hat es immer im Tresor aufbewahrt, aber ich finde, das war ein Verbrechen.“ Johannes setzte sich neben mich.
    Wir schwiegen, wodurch ich seine Nähe umso bewusster wahrnahm. Seine Haare waren feucht und seine Haut duftete nach klarem Wasser, nach Seife und nach ihm.
    Ich stand auf und ging zu den Schwertern. Sie waren antik, sicherlich ebenfalls Originale und ihre Form war perfekt. Unschlüssig stand ich im Raum. Ich wusste nicht, wie ich beginnen sollte.
    Johannes neigte seinen Kopf zur Seite. „Du bist so ganz anders als vorhin.“
    Ich schaute in die Weite der Landschaft von Van Gogh. „Wir müssen etwas klären.“
    „Wer sind diese wir?“, erkundigte sich Johannes mit hörbarem Misstrauen.
    „Du und ich und Asmodeo.“
    Johannes stand auf und ich bemerkte, wie sich seine Augen zusammenzogen. „Du hast doch nicht ernsthaft vor, mich mit diesem italienischen … Gigolo in einen Raum zu sperren, oder? Du weißt, das hatten wir schon einmal und das ist nicht gerade positiv verlaufen.“
    Ich wurde zornig. „Er ist kein Gigolo und du hast es nicht nötig, ihn zu beleidigen.“
    „Wenn ich ihm das nächste Mal begegne, werde ich das beenden, was ich in der Halle begonnen habe.“ Sein Gesicht verriet mir, dass er meinte, was er sagte.
    „Nein, das wirst du nicht“, fuhr ich ihn an.
    Johannes strahlte eine unglaubliche Kälte aus. Es war, als hätte ich einen anderen Menschen vor mir. „Lilith, du legst großen Wert auf deine Unabhängigkeit. Und ich muss dir sagen, in dieser Beziehung bin ich dir sehr ähnlich. Ich lasse mir von niemandem befehlen, was ich tun soll. Auch nicht von dir.“
    „Und wenn ich dich darum bitte?“
    Seine Augen flackerten für den Bruchteil einer Sekunde. „Worum willst du mich bitten?“
    „Ich will dich darum bitten, dass du mir die Chance gibst, mein Leben wieder zu ordnen. Mein Leben, das dabei ist, mir vollkommen zu entgleiten.“
    Johannes versuchte zu verstehen, was ich damit ausdrücken wollte. Er versuchte, die Spur einer Lüge, einer Unehrlichkeit in mir zu entdecken. Schließlich atmete er tief ein und stieß die Luft hörbar aus. „Was verlangst du von mir?“
    „Wir fahren zu Asmodeo und klären unsere Beziehungen untereinander, soweit das möglich ist.“
    „Warum ist dir das jetzt auf einmal dermaßen wichtig? Vorgestern noch wolltest du Zeit, um dich zwischen uns beiden entscheiden zu können!“
    „Asmodeo hat mir ein Ultimatum gestellt, das auch dich betrifft. Und ich bin der festen Meinung, wir sollten alle drei darüber sprechen“, erklärte ich.
    „Du hältst das tatsächlich für eine gute Idee?“, fragte er skeptisch. „Weiß er, dass wir kommen?“
    Ich lächelte gezwungen. „Das wird eine große

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