Fuer immer nicht hier
mit diesen komischen Bewegungen an.
„Woher kommst du?“, fragte er interessiert.
„Aus Deutschland. Und du?“
„Aus Portugal. Aber ich lebe schon seit einem Jahr in der Schweiz. Ich will euch nicht stören. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“
„Bis bald“, himmelte sie ihn an.
„Bis bald.“
Frank grinste Nadia verschmitzt an. Er schien die Purzelbäume ihres Herzens mitbekommen zu haben.
Als sie ihre Gläser ausgetrunken hatten, gingen Nadia und Frank zurück zum Hotel. Die beiden fühlten sich wie Bruder und Schwester. Sie gingen früh auf ihre Zimmer, da die morgendliche Sitzung mit dem Heiler am nächsten Tag bereits um sieben Uhr beginnen sollte.
4 Eine andere Welt
„Ihr könnt euch in einen der Meditationsräume setzen oder euch in die Schlange stellen“, erklärte eine Frau den beiden, als sie am Eingang des Heilzentrums namens „Villa“ standen.
Nadias Blick ging in Richtung eines großen, schönen Meditationssaals. Zu ihrer Rechten bildeten etliche Menschen eine Schlange, um vor den Heiler zu treten und ihn etwas zu fragen, oder Heilung zu empfangen.
Nadia wollte unbedingt den Mann kennenlernen, mit dem sie sich in ihrem Traum den Nachnamen geteilt hatte. Nervös und glücklich zugleich, trat sie in die Schlange.
Sie konnte ihn bereits auf einige Meter Entfernung sehen. Er bemerkte sie ebenfalls und nahm seine Augen von diesem Moment an nicht mehr von ihr. Die Menschen, die vor ihr an der Reihe waren, traten vor ihn. Einige nahmen seine Hand. Er murmelte seine individuellen Empfehlungen, welche von einem Helfer auf einen Zettel geschrieben und der jeweiligen Person ausgehändigt wurden. Anschließend zeigte ihnen ein anderer Helfer, wohin sie sich als nächstes begeben sollten, entweder zum Operationssaal, oder in einen der Meditationsräume, um zu meditieren. Der Heiler schaute diese Personen nicht an, sondern hielt den Blickkontakt mit Nadia aufrecht. Als sie schließlich direkt vor ihm stand, reichte er ihr die Hand. Er saß auf einem schönen Sessel, der so gemütlich aussah wie ein Königsthron. Dieser war mit hübschen Blumen geschmückt. Zu seiner Linken befand sich ein kleiner Altar mit einer geöffneten Bibel.
Nadia war ergriffen von Dr. Antonios Blick, von seinem ganzen Wesen. Er war ihr so vertraut wie ein Vater. Sie fühlte eine tiefe Liebe für ihn, die nichts mit der gewöhnlichen Sache zwischen Mann und Frau oder dergleichen zu tun hatte, sondern irgendwie rein und stark war. Seine klaren blauen Augen strahlten sie an und ihre strahlten zurück. Dr. Antonios natürliche Augenfarbe war braun, aber, je nachdem, welches Geistwesen er gerade inkorporierte, veränderte sich diese Farbe während einer Heilsitzung. Nadia fühlte, dass er ihr Vater aus einer anderen Welt war. Im Gegensatz zu seinem gewöhnlich eher ernsten Gesichtsausdruck, lächelte er sie an. Sie freute sich sehr über dieses Treffen.
Für sie kritzelte er höchstpersönlich etwas auf einen kleinen Zettel, reichte ihn ihr und murmelte etwas auf Portugiesisch, der einzigen Sprache, welcher er mächtig war.
„Operation“, hörte sie seinen Helfer sagen. Anschließend wurde sie in einen Raum geführt, in welchem schon etwa dreißig andere Menschen Platz genommen hatten. Sie saßen mit geschlossenen Augen auf Holzbänken. In jenem Raum, war es sehr still. Nadia setzte sich und schloss ihre Augen.
Was wird jetzt wohl passieren? Dies war ihr letzter Gedanke, bevor sie auf einmal ein Kribbeln spürte, welches sich von ihren Füßen über ihren ganzen Körper ausbreitete. Sie fühlte, wie ihr Oberkörper nach unten gedrückt wurde.
Erst gab sie dem Druck nicht nach und wollte aufrecht sitzen bleiben, bald jedoch wurde er so stark, dass sie sich über ihre Knie hinweg nach vorne beugte. Ihr Kopf hing nach unten, zum Boden gerichtet. Sie vernahm eine männliche Stimme, die auf Portugiesisch irgendetwas sagte. Es waren nur ein paar Sätze, doch sie verstand sie nicht, da sie nie zuvor auch nur ein Wort Portugiesisch gelernt hatte. Dr. Antonio war es, der zu den Menschen im Operationsraum sprach. Er bat die Geister des Himmels, mit ihrer Arbeit zu beginnen.
In ihrem Beckenbereich geschah etwas. Über längere Zeit hatte sie dort immer mal wieder Schmerzen gehabt. Nach einer Weile versuchte sie, sich wieder aufzurichten, doch es gelang ihr nicht, sie hatte keine Kraft hierfür. Die Geister arbeiteten über eine spirituelle Operation an ihr.
Nadia hatte von Frank gehört, dass eine spirituelle Operation ein
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