Fuer immer nicht hier
Hotel bringen. Du brauchst nicht so lange wach zu bleiben“, sagte er gekonnt besorgt.
Nadia waren die Blicke, die er mit einer blonden Brasilianerin, ausgetauscht hatte, nicht entgangen. Diese Dame hatte nichts als ein Top und ein sehr kurzes Jeanshöschen an. Nadia war klar, auf was er es abgesehen hatte, als er vorschlug, sie vor lauter Besorgnis ins Hotel zu bringen. Sie weigerte sich, ohne ihn schlafen zu gehen, doch er bestand darauf.
„Mein Liebling, ich kann nicht ordentlich arbeiten, wo ich doch weiß, dass du so müde bist“, versuchte er ihr zu erklären.
„Ich bin gar nicht so müde“, antwortete sie.
„Jetzt mal ganz ehrlich, ich weiß, dass du nichts von meiner Arbeit hältst. Ich muss etwas Geld verdienen. Ich brauche gute Energie um mich herum, um schön malen zu können“, sagte er nun vorwurfsvoll. Er wollte sie dazu bringen, nachzugeben, was sie letztlich auch resignierend tat.
Er brachte sie zum Hotel, fuhr zurück zur „Arbeit“, und kam drei Stunden später wieder.
Klopf, klopf.
Schlaftrunken öffnete sie die Tür. Er hielt eine Rose in der Hand – eine weiße. Nadia war schockiert, als sie ihn mit dieser Blume sah. Einst hatte sie gehört, dass eine weiße Rose ein Symbol für den Tod war.
„Ich habe dich vermisst, mein Schatz“, bekundete er. Er sah aus wie ein Junkie, der sich soeben einen Schuss gesetzt hatte. Sie konnte von seinen Augen ablesen, was er mit dieser Frau angestellt hatte. Ihr fehlten die Worte. Sie hatte endgültig genug von ihm - keine Lust mehr, mit ihm zu streiten, keine Lust mehr, seinen Lügen Glauben zu schenken. Sie ging zurück ins Bett und bat ihn darum, das Licht auszuschalten.
Romeo gefiel dieses abweisende Verhalten ganz und gar nicht. Er näherte sich ihr und küsste sie auf die Wange.
„Lass‘ das sein!“
„Was ist jetzt schon wieder los? Bist du sauer, weil ich arbeiten muss?“
„Nein, lass‘ uns einfach schlafen.“ Was er abgezogen hatte, war weitaus mehr, als sie aushalten konnte und wollte.
„Komm‘ schon, ich hab‘ dich vermisst.“ Er riss die Bettdecke von ihrem Körper.
Sie holte sich diese wütend zurück: „Ich will jetzt schlafen!“
Romeo konnte es nicht ertragen, so von einer Frau behandelt zu werden, und schon gar nicht von seiner eigenen. Da er Nadia als sein Eigentum betrachtete, wurde er aggressiv, riss die Bettdecke erneut weg und warf sich mit seinem ganzen Körper auf sie. Sie wehrte sich mit Haut und Haaren:
„Du hast es wirklich mit diesem Flittchen gemacht. Du bist widerlich. Lass‘ mich allein.“
„Ich lass‘ dich nicht allein. Du bist meine große Liebe.“
Er stellte ein weiteres Mal unter Beweis, wie viel stärker er war und riss ihr den Slip vom Leib. Sie versuchte, sich zu verteidigen, da sie wirklich angewidert war und niemals wieder mit ihm verkehren wollte. Aber sie war nicht stark genug. Romeo vergewaltigte sie. Zunächst tat es sehr weh. Dann wurde ihr Körper steif wie ein Stein. Als er sein Geschäft erledigt hatte, weinte sie sich mit leisen Tränen in den Schlaf.
In dieser Nacht träumte sie wieder: In dem Traum lag sie auf ihrer linken Seite in dem Bett, in dem dieser Albtraum stattgefunden hatte. Romeo lag hinter ihr und umarmte sie. Beide waren wach in dieser Traumsequenz. Sie fühlte seinen Atem in ihrem Nacken. Es war ein kalter Atem. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen, dass Romeo der Teufel in Person war. Sie wollte entkommen, aber sie konnte sich nicht rühren. Sie wollte nach Hilfe schreien, doch sie brachte keinen Ton heraus. Zu Tode geängstigt, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Dann, auf einmal, hörte sie sich schreien:
„Lass‘ mich in Ruhe, Dämon!“
Sie konnte sich losreißen und rannte zur Tür. In diesem Moment wachte sie aus ihrem Traum auf und war dabei, tatsächlich gegen die Tür des Hotelzimmers zu rennen. Sie schien offen zu sein, aber das war nicht der Fall. Mit voller Wucht knallte sie mit ihrem Kopf gegen die Tür. Romeo wachte nun auch auf.
„Was machst du, Schätzchen? Warum machst du so einen Lärm?“
„Tut mir Leid, ich muss einen Albtraum gehabt haben.“ Jetzt wusste sie, wer er wirklich war. Ihr war klar, dass sie vorsichtig sein musste. Am nächsten Tag würde sie ihm entkommen. Dies versprach sie sich selbst. Mit starkem Herzklopfen legte sie sich wieder ins Bett. Ihre Augen konnte sie nicht mehr schließen. Die Nacht schien eine halbe Ewigkeit zu dauern.
Sobald die Sonne am nächsten Morgen ins Zimmer blinzelte, stand sie
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