Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
Überraschung für ihn.“
„Hoffentlich kann er mit dieser Überraschung auch umgehen. Du weißt, ich lasse mich weder beleidigen, noch bedrohen.“
„Vertrau mir, wir werden nur miteinander reden. Dafür werde ich sorgen.“
11
Wir nahmen den Roadster und ich erklärte Johannes den Weg. Ich saß das erste Mal in seinem Auto. Wie verzaubert bewunderte ich den Luxus vergangener Zeiten, den jeder Teil des Wagens auszustrahlen schien. Ich fühlte mich regelrecht in die 50iger Jahre zurückgebeamt. Wenn uns jetzt Rock Hudson und Doris Day in einem ähnlichen Schlitten entgegengekommen wären, hätte mich das nicht gewundert.
Während der Fahrt erklärte ich Johannes die Forderung, die Asmodeo gestellt hatte. Ich nannte ihm die Frist von sieben Tagen. Johannes ließ mich reden. Er zeigte keinerlei Gefühlsregung, während er zuhörte.
Viel zu schnell war die Fahrt vorbei und Johannes parkte den BMW auf dem Firmengelände von di Borgese. Wir stiegen aus. Johannes nahm seine Sonnenbrille ab, klappte sie zusammen und steckte sie in seine Hemdtasche. Er wirkte hochkonzentriert, ruhig und entschlossen.
„Diese Idee mit der Frist ist im Prinzip gar nicht übel“, sagte er.
„Aber ihr wisst nicht, was ihr mir damit antut.“
Johannes überlegte kurz. „Je länger du deine Entscheidung hinausschiebst, desto schwieriger wird es für jeden von uns. Da hat dein Gondoliere recht.“
„Und was, wenn ich mich nicht entscheiden kann?“
„Tja, für mich wäre das durchaus positiv. Wenn ich dich richtig verstanden habe, kehrt dieser Typ dann wieder zu seinen Gondeln zurück. Aber ich kann sehr gut nachempfinden, wie zerrissen du dich fühlst. Mir geht es nicht anders, wenn ich mir vorstelle, wie du mit ihm zusammen bist.“
12
Während wir geredet hatten, hatten wir den Parkplatz überquert und standen nun vor der Werkhalle, in der Asmodeo wohnte. Ich tippte den Code in das Display. Dabei fiel mir erstmals auf, dass er sich kaum von dem von Johannes unterschied.
Neben mir atmete Johannes scharf ein, ich vermutete, weil ihm bewusst wurde, wie vertraut mir dieses Gebäude war. Die Tür öffnete sich und ich ging voraus. Johannes folgte mir mit leichtem Abstand.
Asmodeo war hinter seiner Bar. Vor ihm stand ein Sektkübel in dem sich eine geöffnete Flasche Champagner befand. Auf den Tresen konnte ich zwei Sektkelche ausmachen.
„Hallo Lilith“, sagte Asmodeo ohne aufzublicken, während er das erste Glas vorsichtig einschenkte. „Ich habe gespürt, dass du kommst.“
„Ich komme aber nicht alleine“, antwortete ich.
Asmodeo blickte auf und bemerkte Johannes, der sich vor dem großen mit Panzerglas verschlossenen Waffenschrank platziert hatte.
Asmodeo sah von Johannes zu mir und dann zu seinen Waffen. Das Sektglas in seiner Hand zitterte und zersprang. Die Scherben fielen mit leisem Klirren auf den Tresen, wo sie sich augenblicklich mit dem wütend aufschäumenden Champagner vermischten.
„Wie ich sehe, geht unser Priesterlein auf Nummer sicher.“ Asmodeo grinste böse. „Was mich nur wundert, ist, dass er immer noch versucht, bei richtigen Frauen zu landen.“
Johannes verzog einen Mundwinkel nach oben. „Und was mich bei dir wundert ist, dass du versuchst, bei einer Frau zu landen, ohne sie dafür zu bezahlen.“
Asmodeo wurde bleich vor Zorn, dann gewann er mühsam die Kontrolle über sich zurück und meinte zu mir: „Dein Herr Hohenberg hat ja Sinn für Humor. Wer hätte das gedacht.“
Ich biss mir auf die Lippen und Johannes sagte: „Lilith, könntest du bitte einen Moment draußen warten? Wir würden gerne unsere Diskussion alleine fortsetzen.“
Asmodeo konnte seine Augen nicht mehr von Johannes losreißen. Der grenzenlose Hass, den beide aufeinander hatten, verteilte sich in Wellen im gesamten Raum und schien sich in der Mitte zwischen ihnen zu verdichten.
Asmodeos Stimme hatte jede Melodie verloren. „Das ist keine schlechte Idee, Lilith. Geh doch bitte nach draußen. Dann ersparst du deinem Priesterlein zumindest die Demütigung, vor deinen Augen zu verlieren.“
Ich antwortete nicht, sondern schlenderte hinüber zur Bar und setzte mich auf einen der Hocker. Ich nahm die Champagnerflasche aus dem Kühler und goss mir ein Glas ein. Der Sekt schmeckte herrlich herb.
Johannes und Asmodeo beobachteten mich gleichermaßen fassungslos.
„Jetzt wissen wir alle, wie gefährlich ihr seid“, sagte ich. „Gefährlich wie verzogene und verpäppelte Kinder, die sich um ein
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