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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Spielzeug streiten.“
    Johannes verließ seinen Platz und kam langsam zur Bar herüber. Er ließ dabei Asmodeo keine Sekunde aus seinem Blick. Er legte beide Hände auf die Tresen und sagte zu mir, während er Asmodeo weiter beobachtete: „Dein Graf trägt ein Messer in seiner rechten Jackentasche.“
    Asmodeo verzog sein Gesicht zu einem kalten Lächeln, langte mit spitzen Fingern in sein Jackett und zog sein zusammengeklapptes Einhandmesser heraus. Er ließ es vor Johannes auf die Tresen fallen. Dabei taxierte er Johannes ohne Unterlass.
    „Eine miese Bedienung ist das hier, in diesem Edelpuff “, meinte Johannes abfällig. „Aber vermutlich taugt dieses Spülwasser, das dein Garçon serviert ohnehin nichts und ist irgendein gepanschter Verschnitt.“
    Asmodeo griff blind nach unten und holte zwei neue Sektschalen hervor. Eine davon reichte er Johannes mit einer Bewegung, die heftig ausfiel. Johannes zögerte einen Augenblick, dann nahm er mit seiner Linken das Glas.
    Asmodeo fuhr sich leicht mit der Zunge über die Lippen. „Würdest du uns bitte einschenken, Lilith?“
    Ich goss den Champagner in die beiden Gläser und Asmodeo und Johannes tranken, ohne ihre Blicke voneinander abzuwenden.
    „Wie lange soll das hier weitergehen?“, erkundigte ich mich.
    Keiner der beiden antwortete mir.
    Ich seufzte. „Mir gefällt es an der Bar nicht. Das ist zu beengt und ungemütlich.“
    „Wir haben dir doch schon einmal gesagt, du könntest gerne nach draußen gehen. Wir würden das hier schnell regeln und niemand müsste mehr sieben Tage lang warten“, sagte Johannes und lächelte Asmodeo nahezu freundlich an.
    „Ich sage euch, was wir tun werden. Wir nehmen jetzt jeder unser Glas und gehen dort hinüber, weit weg vom Waffenschrank, von den Glasscherben, der Sektflasche und von dem Messer hier, das auf den Tresen liegt. Und dann setzen wir uns jeder auf einen eigenen Sessel und wir werden uns wie vernünftige Menschen unterhalten.“
    Mit diesen Worten stand ich von meinem Barhocker auf, ging an Johannes vorbei zu Asmodeo hinter die Bar und hakte mich bei ihm unter. Ich wartete kurz, bis Johannes auf die andere Seite neben mich kam und zu dritt gingen wir zu einer der goldverzierten Sitzgruppen hinüber. Ich wies zuerst Johannes einen Sessel zu, stellte mich zwischen ihn und Asmodeo, bis er saß, wiederholte das Spiel mit Asmodeo und nahm in der Mitte Platz. Ich rückte meinen Sessel etwas zurück, damit wir uns alle drei gleich gut sehen konnten.
    Asmodeo hatte rein äußerlich seine Selbstbeherrschung wiedergefunden. Nur seine Augen verrieten den Zorn, der in ihm brannte. Und auch Johannes wirkte mittlerweile entspannt. Entspannt wie ein Panther, der zum Sprung ansetzen wollte.
    „Sieben Tage“, sagte ich in die knisternde Stille hinein.
    „Exakt sieben Tage“, bestätigte Asmodeo.
    „Sieben Tage und ich kann dann endlich Aktivurlaub in Italien machen. Als leidenschaftlicher Umweltschützer muss ich dort etwas Müll beseitigen“, meinte Johannes.
    Ich sah zuerst Johannes und dann Asmodeo an. „Ich gehe davon aus, dass ihr meine Entscheidung respektieren werdet.“
    „Selbstverständlich werde ich deine Wahl respektieren, Lilith. Aber dein frommer Freund hier mit der schwarzen Seele, der möchte vielleicht eine andere Art der Entscheidung. Und ich kann nur bekräftigen“ - Asmodeo wandte sich direkt an Johannes - „ich stehe dir zur Verfügung. Wann immer du willst. Und wenn es unbedingt sein muss, auch hier und gleich jetzt.“
    Asmodeo wartete auf die Reaktion von Johannes. Er schien sie mit aller Gewalt herbeizusehnen.
    Johannes nippte an seinem Champagner und schwieg.
    „Wie sollen wir die sieben Tage aufteilen?“, fragte ich.
    „Drei Tage bekommt dieser italienische Messerstecher und drei Tage bekomme ich. Am siebten Tag entscheidest du dich“, antwortete Johannes.
    „Da sind wir in der Wüste aber ein ganz harter Kerl geworden“, spottete Asmodeo mit vor Verachtung triefender Stimme. Johannes schoss das Blut in den Kopf.
    „Die Frist beginnt morgen“, bestätigte ich. „Drei Tage für Johannes, drei Tage für Asmodeo.“
    „Drei Tage ...und drei Nächte “, betonte Asmodeo. „Wir können für unseren Priester hier beten, dass er die Nächte durchhält.“
    Ich ignorierte Asmodeos Frechheiten und fragte stattdessen: „Wer fängt an?“
    „Eigentlich dachte ich, dass ich anfange“, sagte Johannes. Er vermittelte den Eindruck, dass ihm das sehr wichtig war.
    „Das dachtest du aber

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