Fuer immer nicht hier
der Wahrheit verschlossen.
Nachdem er vom Flughafen zurückgekommen war, hausten Nadia und Romeo noch für ein paar Wochen bei Anna. Tagsüber fuhren sie manchmal mit seinem Motorrad zur Farm seiner Freunde. Sie verbrachten ihre gemeinsame Zeit auch damit, schöne Wasserfälle aufzusuchen und in abgelegenen Seen zu baden und sich zu lieben. Sie brausten mit hoher Geschwindigkeit über die Wiesen und Felder. Nadia genoss es, sich an ihn zu kuscheln und zu spüren, wie die Windbrise ihren Körper streichelte. Sie schienen sich sehr nahe zu sein.
Merkwürdigerweise fühlte sie sich immer beschützt und sicher bei ihm, trotz allem, was zwischen den beiden vorgefallen war. Auch an den entlegensten Flecken wusste sie, dass er sie vor jedem beschützen würde. Niemand konnte ihr nahe kommen und ihr etwas antun, niemand außer ihm.
Wenn er mit ihr alleine war, gab er ihr das Gefühl, die einzige Frau auf dem gesamten Planeten für ihn zu sein. Dies brachte sie dazu, wieder Hoffnung zu schöpfen, dass es sich bei ihm doch um ihren „Mister Perfect“ handeln konnte.
Waren sie jedoch in einem der umliegenden Dörfer unterwegs, flirtete er schamlos mit jeder attraktiven Frau, die ihm über den Weg lief. Nadia wollte, dass er ganz allein für sie da war – nur für sie. Romeo forderte dasselbe von ihr ein und wurde schon beim Gedanken daran ganz verrückt, sie könnte auch nur einen anderen Mann ansehen. Ganz und gar SEIN zu sein, war kein Problem für Nadia. Andersrum schien es jedoch schwierig, wenn nicht unmöglich.
20 Baby, wein doch nicht
Nach einiger Zeit hatte Nadia einen weiteren bedeutsamen Traum: Sie saß in ihrem Schlafzimmer in Deutschland. Sie war nicht alleine. Mit einem überwältigenden Gefühl tiefster Liebe hielt sie ihren neugeborenen Sohn im Arm. Er war das süßeste Baby, das sie je gesehen hatte.
Dieser Traum war von solcher Intensität, dass sie nach dem Aufwachen davon überzeugt war, wirklich Mutter geworden zu sein. Als sie ihr Baby jedoch nirgends finden konnte, war sie geschockt. Erst nach einigen Momenten realisierte sie, dass alles nur ein Traum gewesen war.
Tief im Innern fühlte sie, dass es sich nicht um einen Traum symbolischer Natur gehandelt hatte, welcher ihr womöglich ein neues Projekt ankündigen wollte, wie dies manch ein Traumdeuter interpretieren würde. Nein, sie war sich sicher, dass es sich um einen voraussehenden Traum gehandelt hatte. Sie machte sich Sorgen. Sie hatte ihr Baby in jenem Traum geliebt und alles war so real und schön gewesen. Nach dem Traum war ihr allerdings klar geworden, dass Romeo niemals ein guter und verlässlicher Vater für ihr Kind hätte sein können. Deshalb wandte sie sich insgeheim an ihr ungeborenes Baby:
„Ich weiß, dass du kommen willst und ich hätte dich wirklich gern, aber bitte geh‘ noch einmal nach Hause. Bitte komm‘ jetzt nicht. Er ist nicht der Vater, den du haben solltest. Er wird uns nicht glücklich machen, weder dich noch mich. Bitte. Vielleicht könntest du ja etwas später kommen?“ Nadia flehte die Seele regelrecht an, zur Quelle zurückzukehren, aus der sie gekommen war und sie merkte, dass ihre Bitte ankam. Die unbehaglichen Gefühle, die in ihr auf Grund der Traumbotschaft schwanger zu sein, hochgekommen waren, machten ihr klar, dass Romeo nicht der Mann ihres Lebens sein konnte.
Romeo fuhr mit ihr am darauffolgenden Tag wieder zu einem See. Sie nahmen ein angenehmes Bad im Sonnenschein. Als sie wieder von ihrem Ausflug zurück waren, ging es Nadia miserabel. Hohes Fieber verbunden mit extremen Schmerzen im gesamten Körper, und besonders im Unterleib, plagten sie. Der Schmerz wurde von Blut beim Wasserlassen begleitet. Sie konnte weder bequem stehen, noch sitzen oder liegen. Schüttelfrost paarte sich mit dem Gefühl eines nahenden Todes – ihres eigenen oder den ihres Babys. Als Anna nach zwei Tagen keine Besserung bezüglich Nadias Zustand feststellen konnte, machte sie sich Sorgen.
„Romeo, meinst du nicht, wir sollten Nadia ins Krankenhaus bringen? Ich habe Angst um sie. Sie sieht ganz und gar nicht gut aus und ihr Fieber will einfach nicht fallen. Vielleicht waren in dem See, in dem ihr gebadet habt, gefährliche Bakterien. Sie braucht unbedingt Medizin.“ Anna war sehr besorgt um Nadia, da sie wirklich in einem ernsthaften Gesundheitszustand zu sein schien. Sie wollte sie auf keinen Fall sterben sehen.
Nadia war in der Lage, Annas Worte trotz ihres halben Deliriums zu hören. Sie war sich jedoch sicher,
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