Fuer immer nicht hier
versuchte er, sie zu beruhigen: „Bitte hör‘ auf, mich anzuschreien. Der Hotelmanager wird die Polizei rufen. Willst du, dass sie mich in den Knast sperren? Bitte hör‘ auf. Es tut mir wirklich sehr Leid, mein Liebling“, flehte sie ein mittlerweile ängstlicher Romeo an.
Nadia merkte, dass er sich beruhigt hatte und dass nun keine Gefahr mehr für sie bestand, zumindest nicht in jener Nacht. Sie hörte auf, ihn anzugreifen.
Die Nacht, in welcher Dr. Antonio und sein Chauffeur ganz langsam mit dem Auto an ihr vorbeigefahren waren, kam ihr in Erinnerung.
„Vielleicht war gar nicht Dr. Antonio die Gefahr gewesen. Vielleicht war Romeo damals in der Nähe gewesen, um mich für meinen Verrat zu bestrafen. Vielleicht war Dr. Antonio nur dagewesen, um mich vor ihm zu beschützen.“ Als sie diese Fakten erkannt hatte, fing sie an zu weinen, woraufhin Romeo einen weiteren schwachen Moment hatte. Es tat ihm wirklich Leid. Er legte seine Arme um Nadia und entschuldigte sich bei ihr, als ob Luzifers Kraft jedes Mal in die Knie gezwungen wurde, wenn Romeo sah, dass sie traurig war.
Sie konnte sein Herz spüren und wusste, dass er seine Tat bereute. Ihre Reaktion war vergleichbar mit der eines Kindes, das von seinen Eltern missbraucht wird und keinen anderen Weg sieht, als ihnen zu vergeben, da es ihnen ausgeliefert ist und sie trotz allem lieb hat.
Die nächsten zwei Wochen verstanden sich Nadia und Romeo etwas besser. Ein derartiger „Ausrutscher“ unterlief ihm nicht ein zweites Mal. Die Stimmung war auf Grund der auf Gegenseitigkeit beruhenden Abneigung zwischen den beiden Frauen jedoch insgesamt angespannt und Nadia zählte die Stunden, bis sie Monika endlich los war.
Dann war der Tag endlich gekommen, an welchem sie an ihrem Ziel angekommen waren und die Edelsteine abholten. Anschließend machten sie sich auf den Weg zum Haus von Romeos Schwester Anna, für welchen sie einige Tage brauchen würden.
Als sie schließlich dort waren, sah seine Schwester Nadia ihre Traurigkeit deutlich an, aber Nadia wollte nicht weiter darüber sprechen.
Am Folgetag wollte Romeo Monika zum Flughafen bringen und bat Nadia darum, bei seiner Schwester zu bleiben und auf ihn zu warten. Er würde erst einen Tag später zurückkommen, da es eine lange Fahrt bis zum Flughafen in Brasilia war. Nadia war glücklich darüber, dass Madame endlich ihren Rückweg nach Portugal antrat.
Aus ein paar naheliegenden Gründen bat Romeo Nadia nicht darum, ihn zu begleiten. Er wusste, dass sie keine Minute länger mit Monika zubringen wollte. Viel ausschlaggebender war aber seine Absicht, noch ganz besonders nett zu der Portugiesin zu sein, bevor sie abreiste, da er sich immer noch Geld von ihr erhoffte. Und er konnte seinen ganzen Charme nicht mit Nadia im Schlepptau ausspielen.
Nadia blieb in Annas Haus. Diese wiederum freute sich, Nadia endlich einmal ganz für sich zu haben. Sie liebte sie wie ihre eigene Schwester.
Sie führten lange Gespräche, in welchen Anna Nadia erklärte, dass sie sich so schnell wie möglich von Romeo loseisen sollte, da er sie nicht wirklich liebte. Bei ihrem letzten Treffen hatte Anna schon etwas in der Art angedeutet. Sie hatte allerdings damals nicht richtig mit der Sprache rausgerückt, aus Furcht vor den möglichen Konsequenzen, falls ihr Bruder von dem Gespräch Wind bekommen würde. Nun jedoch sah sie Nadias traurige Augen und fühlte sich für sie verantwortlich, weshalb sie mit dem Sachverhalt nicht länger hinterm Berg halten konnte:
„Nadia, ich muss dir das jetzt einfach sagen, weil du etwas Besonderes für mich bist und ich dich wirklich sehr mag: Romeo versucht schon seit Jahren, Brasilien zu verlassen. Er hofft darauf, dass er in dir endlich jemanden gefunden hat, der ihn mitnimmt und ihm diesen Traum erfüllt. Sobald er jedoch eine bessere Gelegenheit mit einer anderen sieht, wird er dich blitzschnell wieder abservieren.“
„Wie kann er denn bloß so sein? Du bist doch seine Schwester. Du bist so liebenswert, Anna“, erwiderte Nadia verwirrt.
„Ja, ich bin seine Schwester und ich liebe ihn als meinen Bruder. Aber ich kenne seine Absichten bestens. Und ich möchte einfach nicht, dass er dir wehtut. Für Romeo bist du nur eine Nummer in einer ganz langen Schlange von Frauen.“ Da waren sie wieder, die Worte Dr. Antonios. Nadia wollte einfach nicht glauben, dass Romeo ein solcher Ausbeuter war. Entgegen aller Warnungen, inklusive der seiner Schwester, hielt sie ihre Augen immer noch vor
Weitere Kostenlose Bücher