Fuer eine Nacht und fuer immer
gleichzeitig.
Als sie wieder alleine waren, schlang Charlotte ihren Arm um seinen Hals. „Wir haben uns sehr gut verstanden, nicht wahr?“, sagte sie grinsend.
Schmunzelnd gab Nic ihr einen Kuss und ging dann zum Kühlschrank, um die Zutaten herauszuholen. Ein großes Fischfilet, kleingeschnittene Tomaten und eine gehackte Zwiebel, eine Schale voll Kokosmilch. „Wer weiß, wie Tenika das gemeint hat. Die Frauen auf den Fidschis lieben es, Leute zu verkuppeln.“
Dazu sagte sie lieber nichts. „Kann ich dir helfen?“
„Wenn du magst, kannst du diese Limette in Scheiben schneiden.“ Er reichte ihr die Limette und ein Messer.
Charlotte setzte sich ihm gegenüber auf einen Barhocker. „Was kochst du denn?“
„Fisch in Kokosmilch. Eine lokale Spezialität.“ Er zerteilte den Fisch. „Das hier ist Paka Paka – frischer Schnapper.“
Während Charlotte die Limette schnitt, stellte sie sich vor, wie es wäre, ein trautes Paar zu sein, das sich beim Zubereiten des Abendessens von den Hochs und Tiefs des Tages berichtete.
Doch Nic war nicht der Mann dafür. Warum dachte sie überhaupt an so etwas? Er würde sich niemals an eine Frau binden. War der Grund dafür vielleicht diese Angelica?
„Während der Fisch im Ofen ist, zeige ich dir das Haus … Was ist los?“
„Ich habe nur gerade daran gedacht …“ Wie sehr du mir fehlen wirst. „… wie sehr mir die Insel fehlen wird.“
„Das freut mich, denn es bedeutet, dass ich meinen Job als Reiseführer gut gemacht habe.“ Er wusch sich die Hände.
Charlotte staunte über die komplett im Stil der Fidschi-Inseln gehaltene Einrichtung; die Decken waren angeschrägt, Mahagonifensterläden sorgten für die Durchlüftung, die Tische waren im regionalen Stil geschnitzt. „Sehr schön hast du es hier. Warst du an den Entwürfen beteiligt?“
„Ich habe einen Innenarchitekten beauftragt“, sagte er, während sie hinaufgingen. „Als ich das Haus gekauft habe, war es ziemlich heruntergekommen.“ Er schaltete das Licht an, und das Zimmer wurde von einem ätherischen Leuchten erfüllt.
„Wow.“ Sie sah sich in seinem großen und ziemlich vollgestopften Arbeitszimmer um. Ein Gewirr von Kabeln und Computerzubehör nahm die Hälfte des Raumes ein. Die Wände waren mit Fantasyplakaten bedeckt, und aus den Regalen starrten Charlotte Metallfiguren von Außerirdischen entgegen.
„Dom Silverman“, murmelte sie, während sie die vielen Urkunden durchlas, die über seinem Computer hingen. „Ist das dein Pseudonym?“
Ihr fiel auf, dass er bei der Erwähnung des Namens kurz stockte. Ohne auf ihre Frage zu antworten schaltete er den Computer ein, und mehrere Bildschirme sprangen an. Zusammen bildeten sie eine regelrechte 3D-Landschaft, in der sich allerlei Menschen und fremdartige Kreaturen tummelten.
Mit zusammengekniffenen Augen beugte sie sich vor. „Wer ist das Mädchen?“
Verdammt! Wie hatte er ihr sein Büro, seine Arbeit zeigen können? Und ihr sein Alter Ego offenbaren? Sie schaffte es wirklich, ihn alles vergessen zu lassen – inklusive seiner Vorsicht. „Das ist Reena.“
Charlotte sah sie genauer an. „Sie sieht aus wie ich.“
„Jetzt, wo du es sagst … stimmt. Und was sagst du dazu?“ Auf seinen Mausklick hin hüllte sich Reena in einen schimmernden Umhang und verschwand.
„Tschüss, Reena“, murmelte Charlotte. „Was geht in ihrer Welt gerade vor sich?“
„Momentan nicht so viel. Ich denke gerade darüber nach, ob ich die Spiele zu Büchern machen soll, wenn ich fertig bin. Seit achtzehn Jahren entwickele ich Computerspiele. Vielleicht wird es Zeit für etwas anderes.“
„Bei dem Erfolg deiner Spiele findest du sicher schnell einen Verleger.“
„Ich weiß nicht, ob ich es unbedingt veröffentlichen möchte. Vielleicht ist es eher eine Art Hobby. So wie deine Unterwäsche.“
„Dessous.“ Sie lächelte. „Wie bist du zur Arbeit mit dem Computer gekommen?“
„Als ich dreizehn war, gab es einen Wettbewerb zur Programmierung der Schulwebseite, und – ich will mich ja nicht selbst loben, aber ein Lehrer hat mein Potenzial erkannt und es mir ermöglicht, dass ich außerhalb des Unterrichts in einem Büro neben dem Lehrerzimmer arbeiten konnte.“
„Schatz, lob dich von mir aus selbst, soviel du willst.“ Sie fuhr mit einem Finger seinen Oberkörper hinab bis zu seinem Gürtel und noch ein Stück weiter nach unten.
Als ihre Blicke sich trafen, nahm er ihre Hand und drückte sie dorthin, wo sie seine Erregung
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