Fuer immer vielleicht
streite mit ihm wegen der Dusche, womit ich nicht meine, wer zuerst rein darf, sondern, dass ich ihn praktisch zwingen muss, sich zu waschen. Dann kämpfe ich mit der Dusche, die mich vor die Alternative stellt, bei lebendigem Leibe verbrüht oder tiefgefroren zu werden. Wenn ich damit fertig bin, schlüpfe ich schnell in irgendwelche Klamotten, die ich schon viel zu lange trage, und das in einer Größe, die mir zwar Übelkeit verursacht, mir aber gleichzeitig die Willenskraft geraubt hat, irgendetwas gegen den Status quo zu unternehmen. Teddy grunzt mir zum Abschied zu, ich quetsche mich hinters Steuer meines rostigen Mini, der fast jeden Morgen auf der eher einem Parkplatz als einer Straße ähnelnden Autobahn schlappmacht.
Ich stelle den Mini ab, erscheine zu spät bei der Arbeit und muss mich von einem Mann, dem wir den Spitznamen Randy Andy verpasst haben, anschreien lassen. Dann sitze ich an meinem Schreibtisch, wo ich irgendwelchen Tagträumen nachhänge, die mir helfen, innerlich dem Büro zu entfliehen. Mehrmals am Tag schleiche ich mich zu einer Zigarettenpause raus. Ich spreche mit niemandem, niemand spricht mit mir, und wenn ich abends so gegen sieben nach Hause komme, bin ich erschöpft und halb verhungert, und nie hat die Wohnung sich selbst geputzt oder das Essen sich selbst gekocht. Und das jeden Tag . Samstagabends treffe ich mich mit dir, wir gehen aus, und sonntags habe ich den ganzen Tag mit meinem Kater zu kämpfen. Das heißt, ich bin ein Zombie, der wie ein Stück Brokkoli reglos auf dem Sofa rumgammelt. Die Wohnung bleibt dreckig, und obwohl ich sie wiederholt anschreie, ändert sie nichts daran, sondern bleibt, wie sie ist. Am Montagmorgen wache ich wieder vom Gejaule meines Weckers auf, und alles geht von vorne los.
Rosie, wie kannst du behaupten, ich muss nichts ändern an meinem Leben? Ich brauche unbedingt eine Veränderung.
Rosie: Ruby, ich glaube, die brauchen wir beide .
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Für eine ganz besondere Freundin.
Möge heute ein ganz besonders glückliches und erfolgreiches Jahr für dich beginnen!
Tut mir Leid, Ruby, aber das war die einzige halbwegs vernünftige Karte, die ich auftreiben konnte und auf der nichts davon stand, dass das Leben eigentlich so gut wie vorbei ist. Danke, dass du immer für mich da bist, auch wenn du lieber woanders wärst! Du bist eine supertolle Freundin. Lass uns deinen Geburtstag genießen. Viel Glück fürs kommende Jahr!
Alles Liebe, Rosie
P.S. Hoffentlich gefällt dir das Geschenk, und beklag dich nie wieder über mangelnde Veränderung!
Dieser Gutschein berechtigt den/die Inhaber/in zu 10maliger Teilnahme an unserem Kurs »Salsa-Tanz«. Der Kurs wird geleitet von Ricardo und findet mittwochabends um 20.00 Uhr in der Aula der St. Patrick’s Secondary School statt.
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Sie haben eine Message von: RUBY
Ruby: Ich bin völlig fertig von dem ganzen Ge-Salsa! Ich glaube, ich hatte keine solchen Schmerzen mehr, seit Teddy von seinen Arbeitskollegen dieses Kamasutrabuch zu Weihnachten gekriegt hat.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin, dachte ich, mich hat ein Laster überfahren. Sämtliche Gelenke haben gestreikt. Die hingen einfach nur so rum, streckten mir ihre Transparente entgegen und schrien: »Streik der Gelenke, Streik der Gelenke!« Rädelsführer des Ganzen waren die Hüften.
Ich hab nicht gewusst, dass man solche Schmerzen überhaupt aushalten kann. Garys Geburt war ein Honiglecken dagegen, und er war ein großes Baby. Wenn man Kriegsgefangene zum Reden bringen will, sollte man sie vor dem Verhör zwingen, einen Salsa-Kurs zu machen.
Als du mich gestern Abend abgesetzt hast, war ich so steif, dass ich mich mehr oder weniger auf allen vieren durch die Haustür schleppen musste. Im Wohnzimmer wurde ich von einem Grunzwettbewerb zwischen Teddy und Gary begrüßt. Inzwischen weiß ich ja, dass das ihre liebste Kommunikationsform ist. Daher überließ ich meine hochintelligente Familie sich selbst, stieg in die Badewanne und spielte mit der Idee, mich zu ertränken. Dann fiel mir ein, dass von gestern noch Schokokuchen übrig war, und kam schnell wieder an die Oberfläche. Für manche Dinge lohnt es sich einfach zu leben.
Trotzdem: Vielen Dank für dein Geschenk, Rosie; der Kurs war richtig nett. Findest du nicht auch? Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Leben so gelacht zu haben. Wenn ich’s mir recht überlege, tun meine Bauchmuskeln vielleicht auch deshalb so weh. Du hast mich daran erinnert, dass ich eine Frau bin – vielen Dank!
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