Fuer immer vielleicht
wirklich nicht sehr freundlich zu ihm, Butterblume. Diese ganzen Vorwürfe, dass er die Frau aus den falschen Gründen heiratet.
LonelyLady: Ich wollte, mein Dad könnte Tommy auch eine Beförderung verschaffen. Dann würde er garantiert zu mir zurückkommen.
Geschieden1: Ja, das wäre echt eine superliebevolle Basis für eure Ehe, sehr empfehlenswert, LonelyLady. Butterblume: Stellt euch das vor, da lädt er eine Dreizehnjährige ein, und die soll dann ganz allein nach Boston fliegen. Der Mann ist einfach übergeschnappt. Mir reicht’s. Er ist nicht mehr mein bester Freund.
LonelyLady: Möchtest du mich als beste Freundin?
Geschieden1: Du armes, armes Hascherl.
LonelyLady: Was ist denn jetzt schon wieder?
Wildwuchs: Wärst du denn zur Hochzeit gegangen, wenn er dich eingeladen hätte, Butterblume?
Butterblume: Nicht für alles Geld der Welt.
LonelyLady: Er wollte vielleicht nicht extra eine Einladung drucken lassen, weil er wusste, dass du sowieso nicht kommst. Einladungskarten sind wahnsinnig teuer, wisst ihr. Ich weiß noch, wie Tommy und ich die Hochzeitsliste durchgegangen sind. Damals waren wir so glücklich miteinander.
Geschieden1: Wahrscheinlich weil er wusste, dass er eh nicht lange bleiben würde.
LonelyLady: Das ist unfair.
Butterblume: Na ja, diese Leute haben garantiert genug Geld, das könnt ihr mir glauben. Und ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum er nur Katie eingeladen hat, als den, dass er es mir unter die Nase reiben wollte. Am besten sogar quer übers Gesicht, wie eine Peelingmaske, die einem die Haut wegscheuert … Jedenfalls bin ich mir so gut wie sicher, dass das junge Glück nicht lange halten wird. Er wird sich in allernächster Bälde in diesem Chatroom zu uns gesellen, weil diese Frau einfach böse ist, das spüre ich. Aber genug von mir. Hattet ihr denn alle schöne Weihnachten?
Wildwuchs: Ich hab die ganze Woche Party gemacht. Das war super. Ich hab noch nie bei so vielen Weihnachtsmännern auf dem Schoß gesessen. Ha ha. Aber jetzt muss ich Schluss machen, ich geh gleich zu einer Kostümparty. Als Bunny. Ciao!
Wildwuchs hat den Chatroom verlassen.
Butterblume: Und was ist mit euch Übrigen?
Geschieden1: Ich glaube, ich hab ungefähr zwanzig Kilo zugenommen.
LonelyLady: Na ja, ihr wisst ja, bei mir war wie immer nichts los.
SingleSam: Aber wenigstens war das Fernsehprogramm dieses Jahr ganz gut.
Geschieden1: Stimmt.
Butterblume: Ja, ich mag die Weihnachtssendungen.
Geschieden1: Dann sind auch die Kinder beschäftigt.
Butterblume: Ja.
SingleSam: Gute Tierfilme gab’s auch.
Butterblume: Mhmm.
SingleSam: Ich wusste gar nicht, dass Eisbären Linkshänder sind.
Butterblume: Ja, den hab ich auch gesehen. Und die Schnecken ...
Geschieden1: Sind die auch Linkshänder?
MissUnsicher: Da bin ich nicht sicher.
SingleSam: Nein, aber anscheinend können sie drei Jahre am Stück schlafen.
Butterblume: Echte Glückspilze.
Geschieden1: Ja, Fernsehen an Weihnachten ist gut ...
SingleSam: Es ist irgendwie nett, an Weihnachten alleine zu sein und ein bisschen Ruhe zu haben.
LonelyLady: Totale Ruhe.
Butterblume: Ja, bei mir war’s auch sehr ruhig …
Geschieden1: Ach, wem wollen wir da eigentlich in die Tasche lügen? Es ist schrecklich. Dieses Weihnachten war für mich das Schlimmste, das ich je hatte.
Butterblume: Für mich auch.
SingleSam: Für mich auch.
LonelyLady: Für mich auch.
MissUnsicher: Für mich auch. Glaub ich.
*
Von: Julie Casey
An: Rosie
Betreff: Fax für Sie!
Ich will Sie ja nicht unterbrechen, wenn Sie so fleißig am Arbeiten sind (wie geht’s Ruby?), aber vor ein paar Minuten ist in meinem Büro ein Fax angekommen. Es war nicht an Sie adressiert, aber als ich es gelesen habe, wurde mir klar, dass es nur für Sie sein kann, denn wer von meinen anderen Angestellten würde es wagen, meine Faxnummer für private Belange weiterzugeben? Ich glaube, wenn ich ganz genau hinschaue, kann ich unten mit Müh und Not ein »Fon Josh« entziffern. Kommen Sie bitte in mein Büro und holen Sie es ab. Oh, und wenn Sie schon mal unterwegs sind, stellen Sie bitte alle Ihre Anrufe in mein Büro durch, bringen Sie zwei Tassen Kaffee und ein Päckchen Zigaretten mit.
Gesellschaftsleben
Von Eloise Parkinson
Für diejenigen von uns, die nicht das Glück hatten, der Hochzeit des Jahres beizuwohnen (oder zumindest der Hochzeit der Woche), wollen wir nun von Extravaganz, Raffinesse und Glamour berichten, von einem überwältigenden Spektakel, das den
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