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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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verdeutlichen, wie wichtig seine eigene Rolle in dem gesamten Gefüge war und wie maßgeblich er zur Realisierung des Forschungsprojektes beigetragen hatte.
    Erneut gab sich Asmodeo ausgesprochen freundlich.
    Nach dem Vortrag fand der obligatorische Empfang statt. Edle Häppchen wurde gereicht. Kellnerinnen und Kellner schwirrten mit Tabletts voller Sektgläser durch die Menge.
    Jeder wollte in Asmodeos Nähe sein, jeder versuchte, von Asmodeos Erfolg zu profitieren. Asmodeo war charmant, humorvoll und aufmerksam, während er sich in Wirklichkeit langweilte.
    Aber war Langeweile das richtige Wort? - Nein, da war wesentlich mehr. Ihm fehlte etwas. Ihm fehlte die Gegenwart von Lilith. Er sehnte sich nach ihr.
    Und er war ausgesprochen unruhig, seitdem ihm sein Fahrer per SMS mitgeteilt hatte, Lilith sei nach N. unterwegs. Sein Fahrer hatte die Beschattung auf der Autobahn abbrechen müssen. Lilith hatte Verdacht geschöpft.
    Was hatte Lilith vor? Was wollte sie in N.?
    Asmodeo checkte nochmals sein Handy. Keine neue Nachricht.
    Er nippte an seinem Sekt und ihm fielen einige Vertreter einer Studentenverbindung auf. Diese Männer standen eng zusammen, unterhielten sich nur untereinander und nahmen keinerlei Notiz von der Umgebung. Dennoch hatte er den Eindruck, aus deren Mitte heraus mit einer verdeckten Aufmerksamkeit studiert zu werden – als ob die Gruppe unschlüssig sei und auf Anweisungen warte.
    Schließlich löste sich ein extrem breitschultriger Mann aus der Runde und kam auf Asmodeo zu. Der Mann hatte eine wulstige Narbe im Gesicht – ein untrügliches Zeichen für die Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung, in der es Pflicht war, sich Duellen mit scharfen Rapieren auszusetzen. Die daraus resultierenden Narben trug man stolz als sichtbaren Beweis seiner Zugehörigkeit.
    Welch erbärmliche Prahlerei! – dachte Asmodeo voller Verachtung.
    Der Mann war ein Professor und hatte in der Nähe von E. eine ähnliche Forschungsanlage, wie sie Asmodeo finanzierte. Und er war penetrant, nahm sich selbst grenzenlos wichtig.
    Asmodeo suchte einen Vorwand, um ihn höflich aber bestimmt stehen zu lassen. Dann verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zur Garderobe.
    Wo war Lilith?
    Und was noch wichtiger war: mit wem war sie zusammen?
     
    2
     
    Bei der Rückfahrt schien mir die Sonne ins Gesicht. Der Wind war mild und wenn ich die Luft einatmete, roch sie nach blühenden Wiesen, Büschen und Bäumen. Ich fuhr ohne jede Hast über Nebenstraßen quer durch Felder und an den Gewächshäusern vorbei Richtung E. Im Rückspiegel konnte ich, wenn ich wollte, einen silbergrauen antiken BMW 507 Roadster aus den 50iger Jahren sehen. Und jedes Mal, wenn ich ihn erblickte, wusste ich, dass Johannes an dessen Steuer saß.
    Wir ließen uns alle Zeit der Welt.
    In meinen Gedanken erlebte ich wieder und wieder das, was geschehen war, nachdem ich die Garderobe des Seminarraums verlassen hatte. Ich hatte mich gefühlt, als hätte mir jemand mit dem Schließen der Tür mein Herz herausgerissen.
    Dann hatte Johannes meinen Namen gerufen. Ich hatte mich umgedreht …. Seine Kraft, seine ungezügelte, fast brutale Zärtlichkeit. Seine Lippen auf meinen. Tränen voll von Wut und Leidenschaft. Unsere Umarmungen, ohne Sinn für Raum und Zeit.
    Jetzt war ich auf dem Weg zu ihm. Wir würden nur füreinander da sein und über alles sprechen, was uns bewegte. Wir zwei allein. Ich fühlte eine grenzenlose Freude und Zuversicht in mir. Ich hatte von Johannes Unmögliches verlangt. Und er war bereit, es zu versuchen.
    Er liebte mich.
    Hinter saftig grünen Wiesen erhob sich ein dunkler Laubwald, der hohen schlanken Kiefern Platz machte. Wir fuhren zwischen den Bäumen hindurch und kamen zu einer Kreuzung, die von einem Hochhaus aus den 50iger Jahren bewacht wurde. Wir bogen rechts ab, auf eine großzügige, stark befahrene Straße. Über den roten Dächern konnte ich vor uns unser Ziel erkennen, einen leicht geschwungenen Hügel, der gleichsam die natürliche Grenze unserer Stadt bildete. Wir glitten mit dem Feierabendverkehr dahin, vorbei an Mehrfamilienhäusern, Geschäften und Tankstellen.
    Die Gärten wurden größer, Bäume säumten die Gehwege - wir hatten den Verkehr hinter uns gelassen. Kurze Zeit später hielten wir vor dem Haus von Johannes. Automatisch öffnete sich die Toreinfahrt.
    Johannes fuhr sein BMW Coupé in eine gigantische, an das Wohnhaus angebaute Garage. Ich ließ meine Suzi auf ihrem gewohnten Platz vor der

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