Fuer immer nur du
auszunutzen?
„Ich werde kein zweites Mal den gleichen Fehler begehen.“
In seinen Augen spiegelte sich fast so etwas wie Schmerz wider und noch ein anderer Ausdruck, den Kira nicht zu deuten wusste. „Trotzdem willst du mich, oui ?“
„Nein.“
„Ich weiß genau, wann eine Frau Leidenschaft vortäuscht, und wann sie tatsächlich willig ist. Und bei dir war ich mir sicher, noch bevor ich dich berührt habe“, schloss er.
„André, nicht!“, bat sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. Eigentlich nur, um nicht unbewusst die Arme nach ihm auszustrecken.
„Warum nicht? Wir beide haben doch nichts zu verlieren.“
„Das stimmt nicht.“ Sie hatte ihr Herz zu verlieren, was weitaus schwerer wog als ihr geliebtes Hotel.
„Soll das eine Herausforderung werden?“ Mit einer Hand streichelte er ihr nacktes Bein.
„Ganz und gar nicht“, versicherte sie ihm und bemühte sich verzweifelt, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Es war nicht fair, wie André sich verhielt.
Jetzt nahm er ihren Fuß in beide Hände und begann, ihn mit den Daumen zu massieren. Ein stechender Schmerz durchfuhr Kiras Körper.
„Nicht! Das tut weh.“
Natürlich übertrieb sie, um ihn endlich loszuwerden, obwohl seine Berührung tatsächlich sehr unangenehm war.
Mit gerunzelter Stirn betrachtete er ihren Fuß und bemerkte die tiefen, dunkelroten Striemen, die ihre Riemchensandalen auf der Haut hinterlassen hatten. Missmutig murmelte er etwas auf Französisch und sah Kira vorwurfsvoll an.
„Es ist dumm, sich derart zu quälen, nur um gut auszusehen“, warf er ihr vor. „Wie lange sehen deine Füße schon so aus?“
„Sie begannen zu schmerzen, als wir vom Auto zu den Docks hinuntergegangen sind.“
„Das hättest du mir doch sagen können.“
Energisch entzog sie ihm ihr Bein. „Du warst nicht gerade bester Stimmung.“
Blitzschnell beugte er sich über sie und drückte sie zurück in die Kissen. Obwohl er sich auf den Ellenbogen abstützte, spürte sie das Gewicht seines Körpers auf ihrem. Vor allem entging ihr nicht, wie erregt er war.
„Die Tatsache, dass mich die Geliebte meines Erzrivalen reingelegt hat, verdirbt mir in der Tat meine Laune“, sagte er ironisch. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von ihrem entfernt.
„Ich bin nicht mit Peter zusammen“, widersprach sie. „Warum glaubst du mir das nicht endlich?“
Er schnaubte verächtlich. „Weil ich weiß, was für eine Frau du bist.“
Nun wurde sie wirklich ärgerlich. „Nein, du meinst zu glauben , wer ich bin.“
„Dann sag mir doch, wie du in die Führungsspitze des Hotels gelangt bist!“
Die Antwort lag ihr buchstäblich auf der Zunge. Es gab eigentlich keinen Grund mehr, das Versprechen zu halten, das sie Edouard gegeben hatte. Andererseits barg es ein gewisses Risiko, sich André anzuvertrauen. Wenn er sie bereits jetzt verachtete, würde er sie erst recht hassen, wenn er den Rest der Geschichte erfuhr.
„Hast du Schwierigkeiten, dein eigenes Lügennetz zu entwirren?“, erkundigte er sich scharf.
„So ist es nicht.“
Resigniert ließ Kira den Kopf hängen. Sie war es leid, sich ständig für ihre rechtmäßige Position im Château zu erklären, vor allem, nachdem schlussendlich ein Fremder das ganze Hotel an sich gerissen hatte. Kira hatte nur einen Platz als Zaungast in Edouards Leben einnehmen dürfen, um seiner Familie die Schmach zu ersparen, dass sie von seinem unehelichen Kind erfuhren. Zwar hatte Edouard für Kira gesorgt, trotzdem waren ihr nur Bruchstücke seiner Aufmerksamkeit zuteil geworden. Und jetzt musste sie sich deswegen auch noch vor André rechtfertigen.
„Ich bin lediglich eine Angestellte, die wohlweislich in Bellamy Enterprises investiert hat“, erklärte sie schließlich und verwendete dabei die Ausrede, die ihr Vater sich ausgedacht und ihr nahegelegt hatte.
„Hast du einen Bonus herausgeschlagen, als du auf die Insel kamst und mich verführt hast?“
„Natürlich nicht. Ich war hier, um mit dir zu reden“, entgegnete sie.
„Das sagst du . Trotzdem bist du in meinem Bett gelandet.“
„Damals wollten wir es beide.“
„ Oui . Aber ich habe nicht am nächsten Morgen die ganze Welt eingeladen, um ihr von unserer Affäre zu berichten.“
Kira konnte nichts zu ihrer Verteidigung vorbringen. André hätte ihr ohnehin kein Wort geglaubt. Es hatte keinen Zweck, sich auf ein Wortgefecht einzulassen, das letztendlich ohne Ergebnis blieb.
„Das habe ich nicht getan.“
„Vielleicht hast du selbst
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