Fuer eine Handvoll Bisse
markiert war. »Im Grunde bedeutet das, dass das Haus verpflichtet ist, sich gemäß der Wertvorstellungen des Greenwich Präsidium zu verhalten. Wenn das Haus diese Klausel nicht erfüllt, steht dem GP Schadensersatz zu.«
Ethan überflog die Seiten und sah kurz zu Paige und dem Bibliothekar hinüber. »Es ist nicht ausdrücklich festgelegt, dass der Schadensersatzanspruch das gesamte Haus umfassen kann.«
»Nein, ist es nicht. Aber die Formulierungen sind so ungenau, dass niemand vorhersehen kann, wie ein Richter sie interpretieren würde.« Er zuckte mit den Achseln. »Aber das ist nur meine Meinung, und ich bin kein Anwalt.«
Ethan sah Malik an. »Und was sagen die Anwälte?«
»Sie gehen die Unterlagen gerade durch und stellen die entsprechenden Nachforschungen an. Sie haben angedeutet, dass sie bis zum Sonnenaufgang keine abschließende Beurteilung liefern können, und vor allem, dass sie Bedenken hinsichtlich einer gerichtlichen Auseinandersetzung haben.«
»Das haben sie immer«, erwiderte Ethan. »Das eigentliche Problem ist wohl, dass wir einen Rechtsstreit mit dem GP eingehen müssten und noch nicht einmal wissen, ob die Gerichte über die rechtlichen Befugnisse verfügen, Probleme der Vampire zu verhandeln. Diese ºLösung¹ würde jahrelange Prozesse bedeuten, was mein erklärtes Ziel verfehlt, dieses Problem aus der Welt zu schaffen, bevor Darius wieder nach London abreist.«
Er sah Luc an. »Eine Machtdemonstration?«
»Wir könnten es mit den Feen aufnehmen, aber du weißt ja, wie sie kämpfen - bis zum Tod. Ansonsten wäre das Ganze die Mühe ja nicht wert. Eine Niederlage käme für sie nicht infrage, also wird jede Form der Auseinandersetzung entweder mehrere Vampire das Leben kosten oder alle Feen töten, weil sie eher Seppuku begingen, als zu verlieren.«
Gabriel pfiff laut. »Chicago wird das gar nicht gefallen.«
»Nein«, stimmte ihm Ethan zu. »Außerdem kann ich dies nicht zulassen. Ich kann es immer noch kaum glauben, dass Darius solche Verluste stillschweigend dulden würde.«
»Er geht nicht davon aus, dass du einen Kampf bis zum letzten Vampir führen würdest«, sagte Lacey. Sie saß am Fußende des Tischs und sah Ethan über die gestapelten Unterlagen an. »Er weiß, dass du es niemals zulassen würdest, dass deinen Vampiren nur wegen eines Gebäudes ein Leid geschieht, und geht davon aus, dass du dich vorher zurückziehst.«
»Warum geht es ihm eigentlich um das Haus?«, wunderte ich mich. »Geht es ihm um das Symbol oder das Gebäude an sich?«
»Um beides«, antwortete Lacey sofort und spielte sich damit als Expertin für die Motive des GP auf, was sie vermutlich auch war. »Symbolisch demonstriert es die Macht des GP : Die Häuser unterliegen vollständig seiner Kontrolle, und wenn ein Haus sich weigert, Anordnungen Folge zu leisten, wird es im wahrsten Sinne des Wortes aller Ressourcen beraubt.«
»Und das Gebäude an sich«, warf Ethan ein und sah mich an, »definiert uns als die, die wir sind. Wir haben uns im Namen Peters zusammengeschlossen, aber erst im Haus kommen wir tatsächlich zusammen. Wenn wir die Regeln nicht befolgen, dann wird er diese Bindung durchtrennen.«
Gabriel lehnte sich in seinem Stuhl zurück, der laut unter ihm quietschte. »Eine reife Leistung, das muss ich sagen.«
»Unser ganzer Stolz«, erwiderte Ethan trocken.
Gabriel setzte sich wieder auf und betrachtete Ethan. »Wir sind Freunde«, sagte er. »Aber ich kann dir jetzt keine Krieger anbieten. Nicht, wenn es noch eine andere Möglichkeit gibt.«
Er meinte damit, dass wir das Haus verlassen und damit eine Schlacht verhindern konnten. Ethan schien nicht sonderlich begeistert, dass das Rudel uns bei einem Kampf nicht unterstützen würde - sie waren die bei Weitem zahlreichsten unserer Verbündeten, die keine Vampire waren -, aber er nahm die Ansage freundlich auf.
»Ich verstehe deine Haltung«, sagte Ethan. »Es freut mich zwar nicht, aber wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich vermutlich genauso entscheiden.« Er sah sich um. »Andere Vorschläge?«
»Erpressung?«, schlug Paige vor. »Ich weiß nicht viel über diese Vampire, aber haben wir irgendetwas gegen sie in der Hand, das sie ihre Meinung ändern lassen könnte?«
Ethan und ich tauschten einen kurzen Blick. Wir wussten, dass Harold Monmonth auf Celinas Geheiß gemordet hatte, aber weder Darius noch die anderen GP -Mitglieder würde das interessieren. Das GP hielt Menschen allgemein für unter seiner Würde. Ein
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