Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
mich. Er hatte fast die gleichen Worte gewählt, die ich vor einigen Tagen zu Asmodeo gesagt hatte. Damals, als wir nach dem Besuch bei der Wahrsagerin auf der Bank am Fluss saßen.
Ich blickte durch die getönten Scheiben nach außen. Vor uns erstreckte sich unsere Stadt, die aus dem Schlaf erwacht auf uns wartete, um uns willkommen zu heißen.
Es würde nicht mehr lange dauern, bis Johannes ärztliche Hilfe bekam. Er war zäh und ich war mir sicher, dass er überleben würde. Asmodeo und ich würden ihm dabei helfen, gesund zu werden.
Und dann, irgendwann, würde ich mich selbst finden - und verstehen, ob es sicher war.
Die Sonne ging auf, es würde ein wunderschöner Tag werden. Sie schien nur für uns.
Für Asmodeo, Johannes und mich.
Epilog
Asmodeo saß in der Limousine und beobachtete Lilith, wie sie sich um den schwer verwundeten Johannes kümmerte. Sie hielt dessen Kopf auf ihrem Schoß, strich ihm die schweißnassen Haare aus der Stirn.
Johannes schwebte in Lebensgefahr. Er hatte die Kugel abgefangen, die eigentlich für ihn selbst, Asmodeo, bestimmt gewesen war.
Seltsam – dachte Asmodeo – da habe ich wochenlang dem Moment entgegengefiebert, Johannes Schmerzen zuzufügen, ihn leiden zu sehen, ihn umzubringen - und jetzt? Jetzt kann und will ich nicht zulassen, dass er stirbt.
Lilith liebt ihn.
Wieso konnte ich das bislang nicht akzeptieren, wo ich doch die Gewissheit habe, dass sie mich ebenso sehr liebt?
Nichts von dem, was ich früher gedacht, geplant und empfunden habe, hat noch irgendeine Bedeutung für mich. Alles hat sich verändert. Nur noch Lilith ist wichtig.
Asmodeo dachte zurück an den Raben, der ihnen bei ihrer Flucht aus der Burg begegnet war. Auch der Rabe war auf der Flucht gewesen. Auf der Flucht vor Lilith.
Asmodeo wusste genau, wer sich hinter dem Raben verbarg. Der Dämon, der die Erscheinungsform des schwarzen Vogels nutzte, war äußerst gefährlich und mächtig. Asmodeo und er kannten sich sehr gut.
Und es bestand kein Zweifel daran - dieser Dämon wollte Lilith töten.
Bisher hatte sich Asmodeo die Frage nie gestellt - es hatte keinerlei Notwendigkeit dafür gegeben. Aber jetzt drängte sie sich ihm regelrecht auf: Wer war stärker? Er oder der Rabe? - Asmodeo konnte es nicht sagen.
Lilith beugte sich zu Johannes herunter und küsste ihn.
Asmodeo fand in sich selbst einen beunruhigenden Zustand. Einen Zustand, den er noch nie erlebt hatte. Er horchte in sich hinein, versuchte zu ergründen, was gerade mit ihm passierte. Es war ein vollkommen unbekanntes Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. So intensiv, so …entsetzlich.
Asmodeo verspürte zum ersten Mal in seiner gesamten Existenz Angst. Panische Angst.
Angst um Lilith.
Anmerkung der Autorin
Das Wackenfestival wird eigentlich im August gefeiert. In meinem Buch findet es im Juni statt. Ich bitte, mir die schriftstellerische Freiheit nachzusehen.
Lilith ist in Bayern zuhause. Dort wird das Abitur erst im Mai geschrieben.
Danksagung
Ich kann meinem Mann gar nicht genug danken für all sein Verständnis und seine immerwährende Unterstützung, immer dann, wenn mich Lilith mal wieder vollkommen in ihren Bann gezogen hatte und ich alles liegen und stehen ließ, um mich mit ihr zu beschäftigen. - Du weißt, ohne dich wäre mein Roman nie Wirklichkeit geworden!
Und ich danke meinen Kindern, die jeden Tag ein Quell unerschöpflicher Freude und Inspiration für mich sind. - Hej, denkt aber jetzt nicht, ihr müsst künftig eure Zimmer nicht mehr aufräumen!
Meine Schwester Regine hat mich stets in meinem Vorhaben bestärkt, mich unterstützt und an mich geglaubt. Vielen Dank, liebes Schwesterherz! You rock!
Und dann ist da noch Birgit, die „ewig Reisende“, konstruktiv-kritisch, nordisch – aber nicht herb, und Fan von urban fantasy. Auch dir vielen lieben Dank!
Die Autorin
Roxann Hill ist das Pseudonym einer deutschen Autorin von romantisch-phantastischen Romanen.
Leben
Roxann Hill wurde 1965 in Brünn/Tschechien geboren. Ihre familiären Wurzeln lassen sich zu den Don Kosaken der Ukraine und zum österreichischen Adel zurückverfolgen. Während des Prager Frühlings flüchtete sie – damals ein kleines Mädchen – mit ihren Eltern nach Deutschland/Mittelfranken, wo sie aufwuchs und auch heute noch lebt.
Persönliches
Ich bin zwei Frauen. Ich lebe zwei Leben. Parallel.
Als mir eine Freundin vor Jahren aus der Hand las, hielt sie inne. Sie zeigte auf eine Linie, die
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