Fuer eine Million Naechte mit dir
denen Bree die Auftraggeber überredet hatte und die sie nicht digital, sondern auf Film aufnahm.
„Sie ist genial. Woher kennen Sie sie?“, fragte Crieffs Mitarbeiter und schlug Gavin freundschaftlich auf die Schulter, als sie sich Brees Arbeiten auf einem Notebook ansahen.
„Ich weiß, ich kann mich glücklich schätzen. Sie ist meine Frau.“ Er lachte stolz und sah Bree an. Einen Moment freute sie sich – bis ihr wieder einfiel, warum sie seine Frau war: damit er eigene Kunden empfangen und sich von ihnen auf die Schulter klopfen lassen konnte …
Fast wünschte Bree, sie hätte nie etwas über Gavins Deal mit ihrem Vater herausgefunden. Wie glücklich wäre sie, professionelle Aufnahmen zu machen – an der Seite des Mannes, den sie liebte.
Zum Teufel mit der Rache! Mit dieser Lüge ließ sich nicht länger leben. Bree beschloss, Gavin zu sagen, dass sie alles wusste.
„Sie sind begeistert von den Aufnahmen!“, rief Gavin ein ums andere Mal, als er zusammen mit Bree nach dem Fototermin die Market Street entlangging. Die schönen alten Steinfassaden leuchteten im warmen Licht der Abendsonne.
Bree nickte und lächelte zufrieden.
„Du solltest wirklich über eine Karriere als Werbefotografin nachdenken“, sagte er.
Sie gingen Arm in Arm – das harmonische Bild eines Ehepaares.
„Ja, vielleicht.“ Aber nicht, um mit dir zusammenzuarbeiten.
„Ich habe gesehen, wie du diese Herausforderung genossen hast. Und du hast deine Sache richtig gut gemacht. Den Models zum Beispiel hast du genau die richtigen Tipps gegeben. So etwas ist nicht einfach.“
„Ja, es hat Spaß gemacht. Und plötzlich konnte ich mir vorstellen, für Hochglanzmagazine zu arbeiten.“ Sie schüttelte die Locken aus dem Gesicht. Auch wenn die Beziehung zu Gavin diese traurige Seite hatte, so hatte Bree dadurch doch enorm an Selbstvertrauen gewonnen. Endlich glaubte sie an sich und ihre Fähigkeiten!
„Unseren ersten Erfolg sollten wir richtig groß feiern. Ich habe einen Tisch bei Iago reservieren lassen“, verkündete Gavin.
Von diesem neuen exklusiven Restaurant hatte Bree schon gehört – ihr Vater aß öfter dort.
„Gute Idee. Genau das Richtige für den Chef einer aufstrebenden Werbeagentur.“
„Denke ich auch.“ Gavin lachte. Es war ein Lachen, das Brees Vorbehalte fast – aber nur fast – ausräumte. Eine Million Dollar. Nur darum ging es bei ihrer Liebesgeschichte.
Es wurde Zeit, dass sie ihren Plan in die Tat umsetzte, und dazu bedurfte es noch einiger Vorbereitungen. „Aber ich muss vorher nach Hause und mich umziehen.“
„Kein Problem, wir haben noch eine Dreiviertelstunde Zeit. Ich habe mir nämlich schon gedacht, dass es dir so lieber ist. Du ziehst dich ja immer so stilvoll an.“
Bree Kincannon und stilvoll … Ja, in letzter Zeit stimmte das sogar!
Aber sie musste allein sein, um in aller Eile ihre Sachen zu packen und um die Katzen in ihren Transportkörben zu verstauen. „Gavin, würdest du mir einen Gefallen tun und im Haus meines Vaters eine Schachtel mit Drucken abholen, während ich mich umziehe?“
Damit war er erst einmal eine Weile beschäftigt, und schneller als in fünfundvierzig Minuten würde er es auch nicht schaffen. „Gib mir einfach die Adresse des Restaurants. Ich komme dann direkt hin.“
„Okay. Hier steht sie drauf“, sagte Gavin und reichte ihr eine schwarze Streichholzschachtel.
Bree nahm die Schachtel und schaute auf den Adressaufdruck. Zum Glück gab es in der Nähe ausreichend Parkplätze.
Um sich zu beruhigen, atmete sie ein paar Mal gleichmäßig ein und aus. „Es ist eine blaue Box links auf meinem Schreibtisch. Ich weiß nicht, wie ich sie vergessen konnte.“ Natürlich brauchte sie die Schachtel in Wahrheit gar nicht – es befanden sich nur unwichtige Aufnahmen darin. Aber nur so bot sich ihr die Gelegenheit zur Flucht.
Vielleicht traf Gavin ja sogar auf ihren Vater, dann konnten sie sich gegenseitig gratulieren – kurz bevor Bree die seltsame Abmachung der beiden ans Tageslicht brachte!
Gavin führte Bree in das neueste und teuerste Restaurant der Stadt aus. Gut betuchte Gäste, viele in Abendgarderobe, saßen an blumendekorierten und bodenlang eingedeckten Tischen. Durch die große Fensterfront schien die Abendsonne, und der Blick über das Meer war herrlich.
Gavin hatte den Arm um Bree gelegt und führte sie zum schönsten Platz von allen: einem abgeschiedenen Tisch für zwei in einem Erkervorsprung direkt über der Bucht.
„Du musst
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