Fuer immer nur du
auf, genau wie beim ersten Mal. Gierig erwiderte Kira seinen Kuss und stöhnte auf, als er fest seine Arme um sie legte. Viel zu früh ließ er sie wieder los, und sie hatte das sichere Gefühl, gerade ihr Herz an diesen rätselhaften Traummann verloren zu haben.
Es war ein furchtbarer Fehler gewesen, Kira Montgomery zu küssen. Das musste André, dem seine Selbstkontrolle für gewöhnlich heilig war, zu seiner Schande gestehen. Eigentlich hatte er sie mit diesem Überfall nur von ihrer panischen Angst ablenken wollen. Doch dann war ihm die Situation aus den Händen geglitten.
Sie war kein Unschuldslamm, trotzdem war ihm ihr kurzes Zögern nicht entgangen. Doch dann hatte ihn Kiras Hingabe buchstäblich mitgerissen, und sein Instinkt gewann die Oberhand.
Kira war eine Verführerin, eine regelrechte Meereshexe. Und jetzt gehörte sie fürs Erste ganz ihm.
Fürsorglich half er ihr wenig später an Deck seiner Jacht und zuckte zusammen, als sich ihre Fingernägel schmerzhaft in seine Hand gruben. Sie war völlig verkrampft, und André hätte sie gern beruhigend in seine Arme gezogen, bis ihre Furcht verschwand.
Mon Dieu , er hasste diese Gefühle, die Kira in ihm auslöste. Und er hasste die Rolle, die sie in Bellamys Leben spielte. Aber er bewunderte sie für ihre Courage, mit der sie ihre kleine Entführung meisterte. Nicht ein Mal war sie in einen Heulkrampf ausgebrochen, hatte ihm mit ernsten Konsequenzen gedroht oder ihn wieder zu verführen versucht.
Langsam geleitete er Kira die Wendeltreppe zum großen Salon hinauf, der mit teuren Brokatstoffen dekoriert war. Dann stiegen sie noch weiter hinauf zum überdachten Panoramadeck. Seine Hand ruhte dabei tief unten auf ihrem Rücken. Zum einen, weil er sie berühren wollte, und zum anderen, weil er wusste, dass es sie störte und nervös machte. Er wollte sie ganz bewusst aus der Ruhe bringen.
Noch immer verspürte er den Drang, mit den Fingern durch ihre weichen, braunen Haare zu fahren oder sie auf andere Art zu berühren. Doch im Augenblick war sie für seine Berührungen nicht empfänglich, das merkte André genau. Aber bald … da würde er seine Lippen auf den empfindlichen Punkt an ihrem Hals drücken und spüren, wie ihr Puls sich erhöhte. Dann würde sie ihn nicht mehr abwehren, sondern in seinen Armen zerschmelzen.
Grund genug, sich genügend Zeit zu nehmen. André musste ihr Vertrauen gewinnen, und das sollte nicht allzu schwierig sein. Sie würde ihn regelrecht anflehen, mit ihr ins Bett zu gehen. Das musste Bellamy doch klar sein. Warum also hatte Andrés Erzfeind bisher keinerlei Anstalten gemacht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen?
„Mach es dir bequem.“ Mit geschmeidigen Schritten ging er zur Bar hinüber. „Möchtest du einen Drink, bevor wir ablegen?“
„Wasser, bitte.“
Damit verschwand er hinter dem kunstvoll gearbeiteten Tresen aus Granit und beobachtete Kira heimlich durch die Kristallflaschen, während er sich zum Kühlschrank hinunterbeugte.
Sie hatte sich in eine Ecke des riesigen Sofas gekuschelt und die Beine untergeschlagen. Vor ihrem Bauch hielt sie ein weiches Kissen in den Armen.
Besorgnis trübte seine Miene. „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich.
„Ich habe nur etwas Durst.“ Unsicher hüstelte sie ein paar Mal.
Ein weiteres Manöver, um sein Mitgefühl zu wecken? Sollte er sich schuldig fühlen, weil er sie gegen ihren Willen auf seine Insel verschleppte?
Natürlich. Und wenn sie durstig war, hätte sie ihn jederzeit nach Wasser fragen können. Schließlich war er kein Unmensch.
Entnervt reichte er ihr ein großes Glas Mineralwasser mit Zitrone.
„Danke.“ Ihre Fingerspitzen fühlten sich heiß an, als sie seine Hand streiften.
„Gern geschehen“, antwortete er gepresst.
Mit steifen Schritten kehrte er an die Bar zurück und mixte sich einen Daiquiri mit Limone. Dabei spukten ihm wieder Bilder von Kira und Bellamy durch den Kopf, und seine Wut kochte erneut hoch.
Anstatt das weiche Aroma des Rums auf seinem Gaumen zu genießen, empfand André nur den bitteren Geschmack von Rache. Den Tag in Kiras Nähe zu verbringen, hatte ihn zu weit von seinem eigentlichen Ziel abgebracht.
Sie kam ihm seltsam entrückt vor, wie sie so dasaß, eine Hand auf ihren Bauch gelegt. Als würde sie ein Geheimnis mit jemandem teilen, das ihr innere Ruhe bescherte.
Nun, er selbst hatte auch seine Geheimnisse. Düstere, schwere Geheimnisse, die ihm nachts den Schlaf raubten. „Hast du einen verlässlichen
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