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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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würde, hätte er sich die Komposition zweimal überlegt.« Schließlich bekam sie ihr Handy zu fassen. »Hallo, Liebling. Ja ich bin in Parr’s. Gerade angekommen. Mit mir ist alles in Ordnung, versprochen … Sozusagen.« Ihre Stimme bebte leicht. »Okay, ruf mich später an. Liebe dich auch …« Sie kicherte leicht hysterisch, bevor sie wie die Herren und Damen in der Telefonvermittlung, die Whoopee so hasste, hinzufügte: »Bleiben Sie in der Leitung!« Und Margaret konnte seine gespielt wütende Stimme hören, während er kilometerweit entfernt in London auflegte.
    »Fangen wir lieber an«, sagte sie, obwohl Sarah gerade erst angekommen, es fast ein Uhr war und sie an nichts anderes denken konnte als an ein schönes Picknick. Ihre Züge wurden hart, während sie an ihren gut aussehenden Schwager dachte und sich das amüsante Leben der Schwester und eine Ehe vorstellte, die wie eine Offenbarung gewesen sein musste. Sie würde ihren Mann Charles zwar einige Tage nicht sehen, konnte die verbitterten gemeinen Gedanken an das, was aus ihr geworden war, jedoch nicht abstellen.
    Sie war eine halbe Stunde vor Sarah ins Haus gekommen. Die Blätter des wilden Weins, der den ganzen Sommer die Klinkerfassade überwucherte, verfärbten sich bereits rot. Das Anwesen sah so aus, als wäre es länger als nur ein paar Wochen verlassen. Während sie noch nach den Schlüsseln gekramt hatte, hatte drinnen das Telefon zu klingeln begonnen, verstummte jedoch, kaum dass sie es erreicht hatte. Einen Anrufbeantworter gab es nicht. Dafür war sie sogar dankbar. Sie hätte es vermutlich nicht ertragen, die Stimme der Mutter auf Band zu hören – als letztes Überbleibsel physischer Präsenz wie der Kondensstreifen eines längst verschwundenen Flugzeugs am Himmel. Sie hatte die Nummr 1471 gewählt und erfahren, dass diese unterdrückt gewesen war. Daraus hatte sie spontan geschlossen, dass es ein Journalist gewesen sein musste, was sie jedoch nach reiflicher Überlegung wieder verwarf. Die Zeitungen waren mittlerweile voll von Berichten über Parteitage und die Spannungen im Nahen Osten. Inzwischen schien der Hype um eine Achtzigjährige fast eine verrückte Sommerlaune gewesen zu sein.
    Einst hatte der von ihr so geliebte, autoritäre Vater den Ton ganz nach Soldatenart im Haus angegeben. Kein langes Ausschlafen; kein Herumlungern bei schönem Wetter; kein Jammern und Schwächeln. Er war klug, aber nicht intellektuell gewesen. Stress oder Probleme wurden durch einen schnellen Spaziergang oder eine anstrengende Partie Tennis bewältigt. Ein grausames Schicksal hatte ihn die letzten zwanzig Jahre seines Lebens, gelähmt und der Sprache nicht mehr mächtig, an den Rollstuhl gefesselt. Ein Los, das ihm vor Augen geführt haben musste, dass Selbstmitleid und Depressionen durchaus ihre Berechtigung haben konnten.
    Nach seinem Tod hatte Celia viele Jahre allein in Parr’s gelebt, über ihren Schreibtisch gebeugt, sogar bei schönstem Sommerwetter. Sie hatte es sich nicht gestattet, geistig zu verkümmern, wie das bei vielen alten Menschen der Fall war. Sie hatte in ihrem Arbeitszimmer in der Mansarde gesessen, sich stundenlang konzentriert, während Arthritis sich in ihre Gelenke fraß und ihre Augen schmerzten, hatte Bücher geschrieben, die sie berühmt machten. Nach getaner Arbeit war das Haus voller Stimmen gewesen: Das Radio lief die ganze Nacht, hallte im Lauf der Jahre immer lauter durch die Räume, während ihr Gehör nachließ.
    »Es ist so still hier«, stellte Sarah fest und dachte an die Reportermeute, die sie tagelang belagert hatte. Kamerateams hatten das Haus gefilmt – sowie die Nachbarn, und einmal sogar den alten Hund der Mutter.
    »Klingt, als würdest du sie vermissen.«
    »Ich vermisse es, über sie zu reden.«
    »Das können wir weiterhin tun«, entgegnete Margaret ein wenig hilflos.
    »Und es fehlt mir, mit ihr reden zu können.« Eine Träne fiel auf Sarahs Pullover.
    Margaret ging innerlich auf Distanz, so als könne sie der vom Glück verfolgten Schwester keinerlei Trost spenden. Ich vermisse Daddy noch immer , dachte sie, sagte jedoch forsch: »Ich zünde den Kamin an, soll ich?« Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie hinaus zum Holzschuppen, der voller sorgfältig bis unters Dach aufgestapelter Holzscheite war. Angesichts dieser offensichtlichen Beweise dafür, dass ihre Mutter zuversichtlich gewesen war, einen weiteren Winter zu erleben, drohte Trauer sie erneut zu überwältigen. Sie blieb einen Moment im

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