Fuer immer vielleicht
könntet euch von Ursula trennen?
Rosie: Tja, das sollten wir, sonst kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Greg und ich an seinem vierzigsten Geburtstag noch zusammen sind …
*
Für meinen Mann
Alles Gute zum 40.!
Lieber Greg,
Happy Birthday, mein Schatz!
In Liebe,
Rosie
Herzlichen Glückwunsch zum 40.!
Jetzt bist du noch ein bisschen hässlicher und älter geworden.
Für Greg
Von Katie und Toby
*
Lieber Alex,
ich glaube, demnächst werde ich einen Suchtrupp organisieren. Bist du irgendwie abhanden gekommen? Lebst du noch?
Vor ein paar Tagen hab ich deine Mutter angerufen, sie hat in letzter Zeit auch kaum was von dir gehört. Ist irgendwas los? Du solltest mir dein Herz ausschütten, ich bin schließlich deine beste Freundin … für so was bin ich da, das ist ein Naturgesetz. Wenn alles okay ist, melde dich trotzdem, denn als deine Freundin brauche ich auch ein bisschen Tratsch. Das ist Paragraph zwei im gleichen Naturgesetz.
Hier herrscht der alltägliche Wahnsinn. Wie du weißt, ist Katie inzwischen elf geworden (danke für ihr Geschenk!). Sie ist so erwachsen, dass sie meint, sie muss mich nicht mehr darüber informieren, was sie den Tag über treibt oder wann sie nach Hause kommt. Solche nebensächlichen Infos gehen Mütter nichts an. Ich dachte ja, wir hätten noch ein paar Jährchen, bis sie zum Monster mutiert und mich nur noch als Störfaktor wahrnimmt, der nichts anderes im Sinn hat, als ihr Leben zu ruinieren (na ja, gelegentlich ist es auch so). Die junge Dame trägt jetzt Lippenstift, Alex. Knallrosa glänzenden glitzernden Lippenstift. Glitzer über den Augen, Glitzer auf den Wangen, Glitzer in den Haaren. Ich habe eine Discokugel als Tochter. Außerdem wurde mir die Anweisung zuteil, dreimal an ihre Zimmertür zu klopfen, wenn ich Einlass begehre, denn Katie legt Wert darauf, jeden Eindringling sofort zu identifizieren und dingfest zu machen. Ich bin ganz schön neidisch auf Toby, der muss nämlich nur einmal klopfen. Anderseits hat Greg die Auflage, dreizehnmal zu klopfen, der Arme. Manchmal verzählt er sich, und dann lässt ihn Katie aus Sicherheitsgründen nicht rein.
Ich bin nicht sicher, ob sie dir noch schreibt, aber falls sie dir gelegentlich interessante Infos über ihr turbulentes und geheimnisvolles Leben zukommen lässt, möchte ich dich bitten, mich daran teilhaben zu lassen. Ich bin ihre Mutter, da ist Information nun ganz bestimmt ein Naturgesetz.
Bei der Arbeit läuft alles gut. Ich bin immer noch im Hotel, inzwischen sogar am längsten von allen Angestellten. Komisch, nicht? Aber … bei mir gibt’s einfach immer ein Aber. Ich weiß, das Innenleben von Hotels interessiert mich brennend, aber jetzt hab ich manchmal so ein Gefühl wie: »War das alles? Mehr ist nicht drin?« Mein Job ist vollkommen in Ordnung, aber irgendwie reicht er mir nicht. Ich möchte mehr, ich möchte weiterkommen. Ich werde nicht ruhen, bis ich das Hilton manage.
Greg findet, ich bin verrückt. Er sagt, es ist Irrsinn, einen guten Job mit guter Bezahlung, einem netten Chef und einigermaßen angenehmen Arbeitszeiten einfach hinzuschmeißen. Er meint, ich soll zufrieden sein. Vermutlich hat er ja Recht. Eigentlich kann ich mir das Risiko sowieso nicht leisten, man weiß ja nie, was passiert. Am Ende muss ich wieder für Randy Andy arbeiten! Also, das wäre echt das Deprimierendste, was ich mir vorstellen kann.
Wie geht es Josh? Ich würde ihn so gern mal wieder sehen. Wir müssen uns unbedingt bald treffen. Ich fände es schrecklich, wenn er mich irgendwann nicht mehr kennt. Wir haben uns immer geschworen, dass unsere Kinder auch beste Freunde werden würden, weißt du noch? Ich möchte für ihn nicht zu den Halbfremden gehören, die alle Jubeljahre mal zu Besuch kommen und ihm einen Geldschein in die Hand drücken. Obwohl ich solche Leute immer sehr gemocht habe.
Okay, ich glaube, das waren jetzt alle meine brennend interessanten Neuigkeiten. Schreib mir, ruf an, schick eine Mail oder steig einfach in den Flieger. Oder alles. Hauptsache, du lässt mich irgendwie wissen, dass du noch auf der Erde rumläufst.
Ich vermisse dich.
Liebe Grüße,
Rosie
Liebe Rosie,
nur damit du Bescheid weißt: Ich lebe noch – mehr oder weniger. Zurzeit kommt es mir vor, als würde Sally mir meine gesamte Lebensenergie absaugen. Die Scheidung befindet sich in der Endphase … der absolute Albtraum.
Das also ist mit mir los. Muss Schluss machen, weil ich gleich wieder jemandem die Hände in den
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