Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
Vom Netzwerk:
Existenz Andere eingeschüchtert und bedroht.
    Aber sie hatten ja keinen blassen Schimmer.
    Sie hatten keine Ahnung, was dort tatsächlich abging.
    Die negative Lebenskraft der Seelen stellte eine exquisite Droge für Dämonen dar. Sie war überaus geschätzt und begehrt. Je böser ein Mensch gewesen war, desto schwärzer war seine Seele und desto größer war die negative Energie, die man aus ihr gewinnen konnte.
    Man kochte sie einfach aus.
    Bei Menschen hatte diese kostbare Essenz eine überaus erfreuliche Nebenwirkung. Sie stoppte den Alterungsprozess, machte ihn rückgängig. Regelmäßig eingenommen verhalf sie zu ewigem Leben - oder was Menschen unter ewigem Leben verstanden.
    Er lächelte bitter.
    Er war zweiunddreißig Jahre alt. Das war er bereits seit mehr als einem halben Jahrtausend. Er hatte nicht vor, auch nur einen Tag zu altern.
    Der unscheinbare Rest der Seele begann, seine Konturen zu verlieren. Sie löste sich auf und drang in die andere Dimension ein. Dort würde sie als bewusst- und identitätsloser Müll durch die Unendlichkeit driften.
    Eine Hand legte sich auf seine Schultern. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es Elisabeth war. Denn Elisabeth Le Maas-Heller war die einzige andere Person, die Zutritt zu diesem Raum hatte.
    Im Übrigen gehörte ihr hier wirklich alles. Das schloss ihn mit ein.
    „Siehst du, mein lieber Charles“, sprach sie leise, es war fast ein Flüstern, das ihm gleichzeitig Schauer der Wollust und der Angst über den Rücken trieb. “Siehst du“, wiederholte sie, „letztendlich war unser Professor Brunner doch zu etwas nutze. Ich hasse Verschwendung.“
    Charles Cunningham, Doktor der Philosophie, Geschäftsführer des Konzerns Le Maas-Heller und ergebener Handlanger Samaels zwang sich zu einem zustimmenden Lächeln.
    „Ja, mein lieber Charles, sieh’ nur genau hin. Das passiert mit jedem, der es sich erlaubt, in meinen Diensten zu versagen.“ Die Hand auf seiner Schulter verstärkte ihren Druck und ihr silberner, mit blutroten Rubinen besetzter Gelenkring bohrte sich in seine Muskeln. Für einen Moment fürchtete er, dass sein Schlüsselbein brechen würde.
    „Du wirst nicht versagen, mein lieber Charles, da bin ich mir ganz sicher.“
    Cunningham antwortete nicht, er streichelte stattdessen die Hand, die daraufhin ihren Griff unmerklich lockerte.
    „Es ist bald soweit“, fuhr sie fort. „Ich kann es spüren. Mein Plan steht kurz vor der Vollendung. Ich werde die Barriere niederreißen, die mich seit Jahrtausenden von meiner Familie trennt. Aber ich muss absolut sicher sein. Alle, die mir und den Meinen im Weg stehen, müssen beseitigt werden.“
    „Die Studentenverbindung“, setzte er an. „Sie könnte…“
    „Nein“, unterbrach sie ihn mit einer Schärfe, die in sein Bewusstsein schnitt. „Die Studentenverbindung hat neue Aufträge erhalten. Sie ist bereits aktiv, allerdings nicht mehr bei unserem Hauptproblem. Das übersteigt deren Fähigkeiten, wie wir gesehen haben.“
    Er räusperte sich. „Asmodeo ist schuld. Er hat das Mädchen befreit.“
    Die Hand krampfte sich zusammen und ein roter Schmerz jagte in seinen Arm. „Asmodeo tut hier nichts zur Sache. Er geht dich nichts an, hörst du? Ich will das Mädchen, ich will die Dämonin.“
    Cunningham biss sich auf die Lippen und ignorierte das sengende Pochen in seiner Schulter. „Sie sind zusammen geflohen. Niemand weiß, wo sie sich verstecken. Asmodeo, die Dämonin und dieser Johannes.“
    Die Stimme von Elisabeth wurde sanft. „Johannes. Johannes Hohenberg. Ich kenne seine Familie. Ich kenne sie gut.“ Kratzend fuhr die Hand mit dem silbernen Fingerschmuck über seinen Nacken. „Mach dir keine Gedanken, mein lieber Charles. Der Rabe und ich, wir werden Lilith finden. Und du…“, sie machte eine Pause.
    „Ich werde sie umbringen“, vervollständigte er ihren Satz.
    Sie lachte. „Nun, eher umbringen lassen. Aber ich weiß, was du sagen willst, mein lieber Charles. Du darfst nur eines nicht vergessen. Wir müssen Lilith alleine erwischen. Ohne Asmodeo. Wir müssen die beiden trennen. Und Lilith stirbt.“
    Wieder streichelte sie ihn. Diesmal hatte ihre Berührung eine andere Qualität. Sie war unmissverständlich und fordernd.
    Er war ihr Sklave und würde alles tun, was sie von ihm verlangte.
    Das war der Preis, den er zahlte.
     
    Teil 1 - Noirmoutier
    Erstes Kapitel - Pausiert
     
    1
     
    Ich setzte Schritt vor Schritt und das Wasser spritzte an meinen Beinen hoch.

Weitere Kostenlose Bücher