Fuer immer vielleicht
Timing. Ich hab meine Tochter grade nach dem geheimnisvollen jungen Mann in der Disco am Freitagabend gefragt.
Toby: Oh, ha ha. Die Neuigkeiten verbreiten sich wie ein Lauffeuer.
Katie: Erzähl ihr bloß nichts, Toby.
Rosie: Es stimmt also?
Toby: Jawoll.
Katie: Ja, und Toby hat Monica den ganzen Abend das Gesicht abgeschlabbert.
Rosie: O nein, Toby, doch nicht die maulige Monica.
Toby: Warum nennt ihr zwei sie denn immer so? Bei mir mault sie nie.
Rosie: Wir küssen sie ja auch nicht vor den Augen der gesamten Disco. Also los, liebe Tochter, schlag dich auf meine Seite und erzähl mir was über diese sich anbahnende Romanze.
Katie: Er heißt John McKenna, ist fünfzehn, eine Klasse über mir und total nett.
Rosie: Ooooh, ein älterer Mann.
Katie: Ich weiß, Mum, ich hab eben Geschmack.
Rosie: Wie findest du ihn denn, Toby?
Toby: Ganz in Ordnung. Er ist in der Fußballmannschaft und ziemlich gut.
Rosie: Du musst ihn für mich im Auge behalten, ja?
Katie: Mum! Jetzt lässt er mich garantiert überhaupt nicht mehr in Ruhe!
Rosie: Hattest du Sex mit ihm?
Katie: Mum! Ich bin vierzehn!
Rosie: Ich hab im Fernsehen Vierzehnjährige gesehen, die schwanger waren.
Katie: Also ich nicht!
Rosie: Gut. Hast du Drogen genommen?
Katie: Mum! Hör auf damit! Wo soll ich denn Drogen herkriegen?
Rosie: Keine Ahnung, aber im Fernsehen sieht man schwangere Vierzehnjährige, die auf Drogen sind.
Katie: Ich aber nicht!
Rosie: Gut. Hast du Alkohol getrunken?
Katie: Mum! Tobys Mum hat uns zur Schule gefahren und wieder abgeholt, wann hätte ich da Alkohol trinken sollen?
Rosie: Weiß ich nicht. Man sieht im Fernsehen immer wieder betrunkene schwangere Vierzehnjährige mit Drogenproblemen.
Katie: Aber ich gehör ganz bestimmt nicht dazu.
Toby: Was sind denn das für Fernsehsendungen?
Rosie: Hauptsächlich die Nachrichten.
Katie: Mach dir keine Sorgen, du hast mir lange genug Vorträge darüber gehalten, wie dumm es ist, wenn man so was macht. Alles klar?
Rosie: Okay. Aber denk dran, küssen ist nett, doch weiter sollte man nicht gehen. Okay?
Katie: Mum! Mehr will ich auch gar nicht!
Rosie: Gut, dann macht euch jetzt mal wieder an die Arbeit, ihr zwei. Ich erwarte, dass ihr von Mr.Simpson in der Prüfung eine glatte Eins kriegt!
Katie: Die kriegen wir garantiert nicht, wenn du uns pausenlos auf die Nerven gehst!
*
Ruby: Was machst du denn die nächsten zwei Monate, wenn die Kids keine Schule haben? Beneidenswert, dass ihr so lange Ferien habt. Randy Andy hat mir gesagt, dass ich meinen ganzen Urlaub schon verbraucht habe, was lächerlich ist, weil ich nur zu Hause geblieben bin, wenn ich krank war. Er hat gesagt, kein Mensch ist fünfundsechzig Tage im Jahr krank und lebt immer noch.
Rosie: O nein, hast du dann gar keine Ferien? Ich habe gehofft, wir könnten am Wochenende nach England rüberfahren. Nach Blackpool oder so.
Ruby: Doch, doch, ich kriege frei. Ich hab Randy Andy gesagt, wenn er mir zwei Wochen Urlaub genehmigt, erwähne ich seine Firma bei Oprah Winfrey in der Show, wenn Gary und ich nach der Salsa-Weltmeisterschaft eingeladen werden. Was hast du denn in Blackpool vor?
Rosie: Ich weiß noch nicht genau.
Julie hat übrigens was davon gesagt, dass es an der Schule Kurse für Erwachsenenbildung gibt. Sie meint, ich soll einen Lehrgang in Hotelmanagement machen, was ich ja schon immer mal wollte. Als wäre es so einfach.
Ruby: Warum soll es denn nicht so einfach sein? Hör mal, Rosie, du wirst es sowieso erst wissen, wenn du’s probiert hast. Seit ich dich kenne, schwafelst du davon, dass du in einem Hotel arbeiten möchtest. Du bist besessen von Hotels. Deine Wohnung ist ein Museum für Hotelzubehör. Ich kann nicht behaupten, dass ich deine Faszination verstehe, ich weiß nur, dass sie ohne jeden Zweifel existiert.
Rosie: Julie sagt, wenn ich den Lehrgang nicht mache, feuert sie mich. Und wenn ich ihn mache, dann feuert sie mich natürlich auch.
Ruby: Du solltest auf sie hören, sie war immer eine gute Lehrerin.
Rosie: Aber es dauert drei Jahre bis zum Abschluss, und es ist teuer, und ich muss Tag und Nacht arbeiten. Das wird garantiert nicht leicht.
Ruby: Aber, aber, aber, mehr fällt dir dazu wohl nicht ein, Rosie Dunne. Wo liegt das Problem, hast du irgendwas Besseres vor mit den nächsten drei Jahren?
Liebe Rosie,
entschuldige bitte, dass es mit der Antwort so lange gedauert hat, aber die letzten Monate waren für Alex und mich echt anstrengend. Sich gleichzeitig an das Eheleben
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