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Fuer immer vielleicht

Fuer immer vielleicht

Titel: Fuer immer vielleicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Wirklichkeit Regentropfen. Aber jede Frau braucht ihre Träume. Jedes Mal, wenn ich Sanjays Frau über den Weg laufe, verdreht sie die Augen und schnalzt vorwurfsvoll mit der Zunge. Er will sich immer noch mit mir verabreden, er fragt mich sogar, wenn sie direkt neben ihm steht. Deshalb antworte ich ganz laut, dass es sich für einen verheirateten Mann nicht gehört, andere Frauen zu einem Date einzuladen, dass er vor seiner Frau gefälligst ein bisschen mehr Respekt haben soll und dass ich im Übrigen auch ablehnen würde, wenn er nicht verheiratet wäre. Ich sage das so laut, dass sie es hören muss, aber sie schnalzt trotzdem, und Sanjay lächelt mich an und schmeißt noch ein paar Papadums gratis in unsere Tüte. Der Mann ist irre.
    Rupert (mein anderer Nachbar) hat mich gefragt, ob ich mit ihm am Wochenende in die National Concert Hall komme. Anscheinend spielt das National Symphony Orchestra das Klavierkonzert Nummer zwei in B-Dur Opus 83 von Brahms, und das ist Ruperts absolutes Lieblingsstück. Das ist aber kein Date oder so was. Ich glaube, Rupert ist durch und durch asexuell, er möchte einfach nur Gesellschaft. Das ist mir grade recht. Dass er sich »I Love Mother« auf den Arm tätowieren lassen hat, würde mich sowieso total stören. Das Joyce-Zitat auf seiner Brust macht mich auch nervös, weil Rupert so groß ist und ich, wenn ich vor ihm stehe, ständig »Fehler sind das Tor zu neuen Entdeckungen« direkt auf Augenhöhe vor mir sehe. Das ist wie ein Zeichen. Als wäre Rupert eigens in die Nachbarwohnung gesetzt worden, damit ich mich mit meinen Fehlern auseinander setze. Ich wünsche mir bloß, die Botschaft wäre etwas eindeutiger. Ich finde, Fehler sind eher die Schlaglöcher auf der Straße zu neuen Entdeckungen. Es ist ein verdammt langer, beschwerlicher Weg zu neuen Entdeckungen, voller Hindernisse, und man kommt eher bei einem Autounfall ums Leben als bei einem Flugzeugabsturz. Es wäre mir lieber, da würde »Schokolade ist lecker« stehen, damit könnte ich mehr anfangen.
    Apropos Fehler – ich hab immer noch nicht wieder mit Alex gesprochen, und es ist inzwischen über ein Jahr her. Ich glaube wirklich, diesmal ist es endgültig. Wir haben uns bloß irgendwelche blöden Karten geschickt. Es kommt mir vor, als machen wir einen Wettbewerb, wer zuerst blinzelt. Ich vermisse ihn wie verrückt. Es passieren so viele Dinge, die ich ihm gern erzählen möchte. Manchmal sind es nur alberne Kleinigkeiten, zum Beispiel, dass der Briefträger heute früh im Haus gegenüber die Post eingeworfen hat und dabei wieder mal von dem blöden kleinen Jack-Russell-Terrier namens Jack Russell angefallen wurde. Solche Geschichten bringen Alex immer zum Lachen, vor allem, weil ich ihm schon erzählt habe, wie der beknackte kleine Hund mich mit seinem Gebell die ganze Nacht wach hält und dem armen Postboten meine Post klaut.
    Moment, Katie versucht grade auf mein Blatt zu schielen.
    MASLOWS BEDÜRFNISPYRAMIDE
    Ha ha, das wird sie garantiert von der Spur abbringen. Okay, ich mach trotzdem lieber Schluss und lerne wirklich noch ein bisschen. Bis bald, ihr zwei. Sag Dad einen schönen Gruß und dass ich ihn lieb habe.
    Ach, übrigens hat Ruby am Samstagabend ein Blind Date für mich arrangiert. Ich hätte sie fast umgebracht deswegen, aber ich kann unmöglich absagen. Drückt mir die Daumen, dass es kein Serienkiller ist.
    Alles Liebe,
    Rosie

    *
    Sie haben eine Message von: ROSIE
    Rosie: Hi, Julie. Ich hab dich auf meine Buddy-Liste gesetzt. Wenn ich sehe, dass du online bist, kann ich dir schreiben.
    Julie: Es sei denn, ich schmeiß deinen Namen aus meiner Liste.
    Rosie: Das wagst du nicht.
    Julie: Warum willst du eine Chatverbindung mit mir haben, wenn ich im Nebenzimmer sitze?
    Rosie: Weil ich chatten so toll finde. Ich kann nämlich dabei mehrere Dinge auf einmal erledigen – mit jemandem am Telefon reden und online mit dir. Außerdem, was tust du eigentlich, Ms. Casey? Ich sehe nur, dass du unschuldige Kinder terrorisierst und dich mit verärgerten Eltern triffst.
    Julie: Viel mehr tu ich auch nicht, Rosie, du hast vollkommen Recht. Glaub mir, du warst eine der schlimmsten Gören, die ich je erlebt habe, und später eine der schlimmsten Mütter. Ich hab es gehasst, wenn ich dich zu mir bestellen musste.
    Rosie: Und ich hab es gehasst, bei dir antanzen zu müssen.
    Julie: Und jetzt hast du mich auf deine Chat-Liste gesetzt. Wie die Zeiten sich ändern. Übrigens mach ich nächste Woche ein kleines Fest

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