Fuer immer nicht hier
Frank.“
„In vier Stunden sind die vierundzwanzig Stunden vorüber und du kannst aus deinem Zimmer kommen. Ich gehe heute wieder zum Heiler. Wenn du Lust hast, kannst du mitkommen. Du kannst dich aber auch im Garten in eine Hängematte legen und in der Sonne entspannen.“
„O.k., vielen Dank.“
5 Unglaublich
Mittags fühlte Nadia, dass sie sich wieder zum Gelände des Heilzentrums begeben musste. Sie wollte allerdings nicht mit Frank mitgehen und machte sich etwas später alleine auf den Weg.
Alles in diesem kleinen Dorf war so wunderbar. Die Straßen waren nicht aus Beton, sondern aus Erde. „ Wenn es regnet wird meine Hose furchtbar schmutzig“ , dachte sie und schmunzelte. Ihr gefielen diese Umstände, da sie sich sehr mit der Umgebung verbunden fühlte, eins mit der Natur.
Die Harmonie von allem, was sie umgab, war fast zu schön um wahr zu sein: Die Mangobäume und Wiesen, die wundervollen Blumen, die bunten Schmetterlinge, die kleinen Vögelchen… Sie alle sangen eine gemeinsame Melodie, die ihr Herz berührte. Sie genoss jeden einzelnen Schritt auf ihrem Weg zur Villa mit ihren wundervollen Gärten und gemütlichen Holzbänken.
Unterwegs traf sie eine junge Frau, welche sie am Tag zuvor bereits flüchtig gesehen hatte. Sie schlenderten zusammen durch die Gärten des Heilzentrums. Als sie am Aussichtspunkt angekommen waren, von wo aus man in ein endloses Tal blicken konnte, wurde Nadia wie aus heiterem Himmel schrecklich müde.
„Tut mir sehr Leid, aber ich denke, ich lege mich besser auf eine Bank und schlafe ein bisschen. Irgendwie kann ich mich gerade nicht mehr halten“, erklärte sie dieser jungen Frau und verabschiedete sich.
Eine Bank zog sie ganz besonders an. Bereits aus einigen Metern Entfernung sah diese am Gemütlichsten aus. Sie bewunderte sie für ihre große, einladende Sitzfläche und ihre makellose Rückenlehne. Im Gegensatz zu allen anderen Bänken hatte sie nicht ein einziges Loch und strahlte etwas Besonderes aus. Ein herzförmiges Schild inmitten der Rückenlehne zog Nadias Aufmerksamkeit auf sich. Inmitten dieses Herzens waren vier große Buchstaben eingraviert:
H – O – P - E.
„Oh mein Gott, das bedeutet Hoffnung, genauso wie mein Name, Nadia.“
Entzückt und immer noch müde legte sie sich auf ihre Bank. Sie erhaschte noch einen Schnappschuss des blauen, sonnigen Himmels, bevor sie ihre Augen schloss. Ein paar Minuten später erhielt sie eine Warnung. Sie wusste nicht, ob es sich um ihre eigenen Gedanken oder eine Stimme direkt aus dem Himmel handelte, doch die Botschaft kam bei ihr an:
„Wenn du jetzt nicht vom Blitz getroffen werden möchtest, solltest du besser aufstehen und gehen.“
Sie zweifelte für einen Augenblick an sich selbst:
„Nadia, was war das denn für ein Hirngespinst? Der Himmel ist doch so blau wie nur möglich. Keine einzige Wolke ist sichtbar. Wie kann denn da bitteschön ein Blitz runterkommen?“
Sie schloss ihre Augen aufs Neue, um wieder in den Schlaf hinüber zu driften.
„Wenn du jetzt nicht vom Blitz getroffen werden möchtest, solltest du besser aufstehen und gehen“, vernahm sie exakt dieselbe Botschaft erneut.
„Na gut, vielleicht, sollte ich dann doch besser erst einmal ins Hotel zurückkehren, um mich auszuruhen“ , kam sie zur Besinnung.
Der Abend verlief sehr entspannt. Frank war ein paar Leuten über den Weg gelaufen, die er schon seit Jahren kannte. Er hatte nicht gewusst, dass sie auch nach Guarinhia reisen würden. Sie waren alle überrascht gewesen, sich in der Villa zu treffen. Sie schlossen sich Nadia und Frank zum Abendessen an und alle teilten interessante Lebenserfahrungen miteinander. Im Anschluss gingen sie früh zu Bett, um für den kommenden Tag ausgeruht zu sein. Die Stimme auf der Bank behielt Nadia vorerst lieber für sich, um nicht als verrückt abgestempelt zu werden.
Am nächsten Morgen konnte sie es nicht abwarten, ihre Bank erneut aufzusuchen, um es sich nochmals auf ihr gemütlich zu machen, wenn auch nur für ein paar Minuten, bevor eine weitere Sitzung mit dem Heiler anstand. Als sie sich der Bank näherte, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Ihre Bank, die Bank, die ihren Namen trug, war nicht mehr so makellos wie am Vortag. Nein, in der Lehne befand sich nun ein riesengroßes Loch, dessen Umrisse noch schwarz vom Ruß des Blitzeinschlags waren. Ihre Knie wurden weich wie Butter. Komische Gedanken schossen ihr durch den Kopf:
„Ich habe doch niemandem von der Stimme erzählt. Das
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