Fuer eine Million Naechte mit dir
er sie für einen wenig begehrenswerten Frauentyp hielt. Offensichtlich war es ihm peinlich, dass seine Tochter noch unverheiratet war. Es war, als wäre sie ihm eine Last, die er gerne los sein wollte.
Konnte Elliott Kincannon im Ernst so über dieses zauberhafte Wesen denken?
Als Gavin den Arm um ihre Taille legte, spürte er, wie Verlangen in ihm aufstieg. Kein Zweifel, Bree hatte wirklich eine traumhafte Figur. Fasziniert bemerkte er, wie voll sich ihre Brüste anfühlten, wenn er sie während des Tanzes leicht an sich drückte.
Ihr braunes Haar trug sie nach hinten gekämmt und zu einem Knoten zusammengefasst. Wie sie wohl mit einer offenen Frisur aussehen würde?
Vor allem gefielen ihm ihre geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie den seinen folgte. Flüssig tanzte sie zu den sanften Klängen der Musik.
Als er sie nach einer Drehung wieder an sich zog, glänzten Brees Augen, und sie lächelte ihm schüchtern zu.
Ein unwiderstehliches Lächeln, das Gavin instinktiv erwiderte.
Wenn ihn sein erster Eindruck nicht täuschte, würde Bree Kincannon eine sehr nette Mrs. Spencer abgeben. Auch wenn sie nicht den Typ verkörperte, der Männer in Bars magisch anzog. Aber er brauchte keine Frau als Aushängeschild, um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.
Denn Bree hatte jede Menge anderer Vorzüge: eine Million, um genau zu sein.
Als er ihr wieder in die Augen sah, spürte er sein schlechtes Gewissen wie einen Stich im Herzen.
Sollte er wirklich für Geld eine Frau verführen?
Seit zehn Jahren arbeitete er hart, um sich einen Ruf in der Branche zu erwerben. Seit dem ersten Tag in seinem Job wusste er, dass er eines Tages seine eigene Agentur eröffnen wollte. Er wollte kreative Köpfe zusammenbringen. Und mit außergewöhnlichen Ideen neue Wege in der Werbung beschreiten.
Wenn ihm zu Beginn seiner Laufbahn jemand gesagt hätte, dass er mit dreißig noch immer nicht sein eigener Herr sein würde, hätte er vermutlich laut gelacht.
Aber leider hatte er einige Rückschläge einstecken müssen.
Da mit der Rente seines Vaters etwas schiefgelaufen war, hatte Gavin seinen Eltern unter die Arme gegriffen. Er hatte es gern getan.
Aber er hatte die Angelegenheit einem Finanzberater übertragen, und sein Vertrauen war bitter enttäuscht worden. Einen Großteil seines ersparten Vermögens hatte er dem Banker anvertraut – nur um aus der Zeitung zu erfahren, dass dieser das Geld mit Pferdewetten und zweifelhaften Antiquitäten durchgebracht hatte.
Gavin zog Bree enger an sich, um ihre schönen Brüste noch deutlicher zu spüren. Als sie die Lider mit den langen Wimpern hob, um ihn anzusehen, bemerkte er den Glanz in ihren Augen.
Diese Augen gefielen ihm. So gut, dass er sich vorstellen konnte, sie ein Leben lang täglich anzusehen. Er hatte ein gutes Gefühl, was Bree Kincannon betraf.
Die Suche nach einer Frau oder wenigstens einer Freundin war für ihn nie an erster Stelle gestanden. Eigentlich war er mit seinem Beruf verheiratet. So scherzten zumindest seine Freunde, und irgendwie hatten sie recht. Er liebte seine Arbeit und gab sich ansonsten mit gelegentlichen kurzen Abenteuern zufrieden.
Wenn er seinen zugegebenermaßen ungewöhnlichen Plan weiter verfolgte, musste er sich große Mühe geben, um Bree ein guter Ehemann zu werden und sie nicht zu enttäuschen.
Als er eine Drehung vollführte, ließ Bree sich vertrauensvoll nach hinten gegen seinen Arm sinken.
Von dem Geldangebot wusste sie nichts. Sicher würde es sie über alle Maßen entsetzen. Deshalb durfte sie nie etwas davon erfahren. Nie.
Als er sie wieder an sich zog, lachte sie leise, und Gavin empfand ein Gefühl echter Freude. Bree genoss diesen Tanz. Und er auch!
Während sie weitertanzten, hielt er sie fest an sich gedrückt, um möglichst viel von ihr zu spüren.
Ja, er hatte ein gutes Gefühl bei dieser Sache.
Im großen Spiegel der Damentoilette betrachtete Bree ihre Haare und versuchte, sie neu zu ordnen. Wenn sie nur wüsste, warum Gavin Spencer sich so für sie interessierte.
Oft sagten ihr die Leute, dass sie schöne Augen hatte. Seltsam, wo sie doch eine Brille trug. Für diesen Abend hatte sie ihre leichteste ausgesucht, ein filigranes und randloses Modell.
Bree schob die Brille etwas herunter und betrachtete ihre Augen im Spiegel. Ihr erschienen sie nicht weiter bemerkenswert. Vielleicht sagten es die Leute nur, weil ihnen nicht anderes Nettes einfiel …
Sie schob die Brille wieder hoch, die wirklich sehr bequem saß.
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